US-Banken starten mit gemischten Signalen in die Berichtssaison 

US-Banken Quartalszahlen

Die US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo haben mit ihren Zahlen für das zweite Quartal 2025 die Berichtssaison eröffnet. Während die Citigroup deutlich wuchs, fiel die Ergebnisse von JPMorgan und Wells Fargo durchwachsen aus. Dementsprechend entwickelten sich auch die Bankenaktien unterschiedlich.

Marktführer JPMorgan meldete für das zweite Quartal einen Umsatz von 45,68 Milliarden Dollar – ein Rückgang um 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank um 17 % auf 14,9 Milliarden Dollar. Beide Werte lagen jedoch über den Erwartungen der Analysten. Das Institut kündigte das größte Aktienrückkaufprogramm seiner Firmengeschichte an, die Dividende bleibt unverändert bei 1,15 Dollar je Aktie. An der Börse gab die Aktie dennoch um 0,7 % nach.

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Citigroup: Deutliche Zuwächse in allen Bereichen

Die Citigroup präsentierte starke Zahlen: Der Umsatz kletterte um 8 % auf 21,67 Milliarden Dollar, der Gewinn stieg um 25 % auf 4,02 Milliarden Dollar. Die Dividende wurde auf 0,60 Dollar je Aktie angehoben, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr liegt nun am oberen Ende der bisherigen Spanne bei 84 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte mit einem Kursplus von 3,7 %.

CEO Jane Fraser betonte die Breite der positiven Entwicklungen: „Services zeigt weiterhin, warum dieses ertragsstarke Geschäft unser Kronjuwel ist“, erklärte sie. Das Marktgeschäft lieferte laut Fraser das beste zweite Quartal seit 2020 mit Rekordwerten im Aktienhandel. Auch Banking (+18 %) und Wealth Management (+20 %) konnten zulegen. In der US-Sparte für Privatkunden verzeichnete Citi Wachstum sowohl im Kreditkartengeschäft als auch im Einlagengeschäft.

Mit Blick auf die mittelfristige Strategie sagte Fraser, das angestrebte Ziel einer Eigenkapitalrendite (ROTCE) von 10-11 % im kommenden Jahr sei „ein Zwischenziel, kein Endpunkt“. Die Transformation des Konzerns schreite voran – mit Prozessoptimierung, Automatisierung und KI-Anwendungen.

Wells Fargo: Starker Gewinn, schwache Prognose

Auch Wells Fargo konnte den Gewinn im zweiten Quartal um 12 % auf 5,49 Milliarden Dollar steigern. Der Umsatz legte leicht um 0,6 % auf 20,82 Milliarden Dollar zu. Trotz dieser über den Erwartungen liegenden Zahlen reagierte der Markt enttäuscht – die Aktie fiel um 5,5 %. Grund dafür dürfte unter anderem die gesenkte Zinsprognose für 2025 sein.

CEO Charlie Scharf verwies auf Fortschritte bei der Neuausrichtung des Instituts: „Unsere Bemühungen zur Steigerung der Gebührenerträge trugen zum Umsatzwachstum bei“, sagte er. Zugleich hob er die Aufhebung der langjährigen Bilanzobergrenze hervor, die seit 2018 gegolten hatte. Damit könne Wells Fargo wieder stärker wachsen. Insgesamt seien seit 2019 bereits 13 aufsichtsrechtliche Auflagen aufgehoben worden, allein sieben in diesem Jahr.

Für die Aktionäre kündigte Scharf einen kräftigen Kapitalrückfluss an: In der ersten Jahreshälfte seien bereits über 6 Milliarden Dollar an Aktien zurückgekauft worden. Für das dritte Quartal plane man zudem eine Dividendenerhöhung um 12,5 %, vorbehaltlich der Zustimmung durch den Verwaltungsrat.

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Foto: © Wells Fargo

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