Börsenwoche: DAX unter Druck – Meta-Aktie nach Zahlen gefragt

Meta-Aktie KI

Meta hat im zweiten Quartal 2025 deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Der Facebook-Konzern profitierte vor allem vom boomenden Werbegeschäft, zukünftig soll künstliche Intelligenz das Wachstum sicherstellen. Für die Meta-Aktie ging es trotz einiger Risikofaktoren nach oben.

Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten, neue Zolldrohungen gegen die EU und Konjunktursorgen drückten in der vergangenen Handelswoche die Stimmung der deutschen Marktteilnehmer. Der DAX verschlechterte sich auf Wochensicht um 3,27 % auf 23.425 Punkte. Für den MDAX ging es um 3,71 % auf 30.317 Zähler nach unten. 

Auch in den USA ging es abwärts. Der Dow Jones verschlechterte sich auf Wochensicht um 2,92 % und kam so auf 43.588 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verabschiedete sich mit einem Minus von 2,19 % bei 22.763 Zählern ins Wochenende. 

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Meta vermeldet steigende Werbeeinnahmen

Wie Meta am Mittwoch in San Francisco mitteiltem stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 22 % auf 47,5 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn kletterte um 38 % auf 20,4 Milliarden Dollar, der Nettogewinn lag bei 18,34 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von 36 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die operative Marge verbesserte sich auf 43 %. Auch die Zahl der täglich aktiven Nutzer über alle Meta-Plattformen hinweg wuchs weiter und lag im Juni bei 3,48 Milliarden.

Die Werbeeinnahmen blieben der wichtigste Wachstumstreiber: Die Zahl der ausgelieferten Anzeigen stieg um 11 %, der durchschnittliche Preis pro Anzeige um 9 %. Der Bereich „Family of Apps“, zu dem Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger gehören, erwirtschaftete allein 47,1 Milliarden Dollar Umsatz. Die Sparte „Reality Labs“, in der Meta seine VR- und AR-Aktivitäten bündelt, brachte 370 Millionen Dollar ein, verbuchte jedoch einen operativen Verlust von 4,53 Milliarden Dollar.

Zuckerberg auf KI-Kurs

Angesichts der steigenden Bedeutung von KI kündigte Meta an, seine Investitionen in Rechenzentren und Infrastruktur weiter hochzufahren. Die Ausgaben für Anlagen und Infrastruktur, inklusive Finanzierungsleasing, sollen 2025 auf 66 bis 72 Milliarden Dollar steigen. Im Vorquartal hatte das Unternehmen noch 64 bis 72 Milliarden Dollar veranschlagt. Laut Meta ist vor allem der Bedarf an Rechenleistung für KI-Systeme Treiber dieser Entwicklung.

Meta-Chef Mark Zuckerberg erklärte in einem Statement, dass der Konzern sich auf die Entwicklung „persönlicher Superintelligenz“ für alle Menschen konzentriere. In den vergangenen Monaten habe sich die Leistungsfähigkeit der eigenen KI-Systeme erkennbar verbessert. Konkrete Produktankündigungen oder Zeitpläne nannte das Unternehmen nicht.

Meta-Aktie trotz Risiken gefragt

Für das laufende Quartal prognostiziert Meta einen Umsatz zwischen 47,5 und 50,5 Milliarden Dollar. Das läge klar über den Erwartungen vieler Analysten. Anleger reagierten entsprechend: Die Aktie legte nachbörslich zeitweise um mehr als 10 % zu.

Trotz der positiven Zahlen weist das Unternehmen auf Risiken hin. Unter anderem könnten neue EU-Regulierungen – etwa im Zusammenhang mit dem Digital Markets Act – Auswirkungen auf das Werbegeschäft in Europa haben. Meta verhandelt derzeit mit der EU-Kommission über sein Angebot für „weniger personalisierte Werbung“, sieht aber potenzielle Einschränkungen für Nutzer- und Werbeerlebnis. Trotz dieser Risikofaktoren ging es für die Meta-Aktie nach oben. Auf Wochensicht legte das Papier 5,25 % zu. 

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