17.05.2024 | Arbonia akquiriert den spanischen Marktführer für Türen, die Dimoldura Gruppe, sowie den tschechischen Marktführer im Objektbereich – Lignis Arbon, 17. Mai 2024 – Die Arbonia konsolidiert aktiv die europäische Wettbewerbslandschaft im Bereich Innen- und Spezialtüren durch Übernahme des spanischen Marktführers für Innentüren in Südwesteuropa, Dimoldura, sowie des tschechischen Unternehmens Lignis für Spezialtüren. Mit den beiden Übernahmen erweitert sie strategiekonform ihren geografischen Footprint nach Südwest- und Osteuropa und kommt ihrem Anspruch der Marktführerschaft in Europa einen grossen Schritt näher. Die Märkte von Dimoldura mit Sitz in Toledo (ES) sind komplementär zu den bestehenden Absatzmärkten der Division Türen. Während die Division Türen führende Marktpositionen in den DACH-Märkten und Osteuropa einnimmt, ist Dimoldura Marktführerin im Bereich Holz-Innentüren in Spanien, dem fünftgrössten europäischen Türenmarkt, sowie mit starker Marktpräsenz in Portugal und Frankreich aktiv. Zusätzlich erweitert die Division Türen ihre Präsenz im Objekt- und DIY-Geschäft. Zusammen mit der polnischen Arbonia Türengesellschaft Invado ist die Division somit europaweit im DIY-Geschäft tätig. Dimoldura erwirtschaftete in 2023 einen Umsatz von EUR ~120 Mio. mit einer zweistelligen EBITDA-Marge, die aktuell deutlich über der Marge der Division Türen liegt. Das organische Umsatzwachstum in den letzten 3 Jahren betrug über 13% pro Jahr. Die Produktionswerke in Spanien, Portugal und Frankreich sind voll integriert und die Prozesse hoch effizient, was zu den besten Lieferzeiten am Markt führt. Die zweite Akquisition, das tschechische Unternehmen Lignis, ist ein Spezialist für Funktionstüren und bedient inkl. Montage das Objektgeschäft. Lignis ist der einzige Türenhersteller in Tschechien, der das gesamte Produktportfolio, von der Standard- bis zur Funktionstür aus Holz und Metall, anbieten kann. Die Arbonia mit ihrer Division Türen wird durch diese Akquisition zum zweitgrössten Anbieter in Tschechien und der Slowakei. Wie Dimoldura verfügt auch Lignis über eine kosteneffiziente Produktion. Lignis erwirtschaftete in 2023 einen Umsatz von rund EUR 14 Mio. mit einer EBITDA-Marge die signifikant über dem Margenniveau der Division liegt. Das organische Umsatzwachstum in den letzten 3 Jahren betrug über 25% pro Jahr. Durch zukünftig verstärkte Cross-Selling-Aktivitäten im Vertrieb, durch ein noch kompletteres Produktportfolio, den starken Marktpositionen sowie einer höheren gemeinsamen Wertschöpfung in den Bereichen F&E und Einkauf kann die Division Synergien realisieren und nachhaltig wachsen, was diese weiter stärken wird. "Durch die Diversifikation unserer Märkte Richtung Ost- und Südwesteuropa machen wir mit Dimoldura und Lignis einen grossen Schritt in der Weiterentwicklung und Umsetzung der Strategie von Arbonia Doors, von einem primär zentraleuropäischen, hin zu einem marktführenden europäischen Vollsortimenter", kommentiert Claudius Moor, CEO Division Türen. Die Arbonia übernimmt alle Aktivitäten von Dimoldura wie auch von Lignis inklusive der rund 600 Mitarbeitenden, sodass langjährige Kundenbeziehungen mit bestehenden Ansprechpartnern und laufende Projekte reibungslos weitergeführt werden können. Die Vertragsunterzeichnung (Signing) sowie der Vollzug (Closing) von Dimoldura erfolgte am 16. Mai 2024, das Signing von Lignis fand am Dienstag, 14. Mai 2024, statt. Das Closing von Lignis erfolgt Anfang Juli 2024. Die beiden Akquisitionen werden hauptsächlich durch einen Überbrückungskredit in Höhe von EUR 100 Mio. sowie durch vorhandene Kreditlinien finanziert. Der Überbrückungskredit soll nach erfolgtem Closing des Verkaufs der Division Climate zurückgeführt werden. Zusätzlich sieht sich die Arbonia nach den ersten vier Monaten des laufenden Jahres auf Kurs und bestätigt somit die im Februar 2024 dargelegte qualitative Guidance. |
08.05.2024 | Änderung in der Konzernleitung Arbon, 8. Mai 2024 – Nachdem sich die Arbonia entschieden hat, das Angebot zur Veräusserung der Division Climate anzunehmen und sich auf das Türengeschäft zu fokussieren, wird sich nach Closing der Transaktion die Konzernleitung neu aufstellen. In diesem Zusammenhang hat sich Daniel Wüest entschieden, seine Funktion als Group CFO im Nachgang des Verkaufs der Division Climate abzugeben, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung ausserhalb der Arbonia zu widmen. Daniel Wüest stiess im April 2019 zur Arbonia, nachdem er die Arbonia zuvor bereits jahrelang in seiner vorherigen Tätigkeit unterstützt hat. In seiner Rolle als Group CFO hat Daniel Wüest verschiedene essentielle Projekte in der Transformation der Arbonia begleitet, dies beinhaltet einerseits zahlreiche Akquisitionen (u.a. Cicsa, Termovent, GVG) und andererseits den Verkauf der Division Fenster sowie den der Division Climate. Ferner zeigte sich Daniel Wüest verantwortlich für den Ausbau der internen und externen finanziellen Berichterstattung und Performance-Messung, für die Bilanzsteuerung sowie der Nachhaltigkeits-Berichterstattung (inkl. Einführung von Nachhaltigkeitszielen für die Vergütung) und deren Verankerung im Konzern. Alexander von Witzleben, exekutiver Verwaltungsratspräsident der Arbonia: "Im Namen des gesamten Verwaltungsrats und der Konzernleitung möchte ich mich bei Daniel Wüest bedanken. Als Group CFO hat Daniel Wüest die Transformation der Arbonia mitgestaltet sowie deren Finanzierung sichergestellt. Mit seinem breiten Fachwissen, seiner Erfahrung und seiner Zielorientierung hat er nicht zuletzt den letzten Schritt in der Fokussierung auf das Türengeschäft tatkräftig unterstützt. Wir danken ihm für die hervorragende Zusammenarbeit und freuen uns, bis zum Abschluss des Verkaufsprozess der Division Climate, auf seine Expertise und seinen Einsatz zählen zu können. Gleichzeitig wünschen wir ihm für seinen beruflichen Weg alles Gute." Weitere Details zur Organisation und zur Führung der auf das Türengeschäft fokussierten Arbonia werden spätestens zum Capital Markets Day im Herbst 2024 bekannt gegeben. Daniel Wüest wird weiterhin bis Ende September 2024 das Closing des Verkaufs der Division Climate sowie die damit zusammenhängenden Kapitalrückführungsmassnahmen eng begleiten. |
18.04.2024 | Arbonia verkauft die Division Climate für EUR 760 Mio. an Midea Arbon, 18. April 2024 – Nach Abschluss eines kompetitiven Verkaufsprozesses mit mehreren Bietern hat sich die Arbonia entschieden, die Division Climate für einen Unternehmenswert von EUR 760 Mio. an die Midea Electrics Netherlands B.V., eine Gesellschaft der Midea Group, zu veräussern. Die Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden vorausgesetzt sollen nach dem Vollzug der Transaktion bis zu CHF 400 Mio. des Verkaufserlöses an die Aktionärinnen und Aktionäre zurückgeführt werden. Zusätzlich soll ein Teil des Netto-Verkaufserlöses für die Stärkung des Türengeschäfts eingesetzt werden und ein weiterer Teil zur Reduktion der Verschuldung. Das Türengeschäft wird organisch und mittels Akquisitionen strategisch substanziell weiterentwickelt mit dem Ziel, die Arbonia zu einem europaweiten Marktführer für Türen aus Holz und Glas zu formen. Die Arbonia hat sich entschieden, ein Kaufangebot der Midea Electronics Netherlands B.V., einem Tochterunternehmen der global operierenden, börsennotierten Midea Group (Midea) aus China, für die Division Climate anzunehmen. Der vereinbarte Kaufpreis (Unternehmenswert) von EUR 760 Mio. entspricht einem normalisierten EBITDA-Multiplikator von rund 12x auf Basis des erwarteten EBITDA für das Geschäftsjahr 2024, im Einklang mit vorangegangenen Transaktionen in der Branche. