London (pte004/07.12.2020/06:10) – Zu häufige Finanzberichte zerstören das Innovationspotenzial und die langfristige Planung von Unternehmen. Firmen konzentrieren sich dadurch nur auf kurzfristige Ergebnisse. Behörden und auch Unternehmen selbst verpflichten sich oft zu einem Überschuss an Zwischenbilanzen. Deswegen ist eine lockerere Herangehensweise laut einer Studie der City, University of London http://city.ac.uk wichtig, damit sich Konzerne weiterentwickeln können.
Leistungs-Motivation gestört
„Die Häufigkeit der Finanzberichte kann die Transparenz erhöhen und externe Investment-Möglichkeiten schaffen. Aber Aktionäre und Finanzaufsichtsbehörden müssen bedenken, dass dadurch störende Faktoren für Manager und deren Leistungs-Motivation entstehen“, warnt Arthur Kraft, Koautor der Studie.
Das Forscher-Team hat untersucht, wie oft amerikanische Unternehmen im 20. Jahrhundert neue Patente angemeldet haben. Dabei wurden Änderungen bei den Vorgaben der US-Börsenaufsichtsbehörde zur erforderlichen Häufigkeit von Finanzberichten in Betracht gezogen. Im Jahr 1934 zum Beispiel mussten Firmen nur einmal im Jahr einen Bericht vorlegen, ab 1955 wurden zwei Bilanzen verpflichtend, ab 1970 sogar vier.
Verlust von Patentwerten
Laut der Studie haben Unternehmen durch diese regulatorischen Veränderungen pro Jahr im Schnitt um 1,87 Patente weniger angemeldet. Das hat auch einen Einfluss auf die Finanzen der Firmen. Insgesamt haben sie im Schnitt je 1,76 Mio. Dollar (etwa 1,44 Mio. Euro) an Patentwerten verloren. Kraft warnt davor, dass bei zu viel Druck von Aufsichtsbehörden eine Stagnation droht. Vor allem in der Corona-Krise seien neue Innovationen entscheidend, weswegen bei der Verpflichtung zu Finanzberichten eine Lockerung erforderlich sei.
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