Frauen können neue Ideen nicht anbringen

Börsenbär und Bulle

Im Büro: Kreative Ideen von Frauen oft ignoriert (Foto: business.wfu.edu)pressetext.redaktion

Wake Forest (pte004/18.10.2018/06:15) – Aus unternehmerischer Sicht sind innovative Arbeitskräfte besonders wertvoll, weil sie Möglichkeiten für Verbesserungen in Bereichen erkennen, die andernfalls vielleicht übersehen werden könnten. Mitarbeiterinnen haben es allerdings viel schwerer als ihre männlichen Kollegen, wenn sie neue Ideen einbringen wollen, wie eine Studie der Wake Forest University School of Business http://business.wfu.edu aufzeigt. Demnach werden Frauen von ihren Arbeitgebern sogar besser beurteilt, wenn sie weniger Kreativität beim Lösen von Problemen an den Tag legen.

„Einseitige Tendenz“

„Wenn es um das Thema Innovation geht, gibt es anscheinend eine sehr einseitige Tendenz, Männer zu bevorzugen“, meint Derek Avery, Professor und Träger des David C. Darnell Chairs in Principled Leadership an der Wake Forest University School of Business. Dabei handle es sich gewissermaßen um eine Art geschlechtliches Vorurteil. „Dieses Vorurteil kann sowohl Frauen als auch Männer bei ihren Leistungsbeurteilungen beeinflussen. Mitarbeiterinnen erhalten bessere Bewertungen, wenn sie bei ihrer Arbeit ein niedrigeres Innovationslevel aufweisen“, betont der Studienleiter.

„Frauen können sich im Job besser als jemand positionieren, der eine innovative Veränderung vorantreibt, wenn sie ihre vielversprechendsten Ideen gleich zu Beginn offen auf den Tisch legen“, ist Universitätskollegin Rebecca Gill, Professorin für Communication and Entrepreneurship, überzeugt. Dabei sei es aber wichtig darauf zu achten, dass diese Ideen auch einigermaßen ausgereift sind. „Wenn das nicht der Fall ist, besteht die Gefahr, dass das Gender-Vorturteil, dass Innovatoren meist jung und männlich sein müssen, dadurch bestätigt wird“, so die Expertin.

„Fangt klein an“

Gill hat aber noch einen wichtigen Tipp für Managerinnen: „Fangt klein an. Innovationen sind meistens Verbesserungen von etwas, das wir ohnehin bereits kennen und mit dem wir bereits vertraut sind. Eine große bahnbrechende Idee à la Elon Musk ist nicht automatisch immer die beste Idee.“ Durch kleine Erfolge ließe sich zudem auch besser ein gutes Vertrauensverhältnis zu Arbeitgeber und Kunden aufbauen. „Wenn das gelungen ist, kann man immer noch mit einer großen Idee antanzen“, ergänzt die Wissenschaftlerin.

Insgesamt betrachtet seien aber vor allem auch die Führungsetagen in den Unternehmen gefragt, wenn es darum geht, veraltete stereotype Vorstellungen über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen abzubauen, stellt Avery klar: „Hier Bewusstsein zu schaffen, ist ein erster wichtiger Schritt. Man muss aber auch verstehen, dass der Arbeitsplatz nur eine Erweiterung der Gesellschaft darstellt, die Frauen lange Zeit als wichtige Innovatoren unterschätzt hat.“

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