Bucher Industries AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis 27.07.2023 / 06:00 CET/CEST Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Ad-hoc-Mitteilung Die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries ging von einem Höchstniveau in 2022 im Rahmen der allgemeinen konjunkturellen Abschwächung im ersten Halbjahr 2023 zurück. Der Auftragseingang des Konzerns reduzierte sich bei allen Divisionen ausser bei Bucher Emhart Glass und Bucher Specials, welche das Vorjahresniveau halten konnten. Der Umsatz konnte deutlich gesteigert werden. Die Betriebsgewinnmarge stieg gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert an und das Konzernergebnis nahm deutlich zu.
Konzern
1) Bereinigt um Währungseffekte
Im ersten Halbjahr 2023 ging die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries von einem Höchstniveau im Rahmen der allgemeinen konjunkturellen Abschwächung zurück, blieb jedoch gut. Der Auftragseingang des Konzerns reduzierte sich bei allen Divisionen ausser bei Bucher Emhart Glass und Bucher Specials, welche das Vorjahresniveau halten konnten. Der Umsatz stieg trotz negativer Währungseffekte erneut deutlich, was auf Preiserhöhungen und eine Ausweitung der Produktionskapazitäten zurückzuführen war. Der Volumenanstieg gelang auch dank Verbesserungen in der Lieferkette und entsprechend in der Produktionseffizienz. Der Auftragsbestand sank gegenüber dem Vorjahr. Er blieb aber mit einer Reichweite von mehr als fünf Monaten hoch, was in einem zunehmend von Unsicherheit geprägten Umfeld wertvolle Visibilität verschafft. Die Betriebsgewinnmarge stieg gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert an. Gründe waren die starke Kapazitätsauslastung sowie die Weitergabe von Preiserhöhungen. Erfreulicherweise trugen alle Divisionen zur Margensteigerung bei. Auch das Konzernergebnis nahm deutlich zu.
Erneute Steigerung der Kapitalrendite Die Rendite auf den betrieblichen Nettoaktiven (RONOA) lag mit 30.2% deutlich über dem langfristigen Zielwert von 20% und damit weit über den Kapitalkosten von 8%. Im Vergleich zur Vorjahresperiode erhöhten sich die durchschnittlichen betrieblichen Nettoaktiven volumenbedingt sowie infolge von Projekten, die weiteres Wachstum erlauben. Im Vordergrund standen die Bauprojekte von Bucher Hydraulics und Bucher Automation in Deutschland sowie Bucher Emhart Glass in Malaysia. Die saisonale Zunahme des Nettoumlaufvermögens, die höheren Investitionen sowie die Auszahlung der Dividende wirkten sich negativ auf den Free Cashflow aus. Die Nettoliquidität fiel entsprechend tiefer aus und wird zum Ende des Jahres wieder zunehmen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 59%.
Kuhn Group
1) Bereinigt um Währungseffekte
Gute Umsatzentwicklung Die Nachfrage nach Landmaschinen nahm in der ersten Jahreshälfte 2023 nach zwei sehr starken Geschäftsjahren ab. Der Auftragseingang von Kuhn Group war vor allem im saisonal schwächsten zweiten Quartal deutlich rückläufig. Die Gründe dafür lagen in den hohen Produktionskosten für die Landwirte, kombiniert mit gesunkenen Preisen für Agrarrohstoffe sowie in einigen Gebieten geringeren Ertragserwartungen aufgrund der Trockenheit in Europa sowie Nordamerika. Hinzu kamen weiterhin hohe Zinsen und Maschinenpreise. Dies drückte auf die landwirtschaftlichen Einkommen und führte zu einer tieferen Bereitschaft für neue Investitionen. Niedrigere Verkaufszahlen im Einzelhandel führten zu einem Wiederaufbau der Lagerbestände im Händlernetz. Insgesamt erzielte die Division im ersten Halbjahr dank des weiterhin hohen Auftragsbestands und verbesserter Produktionsbedingungen einen höheren Umsatz als in der Vorjahresperiode. Der wie erwartet einsetzende Rückgang in Brasilien konnte durch Anstiege in Europa und Nordamerika mehr als kompensiert werden. Der Mangel an Fachkräften stellt weiterhin ein Problem dar, insbesondere in Nordamerika. Dank der guten Kapazitätsauslastung, der verbesserten Produktionseffizienz sowie der Preiserhöhungen übertraf die Betriebsgewinnmarge den guten Wert der Vorjahresperiode.