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unter anderem zusätzlich zu dem genannten Kaufpreis die nicht-betriebsnotwendigen Immobilien der Division Climate nicht Bestandteil der Transaktion sind und bei der Arbonia verbleiben. Die Division Climate entwickelt und produziert Produkte und Systeme für die nachhaltige Wärme- und Kälteerzeugung, die Speicherung von Wärme, Kälteverteilung sowie für die Lüftung und Luftfilterung. Zur Division gehören die System Brands KERMI, PROLUX, SABIANA und VASCO sowie die Focused Brands arbonia, Britec, Brugman, Cicsa, PZP, Solius, Superia, Tecna und Termovent. Midea plant, weiterhin in die bestehenden Standorte, Mitarbeitenden und F&E-Kompetenz der Division Climate zu investieren. Diese Marken sollen daher auch zukünftig bestehen bleiben und weiter ausgebaut werden. Die ebenfalls zur Midea Group gehörende Clivet Group, mit Sitz in der norditalienischen Region Venetien, ist ein europaweit führendes Unternehmen bei der Planung, Fertigung und dem Vertrieb von Systemen für Klima, Heizung sowie Lufterneuerung und -reinigung mit einem breiten Angebot an Lösungen für den Wohn-, Dienstleistungs- und Industriesektor. Durch die Kombination der Clivet Group mit der Division Climate entsteht ein europäischer Innovationsführer für Klimalösungen, der nachhaltige und innovative Lösungen für Wohnkomfort und Energieeffizienz entwickelt und somit die nachhaltige Energiewende im Gebäudesektor vorantreiben wird. Dabei wird die neu geformte Gruppe von einem komplementären Produktportfolio, einem bestehenden Händler- und Installateur-Netzwerk, effizienten Lieferketten sowie einer strategischen Allianz mit der Midea Group profitieren können. Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Der Vertragsvollzug (Closing) wird im zweiten Halbjahr 2024 erwartet. Mittelverwendung Der Verwaltungsrat beabsichtigt, einen Teil des Erlöses an die Aktionärinnen und Aktionäre der Arbonia AG auszuschütten. Neben der Reduktion der Nettoverschuldung wird er die Ausschüttung von rund CHF 280 Mio. in Form einer Nennwertrückzahlung von CHF 4.00 pro Aktie im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung beantragen. Der Nennwert würde durch die Rückzahlung von bisher CHF 4.20 auf neu CHF 0.20 pro Aktie sinken. Diese Nennwertrückzahlung wäre für die Mehrzahl der Aktionärinnen und Aktionäre der Arbonia voraussichtlich steuerfrei. Weiterhin beabsichtigt der Verwaltungsrat, an der ausserordentlichen Generalversammlung wie angekündigt die ordentliche Dividendenzahlung von CHF 0.30 pro Aktie für das Geschäftsjahr 2023 zu beantragen, wie in den Vorjahren jeweils zur Hälfe aus Reserven der Kapitaleinlage und dem Bilanzgewinn. Im Nachgang zur ordentlichen Dividende und Nennwertrückzahlung beabsichtigt der Verwaltungsrat ein Aktienrückkaufprogramm zwecks Kapitalherabsetzung für bis zu 6'900'000 Aktien (~10% des Aktienkapitals) zu lancieren. Dank der starken Bilanz mit einer sehr hohen Eigenkapitalquote und einer geringen Verschuldung nach Zuweisung von EUR 200 Mio. an die Division Türen für organische als auch akquisitorische Wachstumsinitiativen ist die strategische Flexibilität und Entwicklung der Division Türen gewährleistet. Zukünftige Ausrichtung der Arbonia Mit dieser Transaktion fokussiert sich die Strategie der Arbonia auf das Türengeschäft. Die Division Türen arbeitet weiterhin auf das Ziel hin, ihre führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen. Auf Basis des weitestgehend abgeschlossenen, umfassenden Investitionsprogramms in Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen sowie durch Erhöhung von Marktanteilen in ihren Heim- und angrenzenden Zielmärkten strebt die Division zukünftig ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zum Markt an. Aufbauend auf den getätigten Investitionen sowie mit Hilfe von digitalen Lösungen positioniert sich die Division als innovativer Vollsortimenter und Kostenführer. Zukünftig will sie organisch weiter wachsen und zum anderen Akquisitionen tätigen, um sich geografisch, in der Produktvielfalt wie auch in den Absatzkanälen breiter aufzustellen. Dies führt zu einem Investment Case mit einem mittelfristigen Umsatzziel von rund CHF 900 Mio. bei einer EBITDA-Marge von ~15% und hohen Free Cashflows. Weitere KPIs werden anlässlich des noch vor dem Closing stattfindenden Capital Markets Day folgen. Berater Jefferies und UBS agierten als gemeinsame Finanzberater und Baker McKenzie als Rechtsberaterin Arbonia. Goldman Sachs agiert als exklusiver Finanzberater und Freshfields Bruckhaus Deringer LLP als Rechtsberater der Midea Group. |
27.02.2024 | Arbonia prüft Kaufangebote für die Division Climate und publiziert Jahresergebnisse 2023 Arbon, 27. Februar 2024 – Der Verwaltungsrat hat – ausgelöst durch Transaktionen im Markt mit vergleichbaren Unternehmen – mehrere unaufgeforderte Interessensbekundungen für den Kauf der Division Climate (ehemals HLK) erhalten. Nach sorgfältiger Abwägung und mit Blick auf die nachhaltige Wertsteigerung für die Aktionärinnen und Aktionäre entschied er, einen strukturierten Veräusserungsprozess mit mehreren strategischen Kaufinteressenten durchzuführen. Nach Abschluss einer möglichen Transaktion beabsichtigt der Verwaltungsrat, einen signifikanten Anteil des Erlöses, neben der Reduktion der Schulden, den Aktionärinnen und Aktionären zukommen zu lassen. Gleichzeitig soll die verbleibende Division Türen strategisch entwickelt sowie mittels gezielter Akquisitionen weiter gestärkt werden. Der Verwaltungsrat der Arbonia hat mehrere unaufgeforderte Interessensbekundungen für den Kauf der Division Climate (ehemals HLK) erhalten und sich daraufhin entschlossen, diese unter Beizug von Investmentbanken sorgfältig zu prüfen. Aktuell sind der Prozess und die Verhandlungen mit mehreren strategischen Kaufinteressenten in einem fortgeschrittenen Stadium. Die den Verhandlungen zugrundeliegende Bewertung der Division Climate basiert auf einem für ein in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik-Branche operierendes Unternehmen marktüblichen EBITDA-Transaktionsmultiple. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, die Aktionärinnen und Aktionäre nach Vollzug (Closing) einer möglichen Transaktion mit einem signifikanten Anteil am Verkaufserlös der Division Climate zu beteiligen. Unmittelbar nach dem Vollzug der möglichen Transaktion und dem Erhalt des Erlöses aus dem Verkauf, aller Voraussicht nach im zweiten Halbjahr 2024, würde der Verwaltungsrat zu einer ausserordentlichen Generalversammlung einladen, welche über die Instrumente zur Mittelrückführung an die Aktionärinnen und Aktionäre abstimmen soll. Zudem hat der Verwaltungsrat beschlossen, aufgrund der laufenden Verhandlungen, die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende für das Geschäftsjahr 2023 ebenfalls anlässlich einer solchen ausserordentlichen Generalversammlung zu beantragen. Nach Vollzug der Transaktion würde sich die Arbonia vollständig auf das Türengeschäft und die Umsetzung der eingeschlagenen Strategie ausrichten. Die Division arbeitet weiterhin auf das Ziel hin, ihre führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen. Auf Basis des weitestgehend abgeschlossenen, umfassenden Investitionsprogramms in Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen sowie durch Erhöhung von Marktanteilen in ihren Heim- und angrenzenden Zielmärkten strebt die Arbonia Türengruppe zukünftig ein überdurchschnittliches Marktwachstum an. Aufbauend auf den getätigten Investitionen sowie mit Hilfe von digitalen Lösungen positioniert sich die Arbonia Türengruppe als innovativer Vollsortimenter und Kostenführer. Der nach Schuldenreduzierung und Mittelrückführung an die Aktionärinnen und Aktionäre verbleibende Teil des Verkaufserlöses würde der Division Türen zur beschleunigten Weiterentwicklung ihres Geschäfts dienen. Zum einen wird sie organisch weiter wachsen und zum anderen gezielte Akquisitionen tätigen, um sich geografisch wie auch in der Produktvielfalt breiter aufzustellen. Ohne zum jetzigen Zeitpunkt zu wissen, ob und wann die Verhandlungen zu einem Abschluss führen, verlangen die einschlägigen IFRS-Richtlinien (IFRS 5) die Division Climate als nicht fortzuführenden Geschäftsbereich (discontinued operations) in der Konzernrechnung auszuweisen, sobald ein Verkauf als höchstwahrscheinlich eingestuft wird. Es gilt dabei zu beachten, dass den fortzuführenden Geschäftsaktivitäten die gesamten Holding-Kosten zugeteilt werden, was zu erhöhten Aufwandpositionen führt und sich negativ auf die Profitabilitätskennzahlen auswirkt. Geschäftszahlen fortzuführende Geschäftsbereiche für das Jahr 2023 Im Geschäftsjahr 2023 sah sich die Arbonia einem historischen Einbruch der Baukonjunktur in den meisten ihrer Kernmärkte ausgesetzt, der in einzelnen Märkten einen Volumenrückgang bei ihren Produkten von bis zu 30% nach sich zog. Neben inflationären Baukostensteigerungen und stark gestiegenen Zinsen war die Bauwirtschaft auch den Unsicherheiten in Deutschland ausgesetzt, die in den strittigen Verhandlungen innerhalb der Ampelregierung zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) ihren Höhepunkt fanden. Der Umsatz (der fortzuführenden Geschäftsbereiche) ging im Geschäftsjahr um 9.2%, von CHF 555.9 Mio. auf CHF 504.6 Mio. zurück. Ohne Währungs- und Akquisitionseffekte (organisch) betrug der Umsatzrückgang 8.2%. Das EBITDA ohne Sondereffekte ging von CHF 53.3 Mio. auf CHF 34.0 Mio. zurück, dies entspricht einem Rückgang von 36.3%. Das EBITDA mit Sondereffekten sank um 36.2% auf CHF 31.7 Mio. (Vorjahr: CHF 49.7 Mio.). Dementsprechend sank die EBITDA-Marge ohne Sondereffekte von 9.6% auf 6.7%, mit Sondereffekten belief sich die EBITDA-Marge auf 6.3%, nach 8.9% im Vorjahr. Die Sondereffekte betrugen auf Stufe EBITDA netto CHF 2.2 Mio. und waren hauptsächlich auf Personalmassnahmen im Rahmen der Anpassung der Fertigungskapazität zurückzuführen. Im fortzuführenden Geschäft ging das EBIT ohne Sondereffekte von CHF 16.2 Mio. auf CHF –6.6 Mio. zurück. Das EBIT mit Sondereffekten belief sich auf CHF –8.9 Mio., nach CHF 12.4 Mio. im Vorjahr. Die entsprechende EBIT-Marge sank ohne Sondereffekte von 2.9% auf –1.3%, ohne Bereinigung um Sondereffekte reduzierte sie sich von 2.2% auf –1.8%. