Washington (pte004/11.12.2019/06:10) – Jedes zweite Unternehmen in den USA verlangt von eigenen Angestellten im Arbeitsvertrag ein Wettbewerbsverbot. Das soll sie daran hindern, bei einer Kündigung zu einer konkurrierenden Firma zu wechseln. Dies besagt eine Studie des Economic Policy Institute http://epi.org .
„Aufgeben der Rechte“ gefordert
„Es gibt bei Arbeitgebern einen wachsenden Trend dazu, von Angestellten das Aufgeben ihrer Rechte zu fordern. Eine der wichtigsten Möglichkeiten, in unserer Wirtschaft, eine Gehaltserhöhung zu bekommen, ist ein Jobwechsel. Wenn dieser Weg nicht mehr möglich ist, schadet das dem Einkommenswachstum“, erläutert Heidi Shierholz, Koautorin der Studie.
Das Team hat für die Studie 728 US-Unternehmen befragt. Von diesen Firmen verlangen 49,4 Prozent zumindest von einigen Mitarbeitern, dass sie Wettbewerbsverbote unterzeichnen, 31,8 Prozent fordern das von allen Angestellten. Der Studie zufolge sind in den USA schätzungsweise bis zu 60 Mio. Angestellte davon betroffen.
Arbeitgeber wollen „Macht ausüben“
Zwar finden sich Wettbewerbsverbote üblicherweise bei Jobs mit hohem Gehalt und viel Verantwortung, um die Sicherheit von wichtigen Firmengeheimnissen zu garantieren. Jedoch werden sie laut der Studie auch häufig bei Stellen mit niedrigem Gehalt verwendet. „Es geht hier nicht wirklich um Firmengeheimnisse, sondern darum, dass Arbeitgeber ihre Macht ausüben wollen, zum Nachteil der Angestellten“, meint Shierholz.
Überraschend ist für die Autoren, dass Wettbewerbsverbote sogar im Staat Kalifornien bei 45,1 Prozent der Firmen zum Einsatz kommen, obwohl sie dort rechtlich nicht durchführbar sind. Vor einem kalifornischen Gericht würde eine Klage wegen eines Verstoßes nicht standhalten. Trotzdem würden sich Unternehmen darauf verlassen, dass neue Mitarbeiter darüber nicht Bescheid wissen und bei der Androhung einer Klage davon absehen, zu einem Konkurrenten zu wechseln. Die Staaten Oregon und Hawaii haben Wettberwerbsverbote komplett abgeschafft, was den Durchschnittslohn für Angestellte in beiden Fällen erhöhte.
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