Bucher Municipal
1) Bereinigt um Währungseffekte
Deutliche Umsatzsteigerung dank verbesserter Liefersituation Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen war im ersten Halbjahr 2023 von einem Rückgang auf hohem Niveau geprägt. Der Auftragseingang von Bucher Municipal sank gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode, die einige Grossaufträge enthielt. Im Bereich der Kehr- und Kanalreinigungsfahrzeuge waren deutlich weniger Bestellungen zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Müllfahrzeugen war deutlich über Vorjahresniveau, ebenso entwickelte sich die Nachfrage nach Winterdienstausrüstung sowie Wartungsdienstleistungen und Ersatzteilen positiv. Die Situation in der Lieferkette entschärfte sich, und der Umsatz übertraf die Vorjahresperiode deutlich. Der Auftragsbestand reduzierte sich entsprechend auf hohem Niveau, mit einer Reichweite von weiterhin mehr als sieben Monaten. Die Vorarbeiten für die schrittweise Einführung einer neuen ERP-Lösung an allen Standorten sind gut angelaufen. Die Betriebsgewinnmarge erholte sich gegenüber der tiefen Vorjahresperiode. Dazu trugen die verbesserte Produktionseffizienz sowie ein starkes Wachstum mit Kehrmaschinen und Wartungsdienstleistungen, aber auch Preissteigerungen bei.
Bucher Hydraulics
1) Bereinigt um Währungseffekte
Abschwächung der Märkte Die Hydraulikmärkte entwickelten sich im ersten Halbjahr 2023 auf hohem Niveau rückläufig. Der Auftragseingang von Bucher Hydraulics konnte sich diesem allgemeinen Trend nicht entziehen und lag gegenüber der Vorjahresperiode etwas tiefer. Das Marktsegment Landtechnik verlief unverändert auf hohem Nachfrageniveau, ebenso das Geschäft für mobile elektrische Antriebstechnik. Die Abnahme des Auftragseingangs ist vor allem auf China sowie Nordamerika zurückzuführen. Die Nachfrage in Europa war heterogen, blieb insgesamt aber erfreulich. Die Kapazitäten der Division blieben sehr stark ausgelastet. Der sehr hohe Auftragsbestand von Ende 2022 konnte im ersten Halbjahr etwas abgebaut werden, war jedoch zum Ende der Berichtsperiode weiterhin hoch. Die Engpässe beim Personal und bei den Maschinenstunden führten bei einigen Produkten noch immer zu Lieferverzögerungen. Die Division konnte den Umsatz dennoch erhöhen. Insbesondere Europa und Indien legten deutlich zu. Dank des höheren Umsatzes, der guten Kostenstruktur und der teilweisen Weitergabe der gestiegenen Materialpreise konnte die Betriebsgewinnmarge gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden.
Bucher Emhart Glass
1) Bereinigt um Währungseffekte Weiterhin ausserordentlich hohe Auslastung Die Nachfrage nach Glasbehältern blieb auch im ersten Halbjahr 2023 sehr hoch, nicht zuletzt aufgrund ökologischer Betrachtungen. Der Auftragseingang blieb auf Vorjahresniveau. Trotz einer leichten Entspannung in den letzten Monaten blieben die weltweiten Kapazitäten für die Glasbehälterherstellung knapp und veranlassten die Kunden von Bucher Emhart Glass, ihre bestehenden Maschinenparks zu modernisieren und auszubauen. Ebenso wurden neue Produktionsanlagen geplant, insbesondere in Südamerika. Hinzu kommen energetische Überlegungen sowie der Fachkräftemangel. Beide Faktoren bringen die Anlagenbetreiber dazu, ihre Glasformungsanlagen zunehmend mit innovativen Technologien von Bucher Emhart Glass auszustatten. Die Kapazitäten waren weiterhin sehr gut ausgelastet. Der Umsatz konnte wiederum deutlich zulegen. Der Auftragsbestand blieb auf dem hohen Vorjahresniveau. Die Betriebsgewinnmarge stieg gegenüber dem schon sehr hohen Vorjahreswert. Die Gründe dafür waren die hohe Auslastung, der vorteilhafte Produktemix sowie positive Währungseffekte. Dazu trug auch das erfreuliche Geschäftsresultat in China bei. Aufgrund der strukturellen Verbesserungen im Markt und der sehr positiven finanziellen Entwicklung der Division über die letzten Jahre wurde das langfristige Margenziel über einen Konjunkturzyklus für Bucher Emhart Glass von 10% auf 12% angehoben.
