Börsenwoche: Powell signalisiert Zinswende – Rheinmetall-Aktie rutscht ab

Rheinmetall Aktie Polen Powell

Bei seiner Rede in Jackson Hole hat der Fed-Vorsitzenden Jerome Powell erneut eine baldige Zinswende in Aussicht gestellt. Ein mit der polnischen Regierung 2022 geschlossener und im vergangenen Jahr gekündigter Munitionsauftrag ließ die Rheinmetall-Aktie abrutschen. 

Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland scheint der Optimismus an die Börsen zurückgekehrt zu sein. Der DAX verbesserte sich auf Wochensicht um 1,70 % auf 18.628 Punkte. Der MDAX verabschiedete sich mit einem Plus von 1,45 % bei 25.171 Zählern ins Wochenende. Für den SDAX ging es 0,59 % auf 13.940 Punkte nach oben. 

Auch jenseits des großen Teichs war die Stimmung gut, der Dow Jones legte auf Wochensicht 1,27 % auf 41.186 Punkte zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,05 % auf 19.714 Zähler zu. 

Fed-Chef Powell signalisiert Zinswende im September

Im Fokus des Anlegerinteresses stand in der vergangenen Woche das Notenbank-Symposium in Jackson Hole, Wyoming, und hierbei vor allem die Rede von Fed-Chef Jerome Powell. Die US-Notenbank hatte im Juli beschlossen, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 % zu belassen. Gleichzeitig signalisierten die Währungshüter eine erste Senkung nach der Inflationswelle im September, machten aber deutlich, dass die Geldpolitik von der Konjunkturentwicklung abhängig sei. 

Bei der Zusammenkunft der Notenbanker bestätigte Powell eine baldige Zinswende. Er begrüßte den Rückgang der Inflation in den vergangenen Monaten. Er sei zuversichtlich, dass die Inflation auf einem nachhaltigen Weg zurück zu 2 % sei. Es sei an der Zeit, die Geldpolitik neu auszurichten. Die Richtung ist damit klar, einen klaren Zeitplan nannte Powell nicht. Auch zur Höhe der Zinsschritte äußerte er sich nicht. In den USA, aber auch hierzulande, drehten die Indizes nach der Rede ins Plus. 

Rheinmetall verliert Auftrag aus Polen

Im vergangenen Jahr hat die polnische Regierung einen 2022 geschlossenen Munitionsvertrag mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall gekündigt. Das berichten verschiedene Medien unter Berufung auf die polnische Zeitung Rzeczpospolita. Rheinmetall Denel Munition, ein Joint Venture zwischen Rheinmetall und dem südafrikanischen Unternehmen Denel, hätte dem polnische Militär Artilleriegeschosse liefern sollen. Die Lieferung sei jedoch von der südafrikanischen Regierung blockiert worden, da sie befürchtet habe, die Geschosse könnten in der Ukraine landen. 

Zum Vertragswert gibt es bisher keine Informationen, die dem Verteidigungsministerium unterstellte polnische Rüstungsagentur lehnte eine Stellungnahme unter Verweis auf Vertraulichkeitsklauseln ab. Auch Rheinmetall hat sich bisher nicht geäußert. 

Die Rheinmetall-Aktie rutschte wegen dieser Nachricht ins Minus, auf Wochensicht verlor sie 5,90 %. Auf Jahressicht notiert der Wert aber noch immer gut 116 % im Plus, in den vergangenen drei Jahren hat die Aktie mehr als 580 % zugelegt. 

Erfreulicher verlief die Handelswoche für den Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS EVENTIM. Die Aktie kletterte nach den Quartalszahlen auf ein neues Rekordhoch.

Ausblick 

Nächste Woche wird unter anderem der Cybersecurity-Spezialist CrowdStrike Zahlen zum vergangenen Quartal vorlegen. Das Unternehmen hatte im Juli mit einem Update für Computerprobleme und Systemausfälle auf der ganzen Welt gesorgt. Danach rutschte der Aktienkurs in den Keller und hat sich bis heute nicht erholt. Daneben wird der SAP-Konkurrent Salesforce seine Bücher öffnen. 

Erwähnte Werte

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