Evanston (pte002/27.01.2020/06:05) – Die Rassendiskriminierung auf dem US-Hypothekenmarkt ist in den vergangenen 40 Jahren weitgehend gleichgeblieben. Das hat eine Metastudie von Forschern der Northwestern University http://northwestern.edu ergeben. Echte Besserung gab es demnach auf dem Wohnungsmarkt, wenngleich auch hier der Untersuchung zufolge weiterhin gewisse diskriminierende Tendenzen bestehen.
Gemeinheiten statt großer Lügen
Die Forscher haben Studien der späten 1970er-Jahre bis in die Gegenwart analysiert, um zu sehen, wie sich Diskriminierung gegen Schwarze, Lationos und Asiaten entwickelt hat. Auf dem US-Wohnungsmarkt gibt es demnach eine eher positive Entwicklung. „Wir haben festgestellt, dass die meisten Formen der Diskriminierung zurückgegangen sind, und besonders extreme Formen wie die falsche Behauptung, eine Wohneinheit sei bereits vergeben“, sagt nun Studienleiter Lincoln Quillan. Gewisse, subtilere Formen der Diskriminierung bestehen allerdings weiterhin.
„Bei etwa zehn Prozent der Prüfungen, bei denen sich nach 2005 ein weißer und ein afroamerikanischer Prüfer um die gleiche Einheit beworben haben, wurden dem Weißen mehr Wohneinheiten empfohlen“, nennt Quillan ein Beispiel. Dies gelte sowohl für große, vom Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung der Vereinigten Staaten http://hud.gov geförderte Audits als auch für kleinere Studien. Dennoch bedeutet der Rückgang diskriminierender Praktiken, dass es Angehörigen von Minderheiten heute eher gelingen sollte, an Eigenheime in typisch weißen und wohlhabenderen Gegenden zu kommen.
Unverschämtes Hyothekengeschäft
Die Frage ist freilich, ob das auch leistbar wäre. Denn auf dem US-Hypothekenmarkt steht rassistische Diskriminierung laut der Studie fast so sehr auf der Tagesordnung wie vor 40 Jahren. Die Rassenschere bei Kreditablehnungen ist kaum zurückgegangen, insbesondere Schwarze und Latinos werden immer noch klar benachteiligt. In Sachen Kosten von Hypotheken erscheint die Benachteiligung von Minderheiten unverändert hoch.
„Es ist beunruhigend, über die vergangenen 35 Jahre keine Anzeichen von geringer werdender Diskriminierung auf dem Hypothekenmarkt zu sehen“, meint Quillan. Dies trage dazu bei, dass die Segregation von Wohngegenden nach Rasse weiterhin stark bleibe. Zudem hindere es Angehörige von Minderheiten daran, Vermögen in Form von Eigenheimen aufzubauen – trägt also dazu bei, sie arm zu halten.
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