Bonn (pte016/15.02.2018/12:30) – Die Neuvertragsmieten sind deutschlandweit im Jahr 2017 gemessen am Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf durchschnittlich 7,99 Euro pro Quadratmeter gestiegen. 2016 betrug das Plus noch 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Preisdynamik hat sich damit kaum abgeschwächt. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) http://www.bbsr.bund.de hervor.
München bleibt unerschwinglich
Laut den Experten haben die Mieten inserierter Wohnungen in mehr als 50 kreisfreien Städten und Landkreisen um mehr als sechs Prozent angezogen. Lediglich ein Drittel aller kreisfreien Städte und Landkreise verzeichnete 2017 eine geringere Steigerung als noch im Vorjahr. München bleibt für Wohnungssuchende mit Angebotsmieten von durchschnittlich 16,65 Euro pro Quadratmeter die mit Abstand teuerste Großstadt Deutschlands. Es folgen Frankfurt am Main (13,09 Euro), Stuttgart (12,62 Euro), Freiburg im Breisgau (11,74 Euro), Ingolstadt (11,28 Euro) und Hamburg (11,14 Euro).
In München, Frankfurt am Main und Stuttgart strahlen hohe Mieten weit in den Pendelbereich aus. In Metropolen wie Düsseldorf, Köln und Berlin reichen sie hingegen nur ins engere Umland. Neubauwohnungen gehören in den Großstädten in der Regel zum hochpreisigen Angebotssegment. 70 Prozent der erfassten Wohnungsinserate für Neubauwohnungen lagen im Jahr 2017 in den kreisfreien Städten bei über zehn Euro je Quadratmeter (Erstvermietung). In den sieben größten Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf) wurden mehr als 90 Prozent der Neubauwohnungen für mehr als zehn Euro pro Quadratmeter inseriert. Dort liegen auch die durchschnittlichen Angebotsmieten für Bestandsgebäude und Neubauobjekte mittlerweile bei über zehn Euro je Quadratmeter.
Mehr Wohnungsbau könnte helfen
In ländlichen Gegenden abseits der Ballungsräume müssen Neumieter weitaus weniger tief in die Tasche greifen. In den Landkreisen Wunsiedel (Bayern), Vogtlandkreis (Sachsen), Holzminden und Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) waren inserierte Wohnungen für weniger als 4,50 Euro je Quadratmeter zu haben. „Eine deutliche Ausweitung des Wohnungsbaus könnte sich dämpfend auf die Mietendynamik auswirken“, sagt BBSR-Wohnungsmarktexperte Matthias Waltersbacher. „Besonders in den Großstädten mit Marktanspannungen hat der Bau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in den letzten Jahren stark zugelegt. Der boomende Wohnungsbau reicht dort aber noch nicht aus, um der großen Zahl der Wohnungssuchenden gerecht zu werden und den Mietanstieg zu bremsen.“
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