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft ohne Sondereffekte summierte sich auf CHF –12.5 Mio. nach CHF 3.2 Mio. im Vorjahr. Das Konzernergebnis mit Sondereffekten belief sich auf insgesamt CHF –14.2 Mio. (Vorjahr: CHF 0.5 Mio.). Das Konzernergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern belief sich auf CHF –3.0 Mio., was zu einem Konzernergebnis von gesamthaft CHF –17.2 Mio. führte. Gegenüber Vorjahr konnte der Cashflow aus Geschäftstätigkeit der Gruppe von CHF –25.8 Mio. um CHF 126.8 Mio. auf CHF 101.0 Mio. substantiell gesteigert werden. Verantwortlich dafür war die Reduktion des Nettoumlaufvermögens um CHF 34 Mio., welche höhere Zinsbelastungen mehr als kompensieren konnte. Beide Divisionen trugen zu diesem erfreulichen Ergebnis bei. Beide Divisionen erzielten positive Geldflüsse aus ihrer Geschäftstätigkeit. Durch rückläufige Investitionen von CHF 93 Mio., was einer Investitionsquote von 8.6% verglichen mit 12.4% des Umsatzes der fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereiche im Vorjahr entspricht, mit der Zahlung des Kaufpreises für Interwand, der Beteiligungserhöhung KIWI und aufgeschobenen Zahlungen für Akquisitionen resultierte ein Free Cashflow von CHF 2.4 Mio. Dieser wäre signifikant höher ausgefallen, wenn per Ende Jahr aufgrund der eingebrochenen Nachfrage nach Wärmepumpen, keine Halb- und Fertigfabrikate sowie Material für mehr als CHF 20 Mio. im Warenlager gewesen wären. Die Nettoverschuldung erhöhte sich per Ende Jahr auf CHF 209 Mio. von CHF 184 Mio. im Vorjahr. Einem Free Cashflow von CHF 2.4 Mio. standen die Zahlung der Dividende (CHF 20 Mio.), der Kauf eigener Aktien (CHF 3 Mio.) sowie eine Zunahme der Leasing-Verbindlichkeiten gegenüber. Der Verschuldungsgrad beträgt zum Jahresende 2.3x (ohne Sondereffekte), respektive 2.9x mit Berücksichtigung aller Sondereffekte. Wie angekündigt wurde für die Renditeliegenschaft in Arbon eine eigenständige Hypothekarfinanzierung im Umfang von CHF 15 Mio. aufgesetzt. Per Ende Jahr betrug das Eigenkapital CHF 921.0 Mio., was einer äusserst stabilen Eigenkapitalquote von 62.1% entspricht. Ausblick Die Arbonia geht auch für das Geschäftsjahr 2024 von einem anspruchsvollen Umfeld in ihren Kernmärkten aus. Trotz sich bessernden externen Faktoren (sinkende Inflation und Zinsen sowie tieferen Material- und Baukosten) rechnet die Arbonia mit keiner Zunahme der Neubautätigkeit bei Wohnungen in Zentraleuropa in 2024. Lediglich im Renovationsbereich könnte im Laufe des Jahres eine Belebung einsetzen. Aufgrund des breiten Produkt- und Ländermix sowie eines nennenswerten Anteils im gewerblichen und öffentlichen Bau geht die Arbonia bei der Division Climate von einem organischen Umsatzwachstum aus, während die Division Türen auf Vorjahresniveau zu liegen kommen sollte. Die Profitabilität (EBITDA) der Division Climate dürfte aufgrund des Umsatzwachstums und zusätzlicher Kostenoptimierungen weiter zunehmen. Die Division Türen profitiert im laufenden Jahr von der konsequenten Umsetzung ihrer bereits im Jahr 2023 gestarteten Kostensparmassnahmen sowie vom positiven Effekt des strategischen Stromeinkaufs, sodass die Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden dürfte. Die ausführliche Berichterstattung ist im Geschäftsbericht 2023 in den Kapiteln «Aktionärsbrief» und «Divisionen» sowie «Nachhaltigkeit» zu finden, siehe www.arbonia.com/report2023. |
06.12.2023 | Update zum Current Trading und zur Mittelfristplanung im Rahmen des Capital Markets Day der Arbonia Arbon, 6. Dezember 2023 – Am heute in Prüm (D) stattfindenden Capital Markets Day 2023 zeigt die Arbonia das neue Türenwerk der Zukunft. Zudem gibt das Unternehmen ein Update zum Current Trading und bestätigt trotz aktuell und voraussichtlich für 2024 weiterhin anhaltend anspruchsvollem Marktumfeld in seinen Kernmärkten die Mittelfristplanung für 2026. Der Capital Markets Day 2023 der Arbonia steht ganz im Zeichen des neuen Türenwerks der Zukunft am Standort Prüm in der Eifel (D), wo zuletzt Ende 2022 das neue Zargenwerk in Betrieb genommenen wurde und sich aktuell die neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Hochlauf befindet. Die kontinuierlichen Investitionen der vergangenen Jahre in modernste Produktionsanlagen und Prozesse, innovative Technologien sowie den Ausbau von Lager- und Logistikkapazitäten sind die Basis für zukünftiges kontinuierliches Umsatzwachstum und des Ausbaus der Marktanteile in Deutschland. Mit diesen Investitionen der letzten Jahre zeigt das Werk zudem eindrücklich, wie Produktivität und ökologische Aspekte in Einklang gebracht werden können. Strategien der Divisionen Die Division Türen arbeitet weiterhin auf das Ziel hin, ihre führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen. Auf Basis eines umfassenden Investitionsprogramms in Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen sowie durch Erhöhung von Marktanteilen in ihren Heim- und angrenzenden Zielmärkten strebt die Division zukünftig ein überdurchschnittliches Marktwachstum an. Aufbauend auf den getätigten Investitionen sowie mit Hilfe von digitalen Lösungen positioniert sich die Division als innovativer Vollsortimenter. Die Division Climate verfolgt konsequent ihre Strategie als Anbieter für integrierte Systemlösungen von der Wärme-/Kälteerzeugung, der Energiespeicherung und der Wärme-/Kälteverteilung bis hin zu Lüftung und Luftfilterung im Wohn- und Gewerbebereich. Diese aus energieeffizienten Produkten bestehenden Systeme bilden die Basis für die Erschliessung neuer Märkte und Kundensegmente sowie die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile. In 2015 vereinten Wachstumsprodukte wie Lüftungsgeräte, Wärmepumpen, Fussbodenheizungen und Fan Coils lediglich rund 25% des Umsatzes. Heute macht dieser Produktbereich bereits über die Hälfte des Umsatzes aus und bis 2026 rechnet die Division mit einer Steigerung des Anteils an Wachstumsprodukten auf über 60% ihres Umsatzes. Trading Update & Mittelfristplanung Während die Division Climate einen spürbaren Volumenrückgang von >20% im ersten Halbjahr 2023 verglichen zum ersten Halbjahr 2022 verzeichnet hat, sollte sich dieser im zweiten Halbjahr 2023 verringern. Dies obwohl der Absatz der Wachstumsprodukte (insb. Wärmepumpen) im zweiten Halbjahr 2023 nicht mehr den erhofften Gegeneffekt leisten konnte wie noch im ersten Halbjahr 2023. Grund dafür sind vor allem ausstehende Regulierungen im deutschen Markt. Vor allem seit dem Sommer entwickelte sich der Auftragseingang erfreulicher. So erhöhten sich die Volumen der Heizkörper wieder und verzeichneten eine positive Entwicklung auf Monatsbasis im Vergleich zum Vorjahr, während im ersten Halbjahr 2023 der Volumenrückgang mit >30% noch deutlich negativ ausfiel. Die Division rechnet dennoch für das Gesamtjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatzrückgang von rund 10%, wobei die EBITDA-Marge ohne Sondereffekte aufgrund der Kostensenkungsmassnahmen sowie des vorteilhaften Produkt-Mixes mindestens auf Vorjahresniveau zu liegen kommen sollte, unterstützt durch aktuell wieder zweistellige EBITDA-Margen. Während der Volumenrückgang der Division Türen in Deutschland mit knapp 20% das Ergebnis von Januar bis nach der Sommerpause 2023 belastete, so konnte auch hier in den letzten Monaten ein positiver