Der Solarparkbetreiber 7C Solarparken hatte im vergangenen Jahr mit mehreren Belastungsfaktoren zu kämpfen, die das Ergebnis verhagelten. Deshalb wurde für das Geschäftsjahr 2024 auch keine Dividende ausgeschüttet.
Die schwächere Sonneneinstrahlung im Geschäftsjahr 2024 bei gleichzeitig rückläufigem Strompreis hat die Erlöse von 7C Solarparken belastet. Der Umsatz sank auf 63,3 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch 69,8 Mio. Euro erzielt worden waren. Wie Vorstandschef Steven De Proost auf der Hauptversammlung am 4. Juni erläuterte, rutscht der Strompreis in sonnenreichen Stunden inzwischen immer häufiger ins Minus. Grund dafür sind zeitweise massive Überkapazitäten im Netz.
Für ältere Anlagen mit Inbetriebnahme bis 2016 ist das unkritisch, da hier eine garantierte Einspeisevergütung gilt. Neuere Anlagen ab 2017 erhalten in solchen Phasen jedoch keine Vergütung mehr. Dieser Faktor fällt zunehmend ins Gewicht.
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Betrugsfall belastet Ergebnis
Neben den operativen Herausforderungen musste 7C Solarparken im Geschäftsjahr 2024 auch einen Betrugsfall verkraften. Beim Erwerb einer neuen Solaranlage stellte sich im Nachhinein heraus, dass eine an 7C abgetretene Forderung bereits zuvor an eine andere Partei verkauft worden war. Laut CEO Steven De Proost gab es im Vorfeld keinerlei Verdachtsmomente auf Unregelmäßigkeiten.
Eine rechtliche Aufarbeitung dürfte dennoch wenig Erfolg bringen. Die beteiligten Personen der Gegenseite haben inzwischen Privatinsolvenz angemeldet. Ob das Projekt überhaupt noch realisiert werden kann, ist fraglich. Zunächst muss die Gesellschafterstruktur geklärt werden. Und Ende 2025 läuft die Netzeinspeise-Reservierung aus. Die Forderung in Höhe von 5,4 Mio. Euro wurde daher vollständig abgeschrieben.
Aktienrückkauf statt Dividende
Die genannten Belastungsfaktoren schlugen sich natürlich im Ergebnis nieder. Das EBITDA sank von 61,6 auf 47,2 Mio. Euro, der Gewinn je Aktie lag mit 0,01 Euro nur knapp im positiven Bereich. Auf die Ausschüttung einer Dividende wurde verzichtet, obwohl sich das operative Geschäft auch dank gezielter Preisabsicherungen insgesamt dennoch robust entwickelte.
Der Vorstand legt den Fokus aber auf den operativen Cashflow je Aktie (CFPS). Dieser lag 2024 bei 0,44 Euro nach 0,61 Euro im Vorjahr. Eine Dividendenzahlung hält das Management allerdings erst ab einem CFPS von mindestens 0,50 Euro für gerechtfertigt. Statt einer Ausschüttung wurde daher ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Die Bilanz zeigt sich mit einer Eigenkapitalquote von 43,5 % und einer vergleichsweise niedrigen Verschuldung weiterhin solide.
Aktie unter Buchwert
Im saisonal typischerweise schwachen ersten Quartal 2025 konnte 7C den Umsatz dank günstiger Wetterbedingungen und neu ans Netz gegangener Anlagen um 10 % auf 10,6 Mio. Euro steigern. Das EBITDA legte, zusätzlich gestützt durch einen Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf einer Bestandsanlage, sogar um 21 % auf 8,4 Mio. Euro zu.
Am zurückhaltenden Ausblick für das Gesamtjahr hält der Vorstand trotz des gelungenen Starts fest. Erwartet werden 66 Mio. Euro Umsatz, 51 Mio. Euro EBITDA und ein CFPS von 0,50 Euro. Damit wäre immerhin wieder die Schwelle für eine Dividendenzahlung erreicht. Die Aktie notiert derzeit bei 1,84Euro und damit rund 30 % unter dem ausgewiesenen Eigenkapital. Zuvor wurde dem Papier über Jahre hinweg eine Prämie auf den Buchwert eingeräumt.
Hinweis: Der Autor hält Aktien von 7C Solarparken.
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