Bucher Specials
1) Bereinigt um Währungseffekte
Unterschiedliche Entwicklungen Die Märkte von Bucher Specials verzeichneten im ersten Halbjahr 2023 ein gemischtes Bild, blieben insgesamt aber weiterhin auf gutem Niveau. Bei Bucher Vaslin konnte der Auftragseingang auf dem hohen Vorjahresniveau gehalten werden, obwohl die Märkte weniger dynamisch waren. Der Umsatz nahm nochmals deutlich zu. Bucher Unipektin verzeichnete ein positives Resultat im ersten Halbjahr. Dies war vor allem dem guten Auftragsbestand zu Beginn des Jahres und der seit Ende 2022 konsolidierten polnischen Gesellschaft zu verdanken. Auftragseingang und Umsatz konnten deutlich gesteigert werden. Bei Bucher Landtechnik war der Markt insgesamt rückläufig. Die Investitionsbereitschaft der Landwirte blieb im ersten Halbjahr weiterhin tief. Gründe dafür waren die hohen Investitionsvolumen in vergangenen Jahren sowie die Unsicherheit infolge stark gestiegener Preise für die Maschinen bei zunehmendem Druck auf die landwirtschaftlichen Einkommen. Per 1. Juli wurde Jetter in Bucher Automation umbenannt, um von der starken Marke Bucher zu profitieren. In der Geschäftseinheit setzte sich der positive Trend aus dem Vorjahr fort. Dieser war weiterhin getrieben durch die dynamische Entwicklung bei Bucher Emhart Glass sowie die Kooperation mit Bucher Hydraulics. Insgesamt entwickelte sich der Auftragseingang von Bucher Specials horizontal. Der Umsatz sowie die Betriebsgewinnmarge konnte gegenüber dem Vorjahresniveau erfreulich zulegen.
Aussichten 2023 Der Konzern erwartet, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr ausgehend von einem guten Niveau in einem zunehmend von Unsicherheiten geprägten Umfeld weiter normalisieren wird. Dank des hohen Auftragsbestands werden die Kapazitäten auch im zweiten Halbjahr gut ausgelastet sein, jedoch schwächer als in der starken Vorjahresperiode. Die Herausforderungen in der Beschaffung dürften weiter bestehen bleiben. Gestiegene Personal- und sonstige operative Kosten werden den Margendruck in dem auch saisonal schwächeren zweiten Halbjahr erhöhen. Negative Währungseffekte in der Umrechnung sollten durch Preiserhöhungen in ähnlicher Höhe kompensiert werden können. Dank des starken ersten Halbjahrs rechnet Kuhn Group trotz Rückgang in Brasilien und weiterhin bestehender Herausforderungen in der Lieferkette mit einem Umsatz und einer Betriebsgewinnmarge in der Grössenordnung von 2022. Dank des ausserordentlich hohen Auftragsbestands geht Bucher Municipal von einem leichten Umsatzwachstum aus, wozu auch die elektrischen Produkte beitragen sollten. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich aufgrund einer verbesserten Lieferkette und Produktionseffizienz erholen. Der Gesamtjahresumsatz von Bucher Hydraulics wird sich in der Grössenordnung von 2022 bewegen. Die im Vorjahr erzielte gute Betriebsgewinnmarge dürfte trotz stark gestiegener Personalkosten wieder erreicht werden können. Bucher Emhart Glass rechnet mit einem leichten Anstieg im Umsatz und in der Betriebsgewinnmarge gegenüber dem sehr hohen Niveau von 2022. Bucher Specials rechnet auch dank der seit Ende 2022 konsolidierten polnischen Gesellschaft von Bucher Unipektin mit einem Anstieg des Umsatzes, bei einer Betriebsgewinnmarge in der Grössenordnung von 2022. Der Konzern erwartet einen Umsatz in der Grössenordnung von 2022 und eine leicht höhere Betriebsgewinnmarge. Entsprechend dürfte das Konzernergebnis leicht über dem sehr hohen Vorjahreswert liegen.
Der Halbjahresbericht sowie das Investor-Relations-Handout zum Halbjahresergebnis 2023 (englisch) sind auf bucherindustries.com unter «Mediendossiers» verfügbar.
Die Videokonferenz zum Halbjahresergebnis findet am 27. Juli 2023 um 10 Uhr CEST statt. Der Link zur Konferenz ist auf bucherindustries.com unter «Termine» verfügbar.
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