Börsenwoche: DAX auf Rekordhoch – Rheinmetall-Aktie im Minus

Rheinmetall Aktie

Trump hat China erneut mit Zöllen gedroht und der Rekordjagd des DAX damit ein jähes Ende bereitet. Auch die Rheinmetall-Aktie rutschte trotz eines Milliarden-Auftrags ins Minus. 

Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche ein neues Allzeithoch erklommen. Am Donnerstag startete der deutsche Leitindex bereits mit einem Rekordhoch in den Tag, im weiteren Handelsverlauf kletterte er zwischenzeitlich bis auf 24.708 Punkte. Am Freitag sorgte die Aussicht auf eine Verschärfung des Handelskrieges zwischen den USA und China jedoch für ein Ende der Rekordjagd. Auf Wochensicht verschlechterte sich der DAX um 0,56 %. 

Auch in den Vereinigten Staaten sorgte der erneut aufgeflammte Zollstreit für einen Dämpfer. Der Dow Jones beendete die Handelswoche mit einem Minus von 2,73 % bei 45.479 Punkten. Der Nasdaq 100 verschlechterte sich auf Wochensicht um 2,27 % und landete so bei 24.221 Zählern. 

Top-Analysen, exklusive Tipps & Markttrends – unabhängig und praxisnah.

24-mal im Jahr fundierte Börsenanalysen

Jetzt Abo abschließen!

Rheinmetall: Bundeswehr plant Großbestellung

Die Bundeswehr will offenbar ihre Flugabwehrkapazitäten massiv ausbauen. Nach Informationen des Handelsblatts plant die Bundesregierung die Bestellung von mehr als 600 Flugabwehrpanzern des Typs Skyranger 30 beim Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall. Das Auftragsvolumen soll sich auf über 9 Mrd. Euro belaufen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte die laufenden Verhandlungen, nannte jedoch keine konkreten Zahlen. Man befinde sich derzeit in der Erprobungsphase, erklärte das Ministerium. Diese laufe noch bis Ende des Jahres. „Wenn sich das System bewährt, haben wir Bedarf an weiteren Fahrzeugen in einer dreistelligen Zahl“, hieß es weiter. Bislang sind 19 Systeme bestellt, deren Serienlieferung ab 2027 beginnen soll.

Der Skyranger ist ein mobiles Flugabwehrsystem, das vor allem zur Abwehr von Drohnen und tieffliegenden Zielen konzipiert ist. Die Geschütztürme können auf verschiedenen Fahrzeugtypen montiert werden, bei der Bundeswehr vor allem auf dem Radpanzer Boxer. Damit soll eine Fähigkeitslücke geschlossen werden, die nach der Ausmusterung des Flugabwehrpanzers Gepard entstanden war. 

Strategische Erweiterung durch Marinegeschäft

Zuletzt hatte Rheinmetall mit der Übernahme von vier Werften der Bremer Lürssen-Gruppe für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Schritt markiert den Einstieg in den Marineschiffbau und damit eine strategische Ausweitung des Geschäftsmodells vom Land- und Luftsystemanbieter hin zu einem Komplettanbieter für alle militärischen Dimensionen.

„Künftig werden wir zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum ein relevanter Akteur sein. Rheinmetall entwickelt sich damit zum Domänen-übergreifenden Systemhaus“, kommentierte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, die Übernahme.

Rheinmetall-Aktie rutscht ins Minus

An der Börse blieb die Reaktion auf den Großauftrag der Bundeswehr zunächst verhalten. Die Rheinmetall-Aktie rutschte im Laufe der Handelswoche 4,10 % ins Minus. Analysten führen die leichte Schwäche auf Gewinnmitnahmen nach der langen Aufwärtsphase zurück. Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als 200 % zugelegt.

Trotz kurzfristiger Kursschwankungen bleibt der Rüstungskonzern einer der größten Gewinner des europäischen Aufrüstungszyklus. In den vergangenen zwei Jahren konnte Rheinmetall zahlreiche Großaufträge für gepanzerte Fahrzeuge, Munition und Luftverteidigungssysteme verbuchen. Parallel dazu erweitert das Unternehmen seine Kapazitäten und Produktionsstandorte.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © Pixabay

AnlegerPlus