Auftragseingang, verglichen zur jeweiligen Vorjahresperiode, festgestellt werden. Dank eines disziplinierten Kostenmanagements erreichten die EBITDA-Margen in den letzten Monaten wieder ein zweistelliges Niveau. Die Division Türen geht für 2023 ebenfalls von einem im hohen einstelligen Prozentbereich tieferen Umsatz aus als im Vorjahr, was sich gegenüber Vorjahr aufgrund der fehlenden Volumen negativ auf die EBITDA-Marge auswirken wird. Hinzu kommen noch hohe Energie- und nur langsam sinkende Materialpreise. Die Arbonia bestätigt ihre Mittelfristziele (gemäss Anhang zur Medienmitteilung) für die Strategieperiode 2026 unter Berücksichtigung der negativen Effekte der Währungsentwicklung auf das EBITDA sowie des negativen organischen Wachstums im hohen einstelligen Prozentbereich für das Geschäftsjahr 2023. Die Mid-term Guidance für das Jahr 2026 bleibt trotz der momentan und für das Jahr 2024 herausfordernden konjunkturellen Lage bestehen. Die langfristig intakte und hohe Nachfrage nach Wohnraum, vor allem auch der Bedarf an Sozialwohnungen, die aufgestaute ordentliche Neubauaktivität und Bestandsrenovation sowie zusätzlich die energetische Ertüchtigung von Wohnraum zur CO2-Einsparung stimmt die Arbonia für die Zukunft weiterhin zuversichtlich. Die Arbonia publiziert ihre Jahresergebnisse 2023 anlässlich ihrer Bilanzmedienorientierung und Analystenkonferenz am 27. Februar 2024 in Zürich (CH). |
22.08.2023 | Arbonia Halbjahresergebnisse 2023 - EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau trotz schwierigem Umfeld - Umsatzrückgang von 9.6% (organisch 8.1%) auf CHF 570.4 Mio. von CHF 630.9 Mio. im Vorjahr
- EBITDA: CHF 44.9 Mio. von CHF 52.4 Mio. im Vorjahr
- EBITDA-Marge: 7.9% (Vorjahr 8.3%)
- EBIT: CHF 6.2 Mio. von CHF 17.8 Mio. im Vorjahr
- Konzernergebnis nach Steuern: CHF –2.0 Mio. von CHF 11.7 Mio. im Vorjahr
- Deutlich positiver Free Cashflow für das Jahr 2023 erwartet
- Bestätigung der Mittelfristziele für das Jahr 2026 aufgrund grosser Nachfrage nach Wohnraum sowie energetischer Ertüchtigung von bestehendem Wohnraum zur geforderten Senkung des CO2-Ausstosses
Arbon, 22. August 2023 – Die Kernmärkte der Arbonia, insbesondere Deutschland, Benelux und Osteuropa, erlitten einen deutlichen Einbruch der Baugenehmigungen aufgrund der hohen Baukosten und der Zinserhöhungen. Dieser Rückgang der Bautätigkeit führte bei der Arbonia Gruppe zu stark rückläufigen Volumen bei den Produkten Flachheizkörpern, Standardtüren und Duschabtrennungen. Dies vor dem Hintergrund einer historisch hohen Nachfrage nach Wohnraum und des notwendigen energetischen Umbaus der vorhandenen Gebäudesubstanz zur Senkung der geforderten CO2-Emissionen. Das erste Halbjahr 2023 war von grossen Herausforderungen geprägt, welche nicht nur die allgemeine Konjunktur, sondern im Speziellen auch die Baukonjunktur und damit einhergehend die Arbonia vor grosse Herausforderungen stellte. So war das erste Halbjahr 2023 durch eine ausgesprochene Zurückhaltung im Bestellverhalten des Gross- und Fachhandels gezeichnet, welcher seinen Lagerabbau weiter fortsetzte, bzw. die Lager nicht wieder mit Grossbestellungen füllte und stattdessen jeweils kurzfristigere Kleinaufträge platzierte. Der Neubau wurde durch die Zurückhaltung der Bauherren belastet, die aufgrund eines unsicheren regulatorischen Umfelds und gleichzeitig deutlich steigender Bau- und Finanzierungskosten weniger Bauprojekte starteten oder diese verschoben. In der Renovation machten sich die steigenden Mietpreise aufgrund steigender Zinsen und höherer Mietnebenkosten (Energie) deutlich negativ bemerkbar. Dies führte dazu, dass die Menschen aus Angst vor weiter steigenden Mietkosten und dem geringen Leerbestand an Mietwohnungen in ihren bestehenden Wohnungen verharrten, wodurch weniger Renovationen realisiert werden konnten. Zudem verschoben Wohnbau-unternehmen geplante Renovationen. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sowie die Notwendigkeit der energetischen Ertüchtigung der vorhandenen Gebäudesubstanz ungebrochen hoch. Dies wirkte sich positiv auf die Wachstumsprodukte der Arbonia aus, konnte aber die negativen Volumeneffekte aus der allgemeinen Zurückhaltung im Bau nicht vollständig kompensieren. Der Umsatz der Arbonia reduzierte sich im ersten Halbjahr 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 9.6% von CHF 630.9 Mio. auf CHF 570.4 Mio. Währungs- und akquisitionsbereinigt (organisch) reduzierte sich der Umsatz um 8.1%. Das EBITDA kam bei CHF 44.9 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 52.4 Mio.), was eine Reduktion von 14.4% bedeutet. Die EBITDA-Marge reduzierte sich von 8.3% auf 7.9%. Ohne Sondereffekte sank das EBITDA um 13.6% von CHF 52.4 Mio. auf CHF 45.3 Mio., dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge von 8.3% auf 7.9%. Das EBIT kam bei CHF 6.2 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 17.8 Mio.), dies entspricht einem Rückgang von 65.2%. Ohne Sondereffekte resultierte ein Rückgang von 63.0% von CHF 17.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 6.6 Mio. Das Konzernergebnis belief sich auf CHF –2.0 Mio. gegenüber CHF 11.7 Mio. im Vorjahr bzw. ohne Sondereffekte auf CHF –1.7 Mio. (Vorjahr: CHF 11.7 Mio.). Der negative Reingewinn zum Halbjahr ist das Resultat des tieferen operativen Gewinns, höherer Abschreibungen und Amortisationen sowie des höheren Finanzergebnisses aufgrund von höherem Zinsaufwand und Wechselkursverlusten. Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode CHF 12.0 Mio. (CHF –68.6 Mio. im Vorjahr). Es resultierte ein Free Cashflow von CHF –27.8 Mio. (CHF –142.9 Mio. im Vorjahr). Per 30. Juni 2023 betrug die Nettoverschuldung CHF 241.4 Mio. Das Eigenkapital hat sich auf CHF 967.9 Mio. reduziert (Vorjahr CHF 1'016.1 Mio.). Folglich verringerte sich auch die Eigenkapitalquote von 66.1% im Vorjahr auf nach wie vor solide 61.6%. Die Entwicklung der Divisionen im ersten Halbjahr 2023 Die Division HLK erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von CHF 303.3 Mio., was einem Rückgang von 12.1% gegenüber Vorjahr (CHF 344.9 Mio.) entspricht. Das organische Wachstum (währungs- und akquisitionsbereinigt) belief sich auf –10.8%. Das EBITDA ohne Sondereffekte erhöhte sich von CHF 27.6 Mio. im Vorjahr um 3.9% auf CHF 28.6 Mio. (CHF 28.4 Mio. mit Sondereffekten). Dies entspricht einer Zunahme der EBITDA-Marge von 8.0% auf 9.4%. Das EBIT ohne Sondereffekte kam bei CHF 10.3 Mio. (CHF 10.1 Mio. mit Sondereffekten) zu liegen, was einer Reduktion von 6.4% gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 11.0 Mio.) entspricht. Die EBIT-Marge konnte geringfügig gesteigert werden von 3.2% in der Vorjahresperiode auf 3.4%. Während die Volumen bei den Heizkörpern im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum starken ersten Halbjahr 2022 mit über 30% Volumenrückgang deutlich rückläufig waren und trotz negativer Währungs-effekte konnte die Division HLK die Profitabilität zur Vorjahresperiode in absoluten wie auch relativen Zahlen steigern. Die Volumen bei traditionellen Produkten waren stark belastet durch den weiteren Lagerabbau bei Grosshändlern und den Einbruch der Neubau- und Renovationstätigkeit. Aufgrund der gestiegenen Energie- und Personalkosten sah sich die Division im letzten Jahr darüber hinaus gezwungen, Preiserhöhungen durchzuführen, was in besonders preissensitiven Märkten wie z. B. in Osteuropa zu weiteren Volumenrückgängen führte. Als Kostensparmassnahme hat die Division angekündigt, die Fertigungskapazitäten von Designheizkörpern des belgischen Vasco-Produktionsstandorts Dilsen spätestens bis Ende des zweiten Quartals 2024 in ihr hochautomatisiertes Werk in Stříbro (CZ) zu verlagern. Durch diese Konzentration von Kompetenzen und Volumen wird sie ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter nachhaltig steigern. Ab dem dritten Quartal 2024 werden durch diese Massnahme jährlich ca. CHF 4 Mio. Einsparungen erwartet. Kompensierend zum Volumenrückgang bei Heizkörpern wirkte die ungebrochen hohe Nachfrage nach energieeffizienten Wachstumsprodukten wie insbesondere Wärmepumpen und auch der Vertrieb von kommerziellen Ventilationsgeräten wie Fan Coils und Air-Handling Units zeigte sich erfreulich. So konnte die Arbonia beispielsweise den Umsatz mit energieeffizienten Ventilationsprodukten deutlich steigern und den Absatz von Wärmepumpen gegenüber Vorjahr fast verdoppeln. Als Ausdruck