US-China-Handelsabkommen hat keine Wirkung

Börsenbär und Bulle

Containerschiff: Handelsabkommen ändert wenig (Foto: pixabay.com, Thomas_G)pressetext.redaktion

Kiel (pte023/15.01.2020/13:59) – Das neue Handelsabkommen zwischen den USA und China wird wenig am Rückgang des Güterhandels zwischen den beiden Staaten ändern. Durch die Handelsfehde sank der Warenaustausch bislang um einen Wert von 90 Mrd. Dollar (etwa 80 Mrd. Euro). Durchschnittszölle und handelspolitische Unsicherheiten bleiben auch nach dem Abkommen hoch, weswegen sich dieser Trend fortsetzen wird. Das geht aus der Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) http://ifw-kiel.de hervor.

„…“, sagt Alexander Wirth, Handelsexperte bei der Beratungsfirma Revolvermänner http://revolvermaenner.com , auf Nachfrage von pressetext.

Laut Schätzung von IfW-Präsident Gabriel Felbermayr sind die US-Importe aus China im Jahr 2019 um über 70 Mrd. Dollar gesunken, nachdem sie 2018 mit 540 Mrd. Dollar einen Rekordwert erreicht hatten. Die US-Exporte nach China sind von 120 Mrd. Dollar im Jahr 2018 auf 103 Mrd. Dollar im Jahr 2019 gefallen.

Das Handelsbilanzdefizit mit China ist 2019 laut Felbermayr um über 50 Mrd. Dollar zurückgegangen, nachdem es 2018 mit 421 Mrd. Dollar einen Rekordwert erreicht hatte. „Der Rückgang des Handelsdefizits mit China ist für die USA teuer erkauft. Billige Importe aus China etwa im Bereich industrieller Vorprodukte und Investitionsgüter mussten durch teure Importe aus Industrieländern wie der EU kompensiert werden. In der Gesamtbilanz der USA ändert sich daher nichts“, so der Experte.

Verstoß gegen WTO-Richtlinien

Felbermayr steht dem neuen Handelsabkommen skeptisch gegenüber. US-Zölle auf chinesische Waren sollen dem Deal nach um 1,7 Prozent auf durchschnittlich 19,3 Prozent sinken. Chinas Zölle auf US-Güter sollen lediglich um 0,2 Prozentpunkte sinken, der Durchschnittszoll läge dann bei 20,7 Prozent. Besonders bedenklich ist, dass die Volksrepublik in den kommenden zwei Jahren US-Güter im Umfang von 200 Mrd. Dollar kaufen muss. Weil sie dadurch als Handelspartner für andere Nationen wegfallen würde, verstoße der Deal Felbermayr zufolge gegen die Richtlinien der Welthandelsorganisation.

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