Die EZB hat am Donnerstag wie erwartet den Leitzins ein weiteres Mal gesenkt. Es ist die sechste Senkung in Folge. Der für Sparer wichtige Einlagenzins liegt jetzt bei 2,5 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 6. März 2025 beschlossen, den Leitzins im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 % zu senken. Dies markiert die sechste Zinssenkung seit Sommer 2024 und erfolgt vor dem Hintergrund einer weiterhin schwächelnden Wirtschaft und einer rückläufigen Inflation im Euroraum.
Tages- und Festgeldzinsen sinken
Der Einlagenzins, der für Banken und Sparer von besonderer Bedeutung ist, wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 % reduziert. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Kreditvergabe zu fördern und die Konjunktur zu beleben, da niedrigere Zinsen tendenziell zu günstigeren Krediten führen.
Für Sparer bedeutet die Zinssenkung jedoch eine weitere Reduzierung der ohnehin niedrigen Tages- und Festgeldzinsen. Geschäftsbanken, die weniger Zinsen für Einlagen bei der EZB erhalten, geben diese Senkungen häufig an ihre Kunden weiter. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox sind die Tagesgeldzinsen in Deutschland seit Frühjahr 2024 kontinuierlich gesunken und lagen im Februar 2025 im Durchschnitt bei 1,48 %, nach 1,56 % im Januar.
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Wenig Spielraum für weitere Senkungen
Einige Volkswirte erwarten, dass die EZB den Einlagenzins bis zum Sommer 2025 noch weiter senken könnte. Gründe hierfür sind unter anderem mögliche Handelskonflikte mit den USA, die die Wirtschaft im Euroraum zusätzlich belasten könnten, sowie die Annäherung der Inflationsrate an das EZB-Ziel von 2,0 %. Eine stabile Inflationsrate gilt als Indikator für Preisstabilität und eine gesunde Wirtschaftsentwicklung. Wenig Spielraum für weitere Senkungen sieht Ifo-Präsident Clemens Fuest: „Die Zinssenkung der EZB ist von den Märkten erwartet worden und war bereits eingepreist. Der Hauptrefinanzierungszins liegt jetzt relativ knapp über der Inflationsrate. Steigende Löhne und wachsende staatliche Neuverschuldung könnten dazu führen, dass die Inflation nicht weiter sinkt, sondern eher wieder steigt. Deshalb dürften die Spielräume für weitere Zinssenkungen gering sein.“
Die jüngste Entscheidung der EZB steht im Einklang mit ihrer expansiven Geldpolitik, die darauf abzielt, die Konjunktur zu stützen und die Inflation auf einem stabilen Niveau zu halten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum in den kommenden Monaten auswirken werden.
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Foto: © Europäische Zentralbank