ihrer Strategie hat die Arbonia beschlossen, die Division HLK in «Division Climate» umzubenennen. Der neue Divisionsname unterstreicht die internationale Ausrichtung und den Fokus auf zukunftsweisende Produkte und energieeffiziente Systeme. Das Portfolio der Division reicht von der nachhaltigen Wärme-/Kälteerzeugung, der Speicherung von Wärme und Energie über die Wärme-/Kälteverteilung bis hin zur Lüftung und Luftfilterung. Die Division Climate unterstützt die zukunftssichere Energie- und Wärmeversorgung aller Arten von Gebäuden und ist damit bestens gerüstet für die Energiewende im Gebäudesektor. Die Division Türen erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von CHF 265.6 Mio., was einer Reduktion von 6.5% gegenüber Vorjahr (CHF 284.2 Mio.) entspricht. Das organische Wachstum (währungs- und akquisitionsbereinigt) belief sich auf –4.7%. Das EBITDA ohne Sondereffekte reduzierte sich von CHF 30.3 Mio. im Vorjahr um 29.9% auf CHF 21.2 Mio. (CHF 21.1 Mio. mit Sondereffekten). Dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge von 10.7% im Vorjahr auf 8.0%. Das EBIT ohne Sondereffekte kam bei CHF 2.0 Mio. (CHF 1.9 Mio. mit Sondereffekten) zu liegen, was einer Veränderung von –85.0% gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 13.2 Mio.) entspricht. Die EBIT-Marge reduzierte sich folglich von 4.6% auf 0.7%. Die Division Türen war im ersten Halbjahr 2023 mit diversen schwierigen Themen konfrontiert. Auch sie litt bei den Standardprodukten Innentüren und Duschabtrennungen unter einem Volumenrückgang aufgrund des weiteren Lagerabbaus sowie negativen Währungseffekten. Nebst dem geringeren Volumen führte die reduzierte Nachfrage von Grosshändlern auch zu einer Kleinteiligkeit der Bestellungen, was sich negativ auf die Effizienz der Produktion auswirkte. Dazu kommt noch eine einmalige Mehrbelastung von einem hohen einstelligen Millionenbetrag in Form von hohen Energiekosten im gesamten Geschäftsjahr 2023, welche sich bereits anteilsmässig im Ergebnis des ersten Halbjahres niedergeschlagen haben. Im Gegensatz zu anderen Materialgruppen reduzierten sich darüber hinaus die Rohmaterialpreise für Holz im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich. Aufgrund der allgemeinen Investitionszurückhaltung sowie den knappen Handwerkerkapazitäten fanden zudem weiterhin kaum Badezimmer-Installationen statt, was sich negativ auf die Business Unit Glaslösungen auswirkte. Ausblick Das Gesamtjahr 2023 wird infolge von massiven, neben konjunkturellen, unter anderem auch politischen Unsicherheiten für die Bau- und Bauzulieferindustrie anspruchsvoll bleiben. Vor diesem Hintergrund kann die Arbonia aufgrund der nicht vorhersehbaren Volumenentwicklungen in beiden Divisionen im zweiten Halbjahr 2023 keine belastbare Prognose mehr abgeben und setzt deshalb die Guidance für das Geschäftsjahr 2023 aus. Die Arbonia hofft, dass in der zweiten Jahreshälfte 2023 das neue deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet wird, sodass über die zukünftigen energetischen Voraussetzungen im deutschen Bestands- und Neubaumarkt Klarheit herrscht. Zudem scheint auch der Höhepunkt des beträchtlichen Zinsanstiegs in der zweiten Jahreshälfte erreicht zu sein. Beide Effekte sollten wieder zu einer höheren Planungssicherheit für Bauherren beitragen. Mittelfristig schätzt die Arbonia die Aussichten weiterhin sehr positiv ein, da einerseits die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen im Wohnbau wie auch im gewerblichen Bau sowie auch nach Wohnraum generell weiter sehr hoch ist. Andererseits überstiegen die Baugenehmigungen die -fertigstellungen im vergangenen Kalenderjahr in Deutschland um rund 60'000 Wohnungen, sodass der bestehende Bauüberhang weiter angewachsen ist. Darüber hinaus könnten weitere Investitionsanreize wie neue Förderprogramme, Subventionen sowie reduzierte Zinssätze den Hochbau beleben, auch wenn die Prozesse bei der Mittelbeantragung sowie die Dauer bis zur Umsetzung diese positiven Hebeleffekte voraussichtlich erst ab 2025 sichtbar machen würden. Trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage wird die Arbonia, und wie im Rahmen der Mittelfristziele kommuniziert, für das Jahr 2023 einen deutlich positiven Free Cashflow ausweisen können, womit sich die Nettoverschuldung gegenüber dem Halbjahr (CHF 241 Mio.) deutlich reduzieren wird und der Verschuldungs-grad (Leverage) unter 2x zu liegen kommt. Die langfristig intakte und hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere auch der Bedarf an Sozialwohnungen, die aufgestaute ordentliche Neubauaktivität und Bestandesrenovation sowie zusätzlich die energetische Ertüchtigung von Wohnraum zur CO2-Einsparung stimmt die Arbonia für die Zukunft weiterhin zuversichtlich. </td ></tr ></table >
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20.07.2023 | Arbonia verbessert Wettbewerbsfähigkeit weiter durch die Konsolidierung der Designheizkörperproduktion Arbon, 20. Juli 2023 – Die Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HVAC) der Arbonia verbessert ihre Wettbewerbsfähigkeit mit der geplanten Verlagerung ihres Fertigungsvolumens von Designheizkörpern weiter. Im Zuge der Strategie des best-in-class Anbieters für Heizkörper werden mit der geplanten Verlagerung der Fertigung und Lackierung von Dilsen (BE) in das Kompetenzzentrum Stříbro (CZ) die Auslastung der Kapazitäten und die Produktivität zunehmen sowie das Know-how weiter zentralisiert. Die Arbonia rechnet mit Einmalkosten aufgrund der Schliessung und Verlagerung der Produktion von ca. CHF 10 Mio., die in der zweiten Jahreshälfte 2023 anfallen werden. Im Gegenzug erwartet die Arbonia ab der zweiten Jahreshälfte 2024 jährlich ca. CHF 4 Mio. Einsparungen. Die Division HVAC beabsichtigt, die Fertigungskapazitäten von Designheizkörpern des belgischen Vasco-Produktionsstandorts Dilsen spätestens bis Ende des zweiten Quartals 2024 in ihr hochautomatisiertes Werk in Stříbro (CZ) zu verlagern, um durch die Konzentration von Kompetenzen und Volumen ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter nachhaltig zu steigern. Die Forschung und Entwicklung und Fertigung von Lüftungsprodukten und Fussbodenheizungen sowie die Logistik für Benelux in Dilsen (BE) ist von dieser Massnahme nicht betroffen. Die beabsichtigte Produktionsverlagerung und daraus resultierende Schliessung der Heizkörperfertigung könnte bis spätestens Ende des zweiten Quartals 2024 einen Abbau von bis zu 70 Arbeitsplätzen am Standort Dilsen (BE) mit sich ziehen. Für diese geplante Massnahme wurden mit den zuständigen Arbeitnehmervertretern Gespräche aufgenommen, unter anderem zur Erstellung eines Sozialplans sowie der Definition von wirkungsvollen Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Mitarbeitenden. Die Marktbearbeitung der Division HVAC wird dadurch weiter optimiert. Die Kunden werden zukünftig von einem noch attraktiveren Produktportfolio, höchster Qualität und Best-in-class Logistik-Services profitieren. Die belgischen Kunden werden wie bisher von der Vertriebsorganisation mit Sitz in Dilsen (BE) betreut und auch wird der Bereich Forschung und Entwicklung, die Produktion für Fussbodenheizungen und Lüftungsprodukte als auch das Logistikzentrum für Benelux weiter am Standort Dilsen (BE) verbleiben. Die Flachheizkörperfertigung für die europäischen Märkte bleibt weiter im Kompetenzzentrum Plattling (D) zusammengefasst, während die Fertigung von Designheizkörpern zukünftig hauptsächlich in Stříbro (CZ) und in Legnica (PL) gebündelt ist. Die Arbonia rechnet mit Einmalkosten aufgrund der Schliessung und Verlagerung der Produktion von ca. CHF 10 Mio., die in der zweiten Jahreshälfte 2023 anfallen werden. Im Gegenzug erwartet die Arbonia ab der zweiten Jahreshälfte 2024 jährlich ca. CHF 4 Mio. Einsparungen. |
20.07.2023 | Trading Update – Einbruch der Baugenehmigungen aufgrund Baukostenteuerung und Zinserhöhungen Arbon, 20. Juli 2023 - Der Rückgang der Bautätigkeit in den Kernmärkten der Arbonia führte zu stark rückläufigen Volumen bei Heizkörpern, Innentüren und Duschabtrennungen
- Aussetzung der Guidance aufgrund Unvorhersehbarkeit bei den Volumen im zweiten Halbjahr 2023
- Die Volumenrückgänge im ersten Halbjahr 2023, einhergehend mit negativen Währungs-effekten (-3.6%), führten zu einem Umsatzrückgang von insgesamt -10% gegenüber der Vorjahresperiode auf rund CHF 570 Mio. (HLK: CHF 303 Mio.; Türen: CHF 266 Mio.)
