Der Touristikkonzern TUI, unsere Qualitätsaktie von Anfang 2017, hat herausfordernde Jahre hinter sich gebracht. Nun hellen sich die Perspektiven jedoch wieder auf.
Als wir die TUI-Aktie im Februar 2017 als Qualitätstitel vorgestellt hatten, hatte der Tourismuskonzern gerade die Brexit-Turbulenzen sowie den Einbruch des wichtigen Türkei-Geschäfts überraschend gut weggesteckt und für das „Horrorjahr 2016“ sogar eine kräftige Dividendenanhebung um 10 % angekündigt.
Damals notierte die Aktie zu einem Kurs von rund 14 Euro und sie entwickelte sich zunächst sehr positiv. Doch es sollten turbulente Jahre folgen, die das Unternehmen sogar an den Rand des Ruins brachten.
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Kurz vor der Insolvenz
Nachdem 2018 Überkapazitäten im Tourismussektor zunächst auf die Margen drückten, sorgte anschließend das Startverbot für die Boeing-737-Max-Flieger für hohe Verluste. Aber es kam noch schlimmer. Mit der Pandemie gingen Reisebeschränkungen einher und TUI musste zahlreiche Reisen absagen. Da das Geld für bereits gebuchte Reisen außerdem erstattet werden musste, stand der Konzern unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit. Davor konnte er nur durch Staatshilfen im Volumen von 4,3 Mrd. Euro bewahrt werden. Diese wurden inzwischen nach umfangreichen Kapitalerhöhungen allerdings vollständig zurückgezahlt.
Dank der neuen Reiselust und der Bereitschaft der Kunden, mehr für ihre Urlaube auszugeben, konnte TUI die Preise signifikant erhöhen und im Geschäftsjahr 2023 schließlich wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Nicht zuletzt die Pleite des Wettbewerbers FTI bescherte dem Konzern während der diesjährigen Sommersaison 6 % mehr Gäste bei Pauschalreisen. Während bis Mitte September 97 % des Sommerangebots abgesetzt werden konnten, zeichnet sich zum jetzigen Zeitpunkt auch bei den Buchungen für die Wintersaison ein kräftiges Plus ab.
Viel Erholungspotenzial
Dass der Aktienkurs heute optisch „nur“ etwa 50 % unter dem damaligen Empfehlungskurs notiert, liegt am Reverse Split vom Februar 2023, bei dem zehn Aktien zu einer neuen Aktie zusammengelegt wurden. Ohne diesen Schritt wäre die TUI-Aktie heute ein Pennystock.
Die mittlerweile deutlich besseren Aussichten für TUI spiegeln sich im Kurs noch nicht ausreichend wider. Die Aktie wird rund 50 % unterhalb ihres 10-Jahres-Durchschnitts bewertet. Trotz eines Nettoschuldenbergs von etwa 2 Mrd. Euro ist die Bilanz mittlerweile so weit gesundet, dass in den kommenden Jahren die Wiederaufnahme der seit 2021 ausgesetzten Dividendenzahlungen möglich scheint.
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Foto: © TUI AG