Boston/San Francisco (pte002/20.09.2021/06:00) – Die USA haben über 27 Mio. „versteckte“ Arbeitskräfte, die im Recruitment-Prozess der meisten Unternehmen komplett übersehen werden. Zu dieser Einschätzung gelangt ein aktueller Bericht der Harvard Business School (HBS) http://www.hbs.edu und Accenture http://accenture.com . In Deutschland und Großbritannien dürfte demnach ein ähnliches Problem bestehen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass automatisierte Systeme zum Bewerber-Management viele, teils hochqualifizierte Kandidaten aufgrund unflexibler Vorgaben direkt ausschließen.
Unechter Arbeitskräftemangel
Laut National Federation of Independent Business hatte im August die Hälfte aller US-Kleinunternehmen Stellen zu besetzen, doch 91 Prozent sagten, dass sie keine geeigneten Bewerber finden. Dabei gäbe es dem Report zufolge wohl 27 Mio. Menschen, die diese Jobs gerne übernehmen würden, wenn sie denn tatsächlich die Chance bekämen. Doch aufgrund gängiger Praktiken in Bewerbungsprozessen werden sie meist völlig übersehen, sind also „versteckte“ Arbeitskräfte. Zum Verhängnis werden diesen Menschen oft automatisierte Systeme. Das liegt daran, dass Unternehmen oft sehr unflexible Vorgaben nutzen.
„Die Hälfte der Unternehmen in den Vereinigten Staaten hat Filter, die Bewerber ausschließen, die in den vergangen sechs Monaten nicht angestellt waren oder eine Lücke von mehr als sechs Monaten in ihrer Berufslaufbahn haben“, nennt Joseph B. Fuller, Professor für Management Practice an der HBS, gegenüber der „Harvard Gazette“ ein Beispiel. Mit „NEETs“ (Not in Education, Employment or Training), also jungen Menschen, die weder Arbeit, Schul- noch Berufsausbildung nachgehen, wüssten automatisierte Systeme meist nichts anzufangen. Veteranen wiederum mangelt es oft an Fähigkeiten, nach denen Stichwortsuchen zunächst Ausschau halten.
Unverzichtbares Lernen im Job
Leider sind automatisierte Systeme nicht das einzige Problem, mit dem „versteckte“ Arbeitskräfte zu kämpfen haben. In der schnelllebigen Zeit verändern sich nämlich auch die Anforderungen in vielen Berufen entsprechend schnell. Damit können etwa Bildungseinrichtungen kaum Schritt halten. „Die perverse Konsequenz ist, dass die Entwicklung von Fähigkeiten, die Arbeitgeber suchen, zunehmend voraussetzt, dass der Bewerber berufstätig ist“, heißt es im Bericht.
Zum Bericht „Hidden Workers: Untapped Talent“: http://hbs.me/3hHSsRg
(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com