- Division HLK auf Stufe EBITDA über Vorjahr, mit gesteigerter Marge von 8.0% auf 9.4%
- Division Türen auf Stufe EBITDA unter Vorjahr, mit Margenrückgang von 10.7% auf 8.0% – hier wirkt sich inbesondere eine einmalige Mehrbelastung bei Energiekosten negativ aus
- Deutlich positiver Free Cashflow für das Jahr 2023 erwartet
- Werksschliessung sowie Personalabbau von bis zu 600 Mitarbeitenden bis Juni 2024 führen zu einer Einmalbelastung von bis zu CHF 15 Mio. im Geschäftsjahr 2023 und in Folge zu jährlichen Netto-Einsparungen von CHF 10 – 12 Mio.
- Bestätigung der Mittelfristziele für das Jahr 2026 aufgrund grosser Nachfrage nach Wohnraum sowie energetischer Ertüchtigung von bestehendem Wohnraum zur geforderten Senkung des CO2-Ausstosses
Die historisch hohen Baukosten sowie die gestiegenen Zinsen bei stabilen Mieten in unseren Märkten, insbesondere Deutschland, Benelux und Osteuropa, haben zu einem Einbruch der Baugenehmigungen sowie in Folge der Bau- und Renovationstätigkeit geführt. Dies vor dem Hintergrund einer historisch hohen Nachfrage nach Wohnraum und des notwendigen energetischen Umbaus der vorhandenen Gebäudesubstanz zur geforderten Senkung der CO2-Emissionen. Während die Volumen bei den Heizkörpern im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu dem starken ersten Halbjahr 2022 rückläufig waren und somit ein Umsatzrückgang von 12.1% auf CHF 303.3 Mio. (Vorjahr CHF 344.9 Mio.) resultierte, konnte die Division HLK die Profitabilität zur Vorjahresperiode in absoluten wie auch relativen Zahlen, von 8.0% auf 9.4%, trotz negativer Währungseffekte, steigern. Kompensierend zum Volumenrückgang bei den Heizkörpern wirkte die hohe Nachfrage nach Wachstumsprodukten, wie beispielsweise die Wärmepumpe. Auch die Division Türen litt im ersten Halbjahr 2023 bei den Standardprodukten Innentüren und Duschabtrennungen unter einem Volumenrückgang und negativen Währungseffekten, so dass der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 6.5% auf rund CHF 265.6 Mio. (Vorjahr CHF 284.2 Mio.) tiefer ausfiel. U.a. aufgrund einmaliger Mehrbelastung bei den Energiekosten und negativer Währungseffekte kommt die EBITDA-Marge von 10.7% auf 8.0% zu liegen. Die Arbonia hat Sparmassnahmen eingeleitet, die zum Abbau von bis zu 600 FTEs und Einmalkosten von bis zu CHF 15 Mio. führen, welche im zweiten Halbjahr 2023 erfasst werden und in Folge jährliche Netto-Einsparungen von CHF 10 – 12 Mio. ergeben – hierzu auch die heute publizierte Medienmitteilung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Verlagerung der Designheizkörperproduktion von Dilsen (BE) nach Stříbro (CZ). Das Gesamtjahr 2023 wird infolge massiver, u.a. politischer, Verwerfungen für die Bau- und Bauzulieferindustrie anspruchsvoll bleiben. Vor diesem Hintergrund kann die Arbonia aufgrund der nicht vorhersehbaren Volumenentwicklungen in beiden Divisionen zum zweiten Halbjahr 2023 keine belastbare Prognose mehr abgeben. Trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage ist die Arbonia zuversichtlich, für das Jahr 2023 wie im Rahmen der Mittelfristziele kommuniziert, einen deutlich positiven Free Cashflow ausweisen zu können. Die Arbonia ist nach wie vor überzeugt, die für das Jahr 2026 veröffentlichten Mittelfristziele mit einem organischen Wachstum von durchschnittlich 5% sowie einer EBITDA-Marge von >12.5% bei der Division HLK respektive einer EBITDA-Marge von >15% bei der Division Türen zu erreichen. Einhergehend mit einer bereits am Investorentag 2021 angekündigten tieferen Investitionsquote von 4 – 5% wird sich der ab dem Jahr 2023 positive Free Cashflow kontinuierlich steigern. Diese Erwartung wird durch positive Einflussfaktoren unterstützt: Die langfristig intakte und hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere auch der Bedarf an Sozialwohnungen, die aufgestaute ordentliche Neubauaktivität und Bestandesrenovation sowie zusätzlich die energetische Ertüchtigung von Wohnraum zur CO2-Einsparung |
21.04.2023 | Generalversammlung der Arbonia AG genehmigt alle Anträge Arbon, 21. April 2023 – An der heutigen Generalversammlung der Arbonia AG hiessen die Aktionärinnen und Aktionäre alle Anträge des Verwaltungsrats gut. Unter anderem wurden die Auszahlung einer Dividende in der Höhe von CHF 0.30 je Aktie gutgeheissen und alle zur Wiederwahl angetretenen Verwaltungsratsmitglieder bestätigt. Auch wurden sämtliche aufgrund des neuen Aktienrechts notwendigen Statutenänderungen angenommen. |
28.02.2023 | Arbonia Jahresergebnisse 2022 und Ausblick 2023 Arbon, 28. Februar 2023 – Das Berichtsjahr der Arbonia war durch erhebliche Verwerfungen in beiden Divisionen gekennzeichnet, die sich im Jahresverlauf noch deutlich verschärft haben: Das erste Halbjahr 2022 war noch durch stabile Verkaufsvolumen geprägt und profitierte unter anderem von hohen Auftragsbeständen aus dem Vorjahr. Dies obwohl bereits zu jenem Zeitpunkt ein erheblicher Druck auf die Margen, aufgrund der eingesetzten Inflationsentwicklung bei allen Rohmaterialien und Energie, spürbar war. Als Folge der durchgesetzten Preiserhöhungen bei den Kunden im zweiten Halbjahr 2022 verbesserten sich die Margen erheblich. Die Materialquote konnte dadurch von 51.4% auf 49.4% reduziert werden. Im Verlauf des zweiten Halbjahres 2022, insbesondere im vierten Quartal, kam es aber zu einem regelrechten Einbruch der Bestellungen von Grosshändlern bei Lagerwaren wie Heizkörpern und Standardtüren. Die konjunkturellen Unsicherheiten führten bei den Kunden zu einem deutlichen Lagerabbau und einem veränderten, kurzfristigen Bestellverhalten. Die im Lauf des Geschäftsjahres andauernde Energiekrise hat das zweite Halbjahr des Berichtsjahres dann nochmals mit zusätzlichen CHF 5.1 Mio. zum Vorjahr belastet. Weiter beeinträchtigte die geopolitische Situation infolge des Krieges in der Ukraine die Geschäftstätigkeit beider Divisionen durch entfallene Volumen und Umsätze in den betroffenen Märkten in Osteuropa. Die Arbonia konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 1.3% auf CHF 1’202.1 Mio. steigern, ohne den Einfluss von Währungs- und Akquisitionseffekten (organisch) betrug das Wachstum 5.5%. Das EBITDA ohne Sondereffekte1 sank von CHF 134.3 Mio. auf CHF 112.4 Mio., mit Sondereffekten erreichte das EBITDA CHF 108.3 Mio. gegenüber CHF 124.7 Mio. im Vorjahr. Dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge (ohne Sondereffekte) von 11.3% im Vorjahr auf 9.4%, mit Sondereffekten sank die EBITDA-Marge von 10.5% auf 9.0%. In der Folge sank auch das EBIT ohne Sondereffekte von CHF 67.0 Mio. auf CHF 41.4 Mio., mit Sondereffekten sank das EBIT von CHF 53.3 Mio. auf CHF 37.0 Mio. Dies entspricht einem Rückgang der EBIT-Marge ohne Sondereffekte von 5.6% auf 3.4%, mit Sondereffekten sank die EBIT-Marge von 4.5% auf 3.1%. Das Konzernergebnis mit Sondereffekten (aus fortzuführenden Geschäftsbereichen) sank in der Folge von CHF 27.5 Mio. im Vorjahr auf CHF 20.7 Mio. Ohne Sondereffekte sank das Konzernergebnis von CHF 41.1 Mio. auf CHF 23.9 Mio. 1 Erläuterungen, Definitionen und