EZB beschließt dritte Zinssenkung

EZB Zinssenkung Oktober 24

Die Europäische Zentralbank hat zum dritten Mal in diesem Jahr eine Zinssenkung beschlossen. Damit soll die schwächelnde Wirtschaft im Euroraum angekurbelt werden. EZB-Chefin Christine Lagarde betonte aber, dass man weiter am 2-%-Ziel festhalten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 17. Oktober 2024 zum dritten Mal in diesem Jahr eine Senkung der Leitzinsen beschlossen. Damit soll schwächelnde Konjunktur angekurbelt werden. Der wichtigste Zinssatz, der Einlagezinssatz, wurde um 25 Basispunkte auf 3,25 % gesenkt. Dieser Zinssatz ist am Finanzmarkt richtungsweisende, den Banken für bei der Notenbank geparktes Geld erhalten.

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EZB rechnet mit steigender Inflation

EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte dazu in der Pressekonferenz: „Der Disinflationsprozess verläuft gut, doch die Inflation wird in den kommenden Monaten vorübergehend ansteigen.“ Grund hierfür sind unter anderem die nach wie vor hohen Löhne und der schwache Konsum. Trotz einer robusten Arbeitsmarktlage mit einer Arbeitslosenquote von 6,4 % bleibt die wirtschaftliche Aktivität hinter den Erwartungen zurück. Die Industrieproduktion schwächelt, die Exporte, vor allem bei Waren, haben abgenommen.

Das Vertrauen der privaten Haushalte bleibt gering, was sich in einer hohen Sparquote von 15,7 % widerspiegelt, weit über dem vor der Pandemie verzeichneten Niveau. Dennoch rechnet die EZB mit einer allmählichen Erholung des Konsums und einer Verbesserung der Investitionstätigkeit, da steigende Realeinkommen und sinkende Zinsen die Kaufkraft stärken sollten.

Zusätzliche wirtschaftliche Herausforderungen

Lagarde betonte, dass die EZB ihre Zinsentscheidungen auch in Zukunft von Sitzung zu Sitzung auf Basis der aktuellen Datenlage treffen wird. „Wir werden die Leitzinsen so lange restriktiv halten, wie es notwendig ist, um die Inflation mittelfristig auf 2 % zurückzuführen“, fügte sie hinzu. Trotz der Zinssenkung bleiben die finanziellen Bedingungen im Euroraum weiterhin restriktiv, und geopolitische Risiken, wie der Ukraine-Konflikt und Spannungen im Nahen Osten, könnten das Wachstum zusätzlich belasten.

Die EZB sieht die größte Herausforderung in den kommenden Monaten darin, die Inflation zu kontrollieren und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.

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