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EQS-Media / 17.12.2025 / 15:49 CET/CEST Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/-CWaS09gNkWY Der Haushaltsentwurf der britischen Regierung hat in einigen Branchen für Erschrecken gesorgt. Insgesamt steht eine Steuererhöhung von 26 Milliarden Pfund ins Haus, aber nicht alle Branchen werden gleichmäßig zur Kasse gebeten. Laut Finanzministerium sind die neuen Steuerpläne nicht nur gerecht, sondern auch notwendig. Die Mehreinnahmen von knapp 30 Milliarden Euro werden ab 2029/2030 erwartet und nicht nur Branchenverbände zucken dabei zusammen. Etwa 17 Milliarden Euro sollen durch eine stärkere Privatbelastung zustande kommen. Die Differenz wird durch andere Steuern erreicht. Am deutlichsten sollen reiche Menschen Großbritanniens zur Kasse gebeten werden, wie sich das in der Praxis auswirken wird, ist derzeit noch unklar. Die strategischen Eckpunkte des neuen Steuerbudgets in Großbritannien Der neue Haushaltsentwurf basiert auf drei Säulen. Einerseits soll die Steuerbasis verbreitert werden, andererseits sollen Steuergelder durch gezielte Erhöhungen bei Vermögenseinkommen und sektoralen Anpassungen eingenommen werden. Die Einkommenssteuer-Schwellenwerte werden bis 2030/2031 eingefroren, was Auswirkungen bei Lohnsteigerungen hat. Wenn Menschen mehr verdienen, werden sie automatisch in höhere Steuerklassen geschoben. Parallel dazu steigen aber auch die Abgaben auf Mieteinnahmen, Dividenden und Zinsen, wovon gut situierte Bürger mit Eigentum und Geldanlagen betroffen sind. Im Unternehmensbereich werden die Business Rates für hochwertige Gewerbeimmobilien verschärft, der sogenannte „High Value Council Tax Surcharge“ betrifft Luxusimmobilien. Es wird eine Defizitreduktion um zweistellige Milliardenbeträge ab 2028 erwartet. Aus Sicht von Kritikern steckt hinter diesen Maßnahmen eine verborgene Steuererhöhung für die gehobene Mittelschicht, nicht wie versprochen für Spitzenverdiener. Deutliche Erhöhungen der Steuern im Glücksspielbereich sorgen für Kritik Wie bei Casino Groups dargestellt, existieren zahlreiche erfolgreiche Casino-Gruppen, die stellenweise auch in Großbritannien verfügbar sind. Für sie alle bedeutet die geplante Steuererhöhung enorme Mehrausgaben, denn die Glücksspielsteuer steigt deutlich. So soll beispielsweise die Online-Glücksspielsteuer schon im April 2026 fast verdoppelt werden. Beträgt sie aktuell noch 21 Prozent, wird sie ab 2026 dann bei 40 Prozent liegen. Ein Jahr später kommt dann eine weitere Abgabe für Anbieter von Sportwetten hinzu, hier in Höhe von 25 Prozent. Die bisherige Wettsteuer liegt in Großbritannien bei 15 Prozent. Analysen von Ratingagenturen und Wirtschaftsprüfern gehen davon aus, dass solche Erhöhungen die Wirtschaftlichkeit von lizenzierten Online-Anbietern deutlich schmälern und zu Preisanpassungen führen werden. Das wiederum geht mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Anstieg des Schwarzmarktes und einer legalen Angebotsreduzierung einher. Glücksspielkonzerne und Branchenvertreter warnen aber noch vor weiteren Folgen. So könnten Tausende Arbeitsplätze durch die Steuererhöhung gefährdet sein. Davon sind oft kleine Angestellte betroffen, die beispielsweise im Lieferdienst arbeiten, Marketing für Glücksspielanbieter ermöglichen und im direkten Kundenkontakt in Wettbüros stehen. Die