Überleitungsrechnungen zu den alternativen Performance-Kennzahlen sind im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 227 – 231 enthalten. Die aus dem Verkauf der im Vorjahr veräusserten Division Fenster aufgebaute Nettoliquiditätsposition von CHF 93.2 Mio. zum Ende des Geschäftsjahres 2021 wurde durch die vorgesehene Mittelverwendung im Geschäftsjahr 2022 zu einer Nettoverschuldung im Umfang von CHF –184 Mio., in welche auch die Dividende von CHF 21 Mio. sowie der Kauf von eigenen Aktien (CHF 13 Mio.) eingegangen ist. Die im Geschäftsjahr 2022 planmässig durchgeführten Investitionen in Höhe von CHF 149 Mio. sowie der vorzeitig durchgeführte Rückerwerb des Corporate Centers von CHF 25 Mio., die preis- und lieferbedingte Zunahme des Nettoumlaufvermögens von CHF 117 Mio. sowie die Kaufpreiszahlung für die beiden Akquisitionen Joro und Cirelius von rund CHF 44 Mio. führten zu einem hohen negativen Free Cashflow von CHF –245.5 Mio., dem ein Free Cashflow von CHF 252.7 Mio. im Vorjahr gegenüber steht. Der Rückkauf des Corporate Centers sowie Investitionen in die Renditeliegenschaft in Arbon (CH), die in einer eigenständigen Gesellschaft gehalten werden, wurden im Geschäftsjahr aus freien Mitteln sowie Banklinien finanziert. Für 2023 ist vorgesehen, diese Immobilien eigenständig mit Hypotheken zu finanzieren und zusätzlich Eckwerte der Ertragslage und Bilanzstruktur der Renditeliegenschaft und des Corporate Centers in der Überleitungsrechnung der Segmentinformation in der Konzernrechnung 2023 offen zu legen. Absolut betrachtet reduzierte sich das Eigenkapital um rund CHF 57 Mio. auf CHF 988 Mio., relativ aber stieg die Eigenkapitalquote von 64.3% auf 65.0% per Ende 2022, womit die Arbonia eine starke Eigenkapitalbasis aufweist. Die nach wie vor starke Bilanz und der erzielte Reingewinn erlauben im vierten Jahr in Folge seit Aufnahme der Dividendenzahlungen für das Geschäftsjahr 2022 eine unveränderte Dividende von CHF 0.30 pro Namenaktie (CHF 0.30 für das Geschäftsjahr 2021) an die Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 108%. Deshalb wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 21. April 2023 beantragen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Bardividende von CHF 0.30 pro Namenaktie zur einen Hälfte aus dem Bilanzgewinn und zur anderen Hälfte, für Schweizer Aktionäre steuerneutral, aus den Kapitaleinlagereserven auszuschütten. Strategie und Entwicklung der Arbonia Gruppe Die zwei Divisionen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) und Türen der Arbonia setzen ihre eigenständige strategische Entwicklung fort und konzentrieren sich mit operativen Massnahmen gezielt auf die Megatrends Energieeffizienz, Urbanisierung, Digitalisierung sowie Automatisierung. Detaillierte Informationen zur Entwicklung der beiden Divisionen sind den jeweiligen Berichten ab Seite 9 des Geschäftsberichts zu entnehmen. Im Berichtsjahr 2022 erreichte die Division HLK mit CHF 646.2 Mio. einen Umsatz, der mit 2.5% über Vorjahr (CHF 630.5 Mio.) lag, währungs- und akquisitionsbereinigt schloss der Umsatz mit 7.0% über dem Vorjahr ab. Dieses Wachstum war beeinflusst von Preiseffekten in allen Produktgruppen, die aufgrund erheblicher Preissteigerungen bei Rohmaterialien und Energie notwendig geworden waren. Zusätzlich kamen im zweiten Halbjahr 2022 deutliche Volumenrückgänge von teilweise über 25% bei Heizkörpern hinzu, gegenläufig verzeichnete die Division erhebliche zweistellige Volumensteigerungen bei den Wachstumsprodukten. Dabei waren die Volumen der Wachstumsprodukte wie Wärmepumpen, Fan Coils und KWL-Geräte noch durch Lieferengpässe bei elektronischen Baugruppen deutlich eingeschränkt. Die Division konnte bei diesem Geschäftsverlauf mit einem EBITDA ohne Sondereffekte von CHF 59.2 Mio. das Vorjahresniveau von CHF 70.6 Mio. nicht erreichen (–16.2%). Das EBITDA mit Sondereffekten lag mit CHF 58.6 Mio. um 5.4% unter dem Vorjahr (CHF 61.9 Mio.). Das EBIT ohne Sondereffekte schloss mit CHF 25.2 Mio. ebenfalls 34.1% unter dem Vorjahr (CHF 38.2 Mio.) bzw. das EBIT mit Sondereffekten mit CHF 24.6 Mio. um 3.7% unter dem Vorjahr (CHF 25.5 Mio.). Durch die fehlende Auslastung einzelner Werke mussten daher teilweise Kapazitäten angepasst werden, was überwiegend durch die Nutzung der vorhandenen Flexibilisierungsmöglichkeiten gelang. Die im Geschäftsjahr 2021 angekündigte Verlagerung und Schliessung des niederländischen Werkes für Heizkörper in Tubbergen verlief nach Plan und wurde im dritten Quartal 2022 abgeschlossen. Die freigewordene Fabrik soll im laufenden Geschäftsjahr 2023 veräussert werden. Die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten und Lösungen war im Berichtsjahr jedoch unverändert hoch, sodass Wachstumsprodukte wie Wärmepumpen, Lüftungsgeräte und Fussbodenheizungssysteme weiter hohe zweistellige Zuwachsraten verzeichneten. Im Sommer 2022 konnte das neue Wärmepumpen-Werk in Opočno (CZ) mit einer Kapazität von 15’000 Wärmepumpen pro Jahr planmässig fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Die Produktionsverlagerung vom bisherigen Standort in Dobré (CZ) – bei gleichzeitig sehr hoher Auslastung – wurde somit erfolgreich durchgeführt. Die geplante Produktionskapazität für das Jahr 2023 ist bereits durch die Nachfrage bestehender Kunden ausgeschöpft. Die Planungen für die nächste Kapazitätserweiterung auf bis zu 30’000 Stück pro Jahr in 2024 laufen bereits auf Hochtouren. Auch der Batteriespeicher auf Basis der ökologisch nachhaltigen Redox-Flow-Technologie generiert seit der Markteinführung im Sommer des Berichtsjahres eine hohe Nachfrage, weshalb die Produktion bereits ins bestehende Werk in Stříbro (CZ) verlagert wurde. Die Division Türen erzielte im Berichtsjahr ein Umsatzwachstum von 0.2% von CHF 551.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 552.7 Mio. Währungs- und akquisitionsbereinigt stieg der Umsatz um 3.8%. Das EBITDA ohne Sondereffekte entwickelte sich von CHF 76.3 Mio. im Vorjahr auf CHF 62.2 Mio. (–18.5%). Die EBITDA-Marge belief sich auf 11.3%. Mit Sondereffekten erreichte die Division ein um 22.3% tieferes EBITDA von CHF 59.2 Mio. (Vorjahr CHF 76.2 Mio.). Das EBIT ohne Sondereffekte belief sich auf CHF 27.2 Mio., während es im Vorjahr auf CHF 43.3 Mio. zu liegen kam (–37.0%). Mit Sondereffekten resultierte ein im Vergleich zum Vorjahr um 44.4% tieferes EBIT von CHF 24.0 Mio. (Vorjahr CHF 43.2 Mio.). Das Geschäft der Division Türen mit Standardtüren profitierte in der ersten Hälfte 2022 noch von einem hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr 2021 und einem grundsätzlich stabilen Verlauf. Im zweiten Halbjahr 2022 setzte beim Grosshandel ein starker Abbau der Lagerbestände ein und aufgrund schneller Verfügbarkeiten sowie fallender Preise verringerte sich bedarfsbezogen der Bestelleingang. Dies führte bei der Division Türen ab September 2022 zu Volumenrückgängen von 15 – 25% bei Standardtüren. Es wird davon ausgegangen, dass sich dieses Bestellverhalten des Grosshandels zu Beginn 2023 fortsetzen wird. Im Objektgeschäft war dieser Rückgang weniger ausgeprägt. Dies führte zu einer Verschiebung des Produktmixes von Standardtüren hin zu Funktionstüren, was teilweise den Rückgang im Handelsgeschäft kompensieren konnte. Das positive Momentum nutzte die Division, um das eigene Objektgeschäft in Deutschland und der Schweiz auszubauen und sie ging im Berichtsjahr weitere Partnerschaften mit Hotelketten und Wohnbaugenossenschaften ein. Diese Partnerschaften sind auch ein gutes Beispiel für die Vertriebssynergien zwischen den Business Units Holz- und Glaslösungen, die so ein umfassendes Portfolio anbieten können. Auch die im Berichtsjahr getätigte Akquisition der deutschen joro türen gmbh, die auf die Fertigung von Spezialobjekttüren im Bereich Brand-, Rauch-, Schall- und Einbruchsschutz für Grossprojekte spezialisiert ist, verstärkt den Zugang zum Objektgeschäft in Deutschland und der Schweiz. Die Division Türen stärkt ihre Wettbewerbsposition durch eine strategische Partnerschaft mit der Griffwerk GmbH. