Polen: Supermarkt verkauft Nazi-Geldbörse

Börsenbär und Bulle

Tasche mit Hakenkreuz: Shitstorm für Auchan (Foto: twitter.com, notesfrompoland)pressetext.redaktion

Krakau (pte003/16.04.2019/06:10) – Die französische Supermarktkette Auchan http://auchan.fr steht in Polen wegen einer zum Verkauf angebotenen Gürteltasche in der Kritik, auf der ein Adler mit Hakenkreuz zu sehen ist. Eine Kundin aus Krakau hatte erst nach dem Kauf der Tasche das einstige deutsche Hoheitszeichen des Dritten Reiches bemerkt, wie die Tageszeitung „Gazeta Krakowska“ berichtet.

Transparenz herstellen

„Hier zeigt sich deutlich, welche Welle ein ‚kleiner Fehltritt‘ erzeugen kann“, meint Anne M. Schüller, Businesscoach und Expertin für Loyalitätsmanagement http://anneschueller.de , im Gespräch mit pressetext. Schüller zufolge müssen Hersteller damit rechnen, dass die Verbraucher wissen wollen, wo die Quelle von solchen Steinen des Anstoßes liegt. Verkäufer dürfen nicht die Verantwortung von sich weisen, sie müssen selbst die Quelle untersuchen. Die Kunden erwarten dieses Verhalten in einer Transparenzgesellschaft.

Laut Auchan-Sprecherin Dorota Patejko stammt die Tasche von einem polnischen Hersteller. Auchan bedaure die Situation und versuche nun, die Tasche im ganzen Land aus dem Sortiment zu entfernen. Bislang sei nur ein Exemplar davon aufgetaucht. Die öffentliche Darstellung von Hakenkreuzen und anderen verfassungsfeindlichen Symbolen des Nationalsozialismus ist in Polen verboten. Das Propagieren der nationalsozialistischen Ideologie wird in Polen mit einer Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Haftstrafe geahndet.

Vertrauen zurückgewinnen

„Wenn so etwas passiert, stimmen interne Qualitätsprozesse nicht. Wenn keine Mängel da wären, würde so etwas nicht passieren. Es muss hier lückenlose Kontrollen geben, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert“, so Schüller. Die betroffenen Unternehmen sollten solche Fälle zum Anlass nehmen, um ihre Qualitätsprozesse auf den Prüfstand zu stellen. Versprechen würden nicht reichen. Es sei wichtig, tatsächlich Maßnahmen in die Wege zu leiten und dann den öffentlichen Beweis dafür zu präsentieren. Nur so könnten sie das Vertrauen der Kunden wiederherstellen.

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