London (pte002/23.09.2021/06:05) – Große Musiklabels wie Sony, Warner und Universal nehmen im heiß umkämpften Musikgeschäft eine zu dominante Stellung ein, die den Markt verzerrt und dazu führt, dass Künstler von Independent-Labels deutlich benachteiligt werden. Zu dem Ergebnis kommt ein Bericht des Culture Select Committee http://bit.ly/3EC9E4B in Großbritannien, der nun eine genaue Prüfung besagter Labels und ihrer Geschäftspraktiken durch die Competition and Markets Authority (CMA) http://bit.ly/3krqZoG zur Folge haben könnte.
„Kommerzielle Vormachtstellung“
„Das Streaming hat die Musikindustrie gerettet. Nach zwei Jahrzehnten der illegalen Downloads haben es die Musiklabels geschafft, ihre strukturellen Vorteile zu nutzen, um scheinbar unantastbare Marktpositionen zu erlangen“, zitiert „BBC News“ aus dem Bericht des Culture Select Committee. Dieser sieht aufgrund der „kommerziellen Vormachtstellung“ der großen Plattenfirmen eine starke Marktverzerrung. „Sie bekommen immer die besten Plätze in den Playlists und Schaufenstern von Geschäften. Das geht alles zu Lasten von Independent-Labels und Künstlern, die ihre Werke selbst veröffentlichen“, so die Experten.
Ihre Kritik richtet sich aber nicht allein an die Vormachtstellung der Majors auf dem Musikmarkt, sondern auch an deren ungerechte Vergütungspraxis im boomenden Streaming-Geschäft. „Streaming hat der Musikbranche signifikante Profite eingebracht. Die dahinterstehenden Talente – die Künstler, Songschreiber und Komponisten – schauen dabei aber meist durch die Finger“, betont Julian Knight, Vorsitzender des Culture Select Committee.
Verband will Ergebnisse akzeptieren
Die British Phonographic Industry (BPI) http://bpi.co.uk , die als Verband alle Labels der Musikindustrie auf der Insel vertritt, hat in einer ersten Stellungnahme bereits erklärt, alle Ergebnisse einer möglichen Prüfung akzeptieren zu wollen. „Sollte die CMA das untersuchen, freuen wir uns schon darauf, die Rolle, die Labels beim Ankurbeln der Karrieren von britischen Talenten in einem komplexen und dynamischen Ökosystem einnehmen, im Detail auszuführen“, heißt es vom Verband.
Auch heiße man es willkommen, dass die Regierung nun offenbar eingesehen habe, dass es nötig ist, den Streaming-Markt in all seiner Komplexität besser zu verstehen. Letzten Endes sei es nämlich wesentlich besser zusammenzuarbeiten, als sich über eine „gesetzliche Einmischung“ miteinander zu arrangieren. „Neue Regeln könnten das hart verdiente Wachstum der ganzen Branche nach Jahren des Rückgangs aufs Spiel setzen“, warnt die BPI.
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