Das Konsumklima in Deutschland startet schwach ins Jahr 2025, da die Verbraucher aufgrund sinkender Einkommenserwartungen, steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten zunehmend zurückhaltend sind. Der GfK-Konsumklimaindex fällt auf -22,4 Punkte, während die Sparneigung steigt und die Anschaffungsneigung auf den niedrigsten Stand seit August 2024 sinkt.
Das Jahr 2025 beginnt mit schlechten Nachrichten hinsichtlich der Verbraucherstimmung in Deutschland. Der GfK-Konsumklimaindex, erhoben vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) in Zusammenarbeit mit GfK, verzeichnet einen erneuten Rückgang. Während die Konjunktur- und Einkommenserwartungen sinken, steigt die Sparneigung leicht an. Dies führt dazu, dass das Konsumklima im Februar um einen Punkt auf -22,4 Punkte abrutscht (Vormonat: -21,4 Punkte).
Sinkende Einkommenserwartungen und steigende Sparneigung belasten das Konsumklima
Ein wesentlicher Faktor für die gedrückte Stimmung ist die sinkende Einkommenserwartung. Nachdem dieser Indikator im Dezember noch 4,9 Zähler hinzugewinnen konnte, verliert er nun 2,5 Punkte und steht bei -1,1 Punkten. Diese Entwicklung spiegelt die Unsicherheit wider, die seit Mitte 2024 die Verbraucherstimmung prägt. Zwar gab es in der ersten Jahreshälfte noch Anzeichen einer Erholung, doch dieser positive Trend wurde in den letzten Monaten zunehmend durch wirtschaftliche Unsicherheiten abgelöst.
Gleichzeitig steigt die Sparneigung der Deutschen weiter an. Im Vergleich zum Dezember 2024 legt sie um 2,3 Punkte auf 8,2 Punkte zu. Dies deutet darauf hin, dass viele Haushalte aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten ihr Geld lieber zurückhalten, anstatt es für größere Anschaffungen auszugeben.
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Konjunkturpessimismus nimmt zu
Auch die Einschätzung der Deutschen zur wirtschaftlichen Entwicklung gibt Anlass zur Sorge. Nachdem sich die Erwartungen zum Jahresende 2024 kurzfristig leicht verbessert hatten, trübt sich das Bild nun wieder ein. Der entsprechende Indikator fällt um 1,9 Punkte auf -1,6 Punkte. Diese Entwicklung ist nicht überraschend, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 um 0,2 Prozent – das zweite Rezessionsjahr in Folge. Bereits 2023 war ein Rückgang von 0,3 Prozent zu verzeichnen gewesen. Für 2025 sind die Prognosen ebenfalls gedämpft: Experten erwarten nur ein geringes Wachstum von etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Anschaffungsneigung auf tiefstem Stand seit August 2024
Die Kombination aus sinkenden Einkommenserwartungen und steigender Inflation belastet auch die Konsumfreude. Die Anschaffungsneigung geht im Januar um 3 Punkte zurück und liegt nun bei -8,4 Punkten – dem niedrigsten Wert seit August 2024.
Eine Rolle spielt dabei die wieder anziehende Inflationsrate. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent. Dies schmälert die Kaufkraft der Verbraucher und lässt viele Haushalte zögern, größere Ausgaben zu tätigen. Zudem sorgen anhaltende Berichte über Werksschließungen und Produktionsverlagerungen für eine wachsende Unsicherheit am Arbeitsmarkt, was sich ebenfalls negativ auf die Kaufbereitschaft auswirkt.
Keine Trendwende in Sicht
Die aktuellen Daten zeigen, dass die Verbraucherstimmung in Deutschland weiterhin unter Druck steht. Während sich Ende 2024 noch leichte Hoffnungen auf eine Stabilisierung des Konsumklimas abzeichneten, setzt sich der negative Trend nun fort.
„Das Konsumklima erleidet wieder einen Rückschlag und startet damit trüb ins neue Jahr. Die leisen Hoffnungen auf eine vorsichtige Erholung, die nach dem Anstieg im Vormonat aufkamen, sind damit sofort wieder zunichte gemacht worden. Seit Mitte letzten Jahres ist bestenfalls eine stagnierende Entwicklung zu erkennen, während in der ersten Jahreshälfte 2024 die Zeichen noch auf Erholung standen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist derzeit nicht in Sicht, zumal auch die Inflationsrate zuletzt wieder etwas angezogen hat“.
Damit bleibt abzuwarten, ob sich das Konsumklima in den kommenden Monaten stabilisieren kann oder weitere negative Impulse den Pessimismus der Verbraucher verstärken.lich ist, dass DeepSeek mit der Funktionalität bekannter Programme mithalten kann.
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Foto: © Alexander Faé auf Unsplash