Ithaca (pte002/07.08.2019/06:05) – Ausländer, die ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium an einer US-Universität mit Doktorat abschließen, haben ähnlich gute Chancen auf Jobs bei amerikanischen Tech-Start-ups wie US-Bürger, arbeiten aber letztlich nur halb so oft tatsächlich für ein Start-up. Das hat eine Studie der Cornell University http://cornell.edu und der University of California, San Diego (UCSD) http://ucsd.edu ergeben. Grund dafür dürfte den Forschern nach das leidige Thema Arbeitsvisa sein. Migranten würden sich eher für Großkonzerne entscheiden, die mehr Erfahrung damit haben, Mitarbeitern die richtigen Visa zu sichern.
Wichtiger Talent-Pool
„Start-ups sind ein wichtiger Motor für Innovation und Wirtschaftswachstum“, so Michael Roach, Professor für Unternehmertum an der Cornell University. Denn auch die Innovation von Großkonzernen basiert letztlich oft auf der Akquise von Start-ups. Letztere brauchen also Top-Talente und das sind im Tech-Bereich zunehmend Nicht-Amerikaner. Denn internationale Studenten spielen in den USA in Wissenschaft und Technik eine große Rolle, in manchen Studienrichtungen entfallen auf sie mehr als die Hälfte der Doktorate.
„Eine Schlüsseleinsicht dieser Arbeit ist, dass die US-Visapolitik für junge Tech-Start-ups womöglich nachteilig ist, statt unternehmerische Aktivität zu fördern“, warnt Studien-Mitautor Roach. Die Forscher haben nämlich festgestellt, dass fast 16 Prozent der Doktoren mit US-Staatsbürgerschaft nach dem Abschluss bei einem Start-up anheuern, aber nur knapp sieben Prozent der Migranten, die ein Arbeitsvisum brauchen. Dabei ist die Zahl der Bewerbungen und Jobangebote seitens der Start-ups für beide Gruppen etwa gleich. Das grundsätzliche Interesse an Start-up-Jobs ist dabei unter Migranten laut Studie sogar höher, deren Risikobereitschaft ebenfalls, ein hohes Gehalt dafür nicht so wichtig wie für US-Bürger.
Visa bleibt Knackpunkt
Zwar konnte die Studie keine direkte Verbindung zwischen Visapolitik und der Anstellung von Migranten herstellen. Doch haben Konzerne wie Apple, Google und Microsoft Erfahrung damit, wie sie Mitarbeiter unterstützen können, damit diese H-1B-Arbeitsvisa oder gar Einwanderungsvisa erhalten, die innovativen Start-ups oft fehlt. „Start-ups haben Schwierigkeiten, auf die ausländischen Talente zuzugreifen, die unsere Unis absolvieren“, warnt UCSD-Soziologe John Skrentny.
Die US-Visapolitik mit Blick auf Start-ups zu überdenken, könnte den innovativen Unternehmen helfen und die Wirtschaft ankurbeln, so Roach. „Wir sollten vielleicht Wege erdenken, wie wachstumsstarke Start-ups leichter jene Mitarbeiter anstellen können, die sie brauchen“, sagt er. Unter Donald Trump ist bislang eher das Gegenteil der Fall, denn der will den Zugang zu H-1B-Arbeitsvisa erschweren.
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