Türkei: Tourismus mit Kerosinzuschüssen retten

Börsenbär und Bulle

Berlin (pte025/09.03.2017/13:45) – Nach dem schweren Krisenjahr 2016 will die Türkei den eingebrochenen Urlauberstrom aus Deutschland und Europa mit Treibstoffzuschüssen für Flughäfen und Airlines, gezielten Förderungen und Kreditzusagen für Beherbergungsunternehmen sowie Kooperationen mit Reiseveranstaltern wieder flottmachen. Die Tourismus-Werbebudgets von rund 50 Mio. Dollar jährlich werden nicht erhöht, das Land geht aber trotz der schlechten Prognosen davon aus, schon in den nächsten Jahren wieder auf das Niveau von 2013 und 2014 zu kommen.

Die mit Spannung erwartete Pressekonferenz des türkischen Kultur- und Tourismusministers Nabi Avci auf der ITB in Berlin geriet zu einer veritablen Abwehrschlacht. Unbequeme Fragen wurden entweder ignoriert oder mit Verweis auf die Justiz und die unabhängigen Gerichte abgeblockt. Avci sprach von „mutigen Fragen“, der „Modifizierung von Potenzialen“ und den „wahren Freunden“ in Deutschland, die auch in schlechten Zeiten zu seinem Land hielten. Ganz generell beschwörte er die historische Freundschaft der beiden Länder und verwies auf Literatur und Kultur, Archäologie und Flüchtlingshilfe in der Vergangenheit.

Lob für Deutschland

Avci sprach von einer „Erfolgsgeschichte“ des Tourismuslandes Türkei, die nicht zuletzt dank maßgeblicher Mithilfe seiner „deutschen Freunde“ möglich wurde, und in den nächsten Jahren weitergehen werde. Die Rolle Deutschlands beim Aufbau der Tourismusinfrastruktur in der Türkei habe außerordentliche Bedeutung, betonte der Minister. 1,25 Mio. Betten im Qualitätssegment, 440 Yachthäfen und ebenso viele mit der blauen Flagge ausgezeichneten Strände sind das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen. Der Nächtigungseinbruch sei nur „vorübergehend“.

Gründe für seine Zuversicht konnte Avci nicht nennen, eine detaillierte Auflistung der aktuellen Maßnahmen zur Ankurbelung des Tourismus wollte er ebenfalls nicht liefern. „Die Branche weiß sehr wohl, was alles gemacht wird“, sagte er. Doch beschwerte sich Avci ausgiebig über manipulative Medien, die alles schlechtreden und – nach Murphys Gesetz – die öffentliche Wahrnehmung immer weiter in eine falsche Richtung „moderieren“. Mainstream-Medien sollten sich nicht von einzelnen negativen Stimmen manipulieren lassen, forderte Avci.

Kerosinzuschuss: 6000 bis 7800 Euro pro Flugzeug

Einzig bei den Kerosinzuschüssen wurde Avci konkret. Insgesamt 14 Flughäfen kommen in den Genuss solcher Förderungen, vorerst befristet bis 31. Jänner 2018. Pro Flugzeug mit bis zu 200 Passagieren zahlt die türkische Republik 6.000 US-Dollar, pro Flugzeuglandung mit über 200 Passagieren 7.800 US-Dollar. Das gilt bis auf einen Flughafen in Istanbul sowohl für Charter- wie auch für Linienflugzeuge. „Beschäftigungspolitische Impulse“ will das Land über die Neustrukturierung von Krediten und Förderzusagen für Kommunen, Berufsverbände und Beherberger erwirken.

Ganz generell zeigte sich Avci überzeugt, dass die Abwärtsspirale schon 2017 überwunden wird. 20 Millionen Deutsche waren bereits einmal in der Türkei http://www.tuerkeifasziniert.de . Es gibt kein anderes Land, das der Türkei so verbunden sei. In jedem Fall werde man sich weiterhin ganz intensiv um deutsche Reisende bemühen, daneben aber natürlich auch andere Hoffnungsmärkte wie Japan, China und Indien ansprechen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion

Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald

Tel.: +43 1 81140-116

E-Mail: seywald@pressetext.com

Website: www.pressetext.com

[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20170309025 ]

AnlegerPlus