Trump beschließt neue Strafzölle: Autoaktien geben nach

Autoaktien Strafzölle Trump

Die jüngst von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle von 25 % auf importierte Fahrzeuge und Fahrzeugteile haben die globale Automobilindustrie erschüttert. Besonders betroffen sind deutsche Hersteller, für die die USA einen bedeutenden Absatzmarkt darstellen. Die deutschen Autoaktien gaben am Donnerstag nach.

Die USA belegen Autos und Fahrzeugteile, die nicht im eigenen Land produziert werden, künftig mit 25 % Strafzöllen. Das trifft die globale Autoindustrie hart: Zunächst bekommen die US-Hersteller, deren Produktionsnetzwerke eng mit Mexiko und Kanada verflochten sind, die Auswirkungen zu spüren. Ersten Schätzungen zufolge werden die Zölle die Produktionskosten in den USA nach oben treiben und aufgrund der Verwerfungen in den Lieferketten zu spürbaren Produktionsrückgängen führen. „Mit diesem Schritt trifft Trump zunächst einmal das eigene Land“, sagt IW-Experte Thomas Puls.

Top-Analysen, exklusive Tipps & Markttrends – unabhängig und praxisnah.

24-mal im Jahr fundierte Börsenanalysen

Jetzt Abo abschließen!

Porsche besonders betroffen

Trumps Zollangriff kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die deutsche Wirtschaft schwächelt, die deutschen Autobauer und ihre Zulieferer machen Schlagzeilen mit Krisenmeldungen. Der US-Exportmarkt ist eine wichtige Säule, sowohl direkt und indirekt über Mexiko und Kanada. Völlig überraschend kommt das nicht: In einer früheren Umfrage gingen 86 % der deutschen Zulieferer davon aus, dass sie seit längerem angedrohten US-Zöllen deutlich spüren werden. Besonders betroffen ist Porsche: Die Zuffenhausener verfügen im Gegensatz zu den anderen deutschen Marken über keine Fertigung in den USA, im Jahr 2024 verkauften sie mehr als ein Viertel ihrer Fahrzeuge in Nordamerika. Die Europäische Union erwägt Gegenmaßnahmen und ruft zu Verhandlungen auf, um einen eskalierenden Handelskonflikt zu vermeiden. 

Die Europäische Union erwägt Gegenmaßnahmen und ruft zu Verhandlungen auf, um einen eskalierenden Handelskonflikt zu vermeiden. IW-Außenhandelsexperte Jürgen Matthes fordert harte Maßnahmen von der EU: „Sie muss schmerzhafte Gegenmaßnahmen ins Schaufenster stellen, damit Trump sich auf Verhandlungen einlässt.“

Autoaktien geben nach

An den Börsen reagierten Autoaktien weltweit mit deutlichen Verlusten. Der DAX, in dem Automobilwerte stark vertreten sind, fiel um 0,70 % auf 22.678 Punkte.  

Die Aktienkurse deutscher Automobilhersteller gaben spürbar nach. Die Titel von Volkswagen verloren 149 %, BMW musste ein Minus von 2,55 % hinnehmen. Noch stärker traf Mercedes-Benz (-2,69 %). Auch Porsche Automobil blieb nicht verschont und verzeichnete einen Abschlag von 2,51 %. Zulieferer wie Continental (-2,39 %) waren ebenfalls betroffen und mussten Kursverluste hinnehmen.  

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © Alexander auf Pixabay

 

AnlegerPlus