Hamburg (pte036/29.08.2017/12:30) – Moralische Fehltritte von Führungskräften wirken sich negativ auf das Kaufverhalten der Kunden aus. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Kühne Logistics University http://the-klu.org . Selbst wenn das Unternehmen sich ansonsten für eine gute Sache einsetzt und damit wirbt, hat das Verhalten der Führungskräfte einen größeren Einfluss auf die Kaufentscheidung, so die Experten.
Trennungen lösen sich auf
„Führung findet heute längst nicht mehr nur nach innen statt. In Zeiten von Social Media dringen Informationen leicht nach außen und hinterlassen dort Eindruck. Die strikte Trennung zwischen intern und extern löst sich auf“, sagt Wissenschaftler Niels Van Quaquebeke. Dem Experten nach können Mitarbeiter Interna leicht nach außen durchsickern lassen – sei es gezielt an die Presse, über Mitarbeiterportale oder einfach über die sozialen Netzwerke.
Erreichen Hinweise auf eine unethische Führung den Konsumenten, greift das Phänomen der Selbstkongruenz. Forscher Jan Becker: „Konsumenten streben nach Übereinstimmung mit anderen Personen und auch mit Marken. Sie wollen sich darin wiederfinden. Wenn die Konsumentenpersönlichkeit nicht mit den Merkmalen einer Marke und ihrer Vertreter übereinstimmt, weil zum Beispiel die Führung als unethisch wahrgenommen wird, dann fehlt die Wertschätzung für diese Marke.“ Der Kunde bestrafe das Unternehmen und kaufe nicht.
Ehrlichkeit, Fairness, Engagement
„Das ethische Verhalten innerhalb eines Unternehmens ist nicht mehr ein nice to have, sondern umsatzentscheidend“, fasst Van Quaquebeke zusammen. Er rät, Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Fairness und Engagement für andere bei Führungskräften stärker zu fördern. „Wir müssen ihr ethisches Rückgrat stärken.“ Das beginne in der Universität und setze sich in der Auswahl und Förderung im Unternehmen fort. Besonders wichtig seien Vorbilder: „Ethische Führung beginnt an der Spitze eines Unternehmens, unethische leider auch.“
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