Klimafreundliche Stromerzeugung aus Wind- und Solarkraft, das ist das Geschäftsmodell der Pacifico Renewables Yield AG. Das Unternehmen hat ambitionierte Wachstumsziele in einem Zukunftsmarkt.
Sei es der Onlinehändler Zalando oder der Essenslieferdienst HelloFresh – Rocket-Internet-Gründer Oliver Samwer und seine beiden Brüder hatten immer mal wieder einen Riecher für lukrative Investments. Alexander Samwer, der jüngste der drei Samwer-Brüder, hat nun ein neues zukunftsträchtiges Geschäftsfeld entdeckt: klimafreundlich erzeugten Strom.
Wachsendes Kraftwerksportfolio
Über seine Investmentholding Pelion Green Future Neo GmbH hält Samwer zusammen mit einem Partner mehr als 35 % der Aktien an Pacifico Renewables Yield. Pacifico Renewables aus Grünwald bei München hat ein einfaches Geschäftsmodell: Das Unternehmen betreibt kleinere und mittelgroße Wind- und Solarparks – vor allem in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, Italien, Polen und Tschechien. Hinzu kommen Batterie-Stromspeicher. Den Strom speist Pacifico Renewables zu langjährig garantierten Einspeisevergütungen in das Netz ein. Das ergibt planbare Umsätze – mit niedrigen Risiken.
An die Börse ging das Unternehmen, das von dem weltweit wachsenden Bedarf nach sauberem Strom profitieren möchte und dem die Klimaschutzpolitik in allen Herren Ländern in die Karten spielt, im Jahr 2019. Da lag die Kapazität der eigenen Solar- und Windparks zusammen bei 60 Megawatt. Aktuell haben die Grünwalder durch Zukäufe die Kapazität bereits auf 156 Megawatt gesteigert. Bis 2023 soll das Kraftwerksportfolio auf 400 Megawatt anwachsen.
Australien und Großbritannien im Fokus
Im Hinblick auf weiteres Wachstum hat man nach Angaben des Managements den Markt in Australien im Fokus. Australien setzt aktuell zwar stark auf Kohlestrom, bietet aber hervorragende Bedingungen für die Stromerzeugung aus Fotovoltaik. Zusammen mit dem Projektentwickler ACE Power möchte Pacifico Renewables daher den australischen Markt erschließen.
Weiter ist der Kauf von Kraftwerken in Großbritannien geplant. Durch strategische Partnerschaften mit diversen Projektentwicklern hat Pacifico Renewables in diesen Ländern und in Europa privilegierten Zugang zu Solar- und Windparkprojekten von 3,1 Gigawatt.
Seit dem Börsengang hat Pacifico Renewables den Umsatz kontinuierlich gesteigert. Die Bilanz ist gesund – trotz der hohen Fremdkapitalquote, die aber für das Geschäftsmodell üblich ist. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen positiven Jahresüberschuss. Eine Dividende hat Pacifico Renewables bisher noch nicht ausgeschüttet.
Die Aktie ist seit Jahresbeginn gut 20 % im Minus und hat sich in diesem Zeitraum schlechter entwickelt als der breite Markt. Das mag auch daran liegen, dass Anleger zuletzt ihr Kapital vermehrt in zyklische Aktien umgeschichtet haben.
Auftrieb sollte der Aktie die für 2022 geplante Notierung im Prime Standard der Deutschen Börse geben – die für Anleger außerdem mehr Transparenz verspricht.
Foto: © pixabay