Die Oracle-Aktie hat in dieser Woche mit einer spektakulären Rally den S&P 500 auf ein neues Rekordhoch getrieben. Zwischenzeitlich legte der Kurs um mehr als 40 % zu, bevor Gewinnmitnahmen für deutliche Rücksetzer sorgten. Auslöser war ein rasant gestiegener Auftragsbestand, der Oracle in den Kreis der großen KI-Gewinner katapultiert.
Der DAX ist nach einigem Auf und Ab nahezu unverändert bei 23.698 Punkten (+0,43 %) ins Wochenende gegangen. Der MDAX verbesserte sich ebenfalls nur leicht um 0,54 % auf 30.175 Punkte. Der Dow Jones beendete die Handelswoche mit einem Zugewinn von 0,95 % bei 45.834 Zählern. Der der S&P 500 markierte zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch: Am Freitag kletterte er auf 6.600 Punkte. Am Ende der Woche blieb ein Plus von 1,59 %.
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Oracle-Aktie hebt ab
Grund dafür war vor allem die spektakuläre Rally der Oracle-Aktie. Der US-Softwarekonzern zog in dieser Woche die Aufmerksamkeit der internationalen Finanzmärkte auf sich. Am Mittwoch schnellte die Aktie zeitweise um mehr als 40 % nach oben und trieb die Marktkapitalisierung auf rund 922 Milliarden Dollar. Damit rückte Oracle-Gründer Larry Ellison kurzfristig an die Spitze der Rangliste der reichsten Menschen der Welt. Bereits an den Folgetagen gab es jedoch deutliche Kurskorrekturen: Am Donnerstag schloss die Aktie an der New Yorker Börse 6,23 % im Minus bei 307,86 Dollar, am Freitag folgte ein weiteres Minus von 5,10 % auf 292,15 Dollar. Auf Wochensicht steht dennoch ein Plus von rund 38 % zu Buche.
Auslöser der Rally war die Vorlage der Ergebnisse für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026. Oracle meldete dabei einen Umsatzanstieg um 12 % auf 14,9 Milliarden Dollar. Die Cloud-Erlöse legten um 28 % auf 7,2 Milliarden Dollar zu, während die klassischen Software-Umsätze um 1 % zurückgingen. Der Gewinn je Aktie lag nach GAAP bei 1,01 Dollar (–2 %), bereinigt bei 1,47 Dollar (+6 %).
Besonderes Aufsehen erregte der ausgewiesene Auftragsbestand („Remaining Performance Obligations“), der um 359 % auf 455 Milliarden Dollar anwuchs. Dabei handelt es sich um bereits unterzeichnete, aber noch nicht realisierte Vertragsvolumina. Vier Großaufträge von drei Kunden trugen maßgeblich zu diesem Anstieg bei.
Neues Futter für den KI-Hype
Laut Unternehmensangaben profitiert Oracle massiv vom Geschäft mit Künstlicher Intelligenz. Die Nachfrage nach spezialisierter Cloud-Infrastruktur, insbesondere für das Training von KI-Modellen, habe den Auftragsbestand in die Höhe getrieben. Ein zentraler Faktor sei ein umfangreicher Deal mit OpenAI.
Auch die Zusammenarbeit mit den großen Cloud-Anbietern zeigt Wirkung: Oracle berichtet, dass die Multi-Cloud-Datenbankumsätze von Amazon, Google und Microsoft im ersten Quartal um 1.529 % gestiegen seien. Zudem kündigte Chairman und CTO Larry Ellison die Einführung einer neuen „Oracle AI Database“ an, mit der Kunden große Sprachmodelle wie ChatGPT oder Gemini direkt in Verbindung mit ihren Datenbanken nutzen können.
Analysten heben Einschätzungen an
Die starke Auftragslage und die Wachstumsprognosen für das Cloud-Geschäft führten dazu, dass Analystenhäuser wie Barclays, Bank of America, TD Cowen und BMO Capital Markets ihre Einschätzungen nach oben korrigierten. Oracle selbst stellte in Aussicht, dass die Umsätze im Bereich Cloud-Infrastruktur im laufenden Geschäftsjahr um 77 % auf 18 Milliarden Dollar steigen könnten. Für die kommenden Jahre nennt der Konzern Wachstumsziele bis hin zu 144 Milliarden Dollar.
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