Börsenwoche: US-Erzeugerpreise überraschen – CompuGroup-Aktie stürzt ab

CompuGroup Aktie

Frische Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten sorgten für Bewegung an den Börsen. Die CompuGroup-Aktie büßte nach einer Gewinnwarnung mehr als 30 % an Wert ein.

Der Dow Jones legte auf Wochensicht 1,59 % zu, am Freitag kletterte er zwischenzeitlich auf bis zu 40.236 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es 0,37 % auf 20.313 Punkte nach unten. Der DAX arbeitete sich 1,48 % nach oben und beendete die Handelswoche bei 18.717 Zählern. Der MDAX verabschiedete sich mit einem kleinen Zuwachs von 0,30 % ins Wochenende. 

Am Freitag startete in den USA die Berichtssaison, zahlreiche Unternehmen werden in den kommenden Wochen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal vorlegen. Den Anfang machten wie üblich die großen Bankhäuser. Daneben steht weiter die Inflationsentwicklung und die Zentralbankpolitik im Fokus. 

USA: gemischte Signale von der Inflationsfront

Aus den Vereinigten Staaten kamen in der vergangenen Woche wichtige Daten zur Inflationsentwicklung: der Verbraucherpreisindex und der Erzeugerpreisindex. Die Verbraucherpreise sorgten am Donnerstag für gute Stimmung. Hier zeigte sich eine überraschende Abkühlung der Inflation. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Konsumentenpreise im Juni um 3,0 %, gegenüber dem Vormonat um 0,3 %. Analysten hatten einen Rückgang auf 3,1 % prognostiziert. Auch die Kerninflationsrate lag mit 3,3 % gut 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert sowie der Markterwartung. Der Kernrate schenkt die Fed für gewöhnlich besondere Aufmerksamkeit, da hier Nahrungsmittel und Energie, die besonders schwankungsanfällig sind, nicht beachtet werden.

Auf die positive Überraschung folgte nur einen Tag später eine negative. Die US-Erzeugerpreise stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht wie erwartet um 2,3 %, sondern um 2,6 %. Zu allem Überfluss wurde die Entwicklung im Vormonat von 2,2 % auf 2,4 % nach oben korrigiert. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise und gelten deshalb als wichtiges Signal für die Geldpolitik der Notenbank. Die Chancen auf eine baldige Zinssenkung sind damit etwas geschrumpft. 

CompuGroup: Aktie stürzt nach Gewinn- und Umsatzwarnung ab

Die CompuGroup senkte am Dienstag ihre Gewinn- und Umsatzprognose. Die Aktie rutschte daraufhin in den Keller. Im Laufe der Handelswoche verschlechterte sich der SDAX-Wert um 32,98 %. Damit beschleunigte sich die Entwicklung der letzten Monate, auf Jahressicht hat das CompuGroup-Aktie bereits mehr als 60 % an Wert verloren, inzwischen notiert es auf dem tiefsten Stand seit 2013.

Für das zweite Quartal vermeldete das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen einen Umsatz von 277 Millionen Euro, 9 % weniger als im Vorjahresquartal. Statt einem Umsatzplus von 4 bis 6 % erwartet der Konzern jetzt einen Rückgang um bis zu 2 % sinken. Im besten Fall bliebe die Erlöse stabil, wie die CompuGroup am Dienstag in Koblenz mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll zwischen 220 und 250 Millionen Euro. Bisher hatte das Management 270 bis 310 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Die Baader Bank hält dennoch an ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 57 Euro fest. Andreas Wolf von Warburg Research das Kursziel von 61,50 auf 31 Euro gesenkt. Auch er rät aber weiterhin zum Kauf.

Ausblick

Am kommenden Montag wird die CompuGroup endgültige Zahlen vorlegen. Mit großen Überraschungen ist hier aber nicht mehr zu rechnen. In den USA nimmt die Berichtssaison an Fahrt auf, es werden unter anderem Goldman Sachs, die Bank of America und UnitedHealth ihre Bücher öffnen. 

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Foto: © CompuGroup Medical SE

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