Corona-Krise: Rekordzahl an Gewinnwarnungen

Börsenbär und Bulle

Autoproduktion: Gewinnwarnungen steigen merklich (Foto: volkswagen.de)pressetext.redaktion

Stuttgart (pte020/04.05.2020/12:30) – Die durch das Coronavirus ausgelöste Wirtschaftskrise hat im ersten Quartal 2020 bei deutschen börsennotierten Unternehmen zu einer Rekordzahl von 77 Gewinnwarnungen geführt. Viele Firmen mussten ihre Jahresprognose zurückziehen und wagen darüber hinaus auch keine neue Vorhersage für das Gesamtjahr. Das zeigen aktuelle Zahlen der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY http://ey.com/de .

„Nie dagewesene Ausfälle“

„Die Krise führt weltweit zu massiven Einschränkungen des Wirtschaftslebens und zu nie dagewesenen Umsatzausfällen in fast allen größeren Märkten“, sagt Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland. Vor allem die Automobilbranche ist von finanzieller Unsicherheit gepackt.

Laut EY haben 77 deutsche Unternehmen im ersten Quartal 2020 Gewinn- oder Umsatzwarnungen veröffentlicht. Das ist ein Rekordwert in einem Quartal und mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Sieben der zwölf börsennotierten Autohersteller und -zulieferer mussten ihren Ausblick nach unten korrigieren. In der Konsumgüterbranche waren 44 Prozent der Unternehmen betroffen, in der Medienbranche 38 Prozent. Keine Warnungen gab es hingegen von Telekommunikationsunternehmen und Energieversorgern.

Wenig Folgen für Aktienkurse

Bei 45 der Gewinnwarnungen wurde die überholte Jahresprognose nicht durch eine neue ersetzt. Zu den Firmen, die keine neue Vorhersage wagen, gehören unter anderem der Chemiekonzern BASF, die Automobilhersteller Daimler und Volkswagen sowie die Lufthansa. Sowohl die Aktionäre als auch die Mitarbeiter der von der Krise angeschlagenen Unternehmen tappen daher im Dunkeln.

Die Hiobsbotschaften haben aber dennoch relativ geringe Auswirkungen auf die Aktienkurse der Konzerne. Am jeweiligen Tag der Veröffentlichung von Gewinnwarnungen sanken die Kurse der Unternehmen im Durchschnitt um nur drei Prozent. Noch im vergangenen Jahr lag das Minus am Tag einer Gewinnwarnung noch bei etwa sieben Prozent.

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