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit geht die Arbonia eine Minderheitsbeteiligung von rund 17% am deutschen Spezialisten für Türgriffe, Glastüren und Glasbeschläge ein. Neben Synergien im Vertrieb und der Erschliessung neuer Marktsegmente ermöglicht dies eine ganzheitliche Entwicklung von Türen und Beschlägen. Die Beteiligung erfolgt über die Einbringung von mehrheitlich im Geschäftsjahr 2022 erworbenen eigenen Aktien der Arbonia. Der Markt für Sanitärprodukte erlitt im Berichtsjahr einen Rückgang. Bauherren halten sich derzeit bei Renovationsarbeiten aufgrund von Preissteigerungen sowie der allgemeinen Konjunkturlage verhalten. Zum anderen fokussieren sich Installateure weiterhin auf den lukrativeren Einbau von subventionierten Wärmepumpen und deren Zubehör. Da die Herstellung von Rohglas sehr energieintensiv ist und somit Glasprodukte nochmals verteuert wurden, wirkte sich dies zusätzlich auf die Nachfrage aus. Intensivierung der Nachhaltigkeit Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Arbonia weiter die Voraussetzungen dafür geschaffen, um finanzielle und nichtfinanzielle Ziele in ihrer Strategie zu kombinieren. Ein wichtiges Instrument hierfür ist ein geeignetes Anreizsystem für das Management. Deshalb hat sie entschieden, ab dem Geschäftsjahr 2023 Nachhaltigkeitskriterien wie Klimaschutz in die variable Vergütung der Konzernleitung zu integrieren. Ausblick Die bestehenden Herausforderungen für die Baukonjunktur, wie die stark gestiegenen Zinsen sowie die hohen Materialkosten, werden sich im kommenden Geschäftsjahr nicht vollständig auflösen. Die Arbonia hat sich aber für diese anspruchsvollen Zeiten gut positioniert. Denn mit dem Willen, sich von fossilen Brennstoffen zu lösen, steigt auch die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten. Beispielsweise wurden 2022 in Deutschland annährend doppelt so viele Anträge zur Förderung einer Fachplanung und Baubegleitung zur energetischen Sanierung von Wohnhäusern gestellt wie im Vorjahr. Experten erwarten im laufenden Jahr aufgrund gestiegener Zinsen und Baukosten einen vorübergehenden Rückgang der Neubauaktivität in allen relevanten europäischen Märkten, vor allem bei Einfamilienhäusern in Massivbauweise. Bei Mehrfamilienhäusern wird derzeit noch von einer eher stabilen Marktentwicklung ausgegangen, nicht zuletzt aufgrund staatlicher Förderprogramme sowie perspektivisch steigender Mieten. Der Markt für Renovationsarbeiten, insbesondere bei aufschiebbaren Verbesserungen, ist aufgrund des starken Anstiegs der Baukosten sowie der allgemeinen Konjunkturlage zum Jahresende 2022 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen, jedoch stehen energetische Sanierungen vor einer grundsätzlich positiven Entwicklung. Hinzu kommt, dass vor allem institutionelle und professionelle Vermieter eine energetische Sanierung vornehmen, um so die Nebenkosten für den Mieter deutlich zu senken, damit sie in Zukunft überhaupt Mieterhöhungen durchsetzen können. Zudem wurde das Subventionsprogramm in Deutschland statt zuvor auf den Neubau nun auf die energetische Sanierung ausgeweitet. Dies sollte, gemeinsam mit den Klimazielen der institutionellen und professionellen Vermieter und der Ausweitung der CO2-Bepreisung auf Vermieter allgemein, für eine erhebliche Ausweitung der Renovationsaktivitäten sorgen. Dies gilt auch für die Division Türen, da hier insbesondere durch den Austausch der Wohneingangstüren Energieeffizienz-Gewinne erzielt werden können. Zudem haben viele Türen inzwischen das Ende ihrer rund 30-jährigen Lebensdauer erreicht und sollten ausgetauscht werden. Die Arbonia geht daher nach wie vor davon aus, dass ein Superzyklus, in dem (in Deutschland) letztmalig nach dem Fall der Berliner Mauer rund 12 Millionen Türen pro Jahr verbaut und ersetzt worden sind, in den nächsten Jahren erneut seinen Höhepunkt erreichen wird. Vor allem der durch Russlands Überfall auf die Ukraine verursachte hohe Zuzug an Menschen übt Druck auf den ohnehin schon sehr angespannten Wohnungsmarkt, vor allem in Deutschland, aber auch in den Nachbarländern, aus. Bundesweit hat das Wohnungsdefizit zum Jahresende 2022 die Höhe von rund 700’000 Wohnungen erreicht. Hinzu kommt die steigende Nachfrage nach 1- bis 2-Personen-Haushalten, vor allem in den Ballungszentren, gekoppelt mit einer stetig wachsenden Wohnfläche pro Kopf. Was alles eine grundsätzliche positive langfristige Marktentwicklung für den Immobilienmarkt erwarten lassen sollte. Unterstützung sollte der Markt im Jahr 2023 dadurch erfahren, dass der breite Anstieg der Materialpreise gestoppt ist und sich diese teilweise bereits wieder rückläufig entwickeln sowie die Versorgungsengpässe sich weitestgehend aufgelöst haben. Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023 Trotz der momentanen Unsicherheiten, was die Entwicklung der Baukonjunktur und damit die Volumen bei Lagerprodukten betrifft, erwartet die Arbonia für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von CHF ~1.3 Mrd. und eine EBITDA-Marge ohne Sondereffekte von ~10%. Nach der intensiven Investitionsphase in das zukünftige Wachstum der letzten Jahre wird das EBIT in den nächsten Jahren kontinuierlich zunehmen und Ende 2023 (ebenfalls vor Sondereffekten) bei einer Marge von ~4% zu liegen kommen. Die Investitionen sind in der Grössenordnung von CHF ~90 Mio. zu erwarten. Die für die Strategie der Arbonia wesentlichen langfristigen Trends sind nach wie vor positiv und stabil, dies bestätigen auch die hohen zweistelligen Wachstumsraten bei den Wachstumsprodukten Wärmepumpe, Lüftung, Fussbodenheizung und Energiespeicher. Die Arbonia sieht sich für die erwartete Marktentwicklung in Europa gut positioniert, weshalb die anlässlich des Capital Markets Day 2021 im Oktober 2021 publizierten Mittelfristziele nach wie vor ihre Gültigkeit behalten. Die ausführliche Berichterstattung ist im Geschäftsbericht 2022 in den Kapiteln «Aktionärsbrief» und «Divisionen» sowie «Nachhaltigkeit» zu finden, siehe www.arbonia.com/report2022. |