Betriebskosten und damit auch die Personalkosten müssen aus Betreibersicht gesenkt werden, um den Steuererhöhungen entgegenzutreten. Es ist durchaus denkbar, dass einige Anbieter dem britischen Markt den Rücken kehren und sich auf europäische Märkte fokussieren. Der Fiscal Drag belastet Arbeitnehmer über Gebühr Trotz unveränderter Steuersätze führen die eingefrorenen Freibeträge zu einer realen und spürbaren Mehrbelastung für Menschen in Großbritannien. Bei einer Inflationsrate von zwei bis drei Prozent und einem Lohnwachstum von vier Prozent rutschen Millionen Haushalte in höhere Steuerklassen, was die effektive Quote um bis zu zwei Prozentpunkte anhebt. Betroffen sind davon keineswegs nur „Superreiche“, sondern vor allem die obere Mittelschicht, die bereits über Gebühr zur Kasse gebeten wird. Langfristig steckt dahinter das Ziel der Entlastung von Arbeitseinkommen, weil vor allem Vermögenseinkünfte stärker belastet werden sollen. Experten sehen aber trotzdem eine spürbare Reduktion von Nettoentgelten für viele berufstätige Personen in Großbritannien. Obwohl die Sätze der Einkommenssteuer nicht ansteigen, zahlen viele Menschen am Ende mehr. Ursprünglich sollten die Freibeträge nur bis 2027/2028 eingefroren bleiben, nun haben sich die Grenzen nach hinten verschoben. Schwierigkeiten warten auf Immobilien- und Logistiksektor Große gewerbliche Immobilien und Logistikzentren von Onlinehändlern sehen sich mit höheren „Business Rates“ konfrontiert. Der Multiplikator für hochpreisige Objekte steigt und kann die Fixkosten um bis zu 20 Prozent erhöhen. Eigentümer von Luxuswohnimmobilien werden ebenfalls stärker besteuert und müssen mit dem Council-Tax-Aufschlag mehr auf ihre Werte rechnen. Während der Wahlkampfzeiten hatte die Labour-Regierung Versprechungen abgegeben, die nicht mehr haltbar sind. Man wollte die Steuern nicht erhöhen und musste jetzt Lösungen finden, die zumindest indirekt doch nach einer Steuererhöhung aussehen. Kapitalanleger und Vermieter gehören nach dem bisherigen Stand der Dinge zu den großen Verlierern. Indem Einkünfte nicht nur aus Mieten, sondern auch aus Zinsen und Dividenden steuerlich verschärft werden und die Sonderabgabe für Luxusimmobilien geplant sind, sinkt die zu erwartende Nachsteuer-Rendite deutlich. Je höher die Inflationsrate, desto stärker machen sich die Nachteile bemerkbar. Vor allem private Vermieter stehen vor einer komplexen Mischung aus steigenden Abgaben und hohen Finanzierungskosten. Das sind die Profiteure der neuen Haushaltsplanung Wer weiterhin Benzin und Diesel tankt, kann aufatmen. Schon seit 2011 sind die Mineralölsteuersätze eingefroren, denn das Land fürchtet den Protest der Bürger. Auch im neuen Haushalt ist keine Erhöhung vorgesehen. Stattdessen werden ab 2028 die Nutzer von Plug-In-Hybriden und Elektrofahrzeugen zur Kasse gebeten. Sie müssen eine kilometerabhängige Abgabe für ihre Fahrzeuge entrichten und damit die Einnahmeverluste durch die geringeren Mineralölsteuereinnahmen ausgleichen. Auch andere Bereiche der Wirtschaft sollen durch gezielte Entlastungen an Dynamik gewinnen. Im Mittelpunkt stehen dabei die klassischen und vom Aussterben bedrohten Innenstadtlagen. Hier gibt es viele kleinere und mittlere Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Freizeitanbieter, die unter hohem Kostendruck arbeiten. Für sie sind dauerhaft niedrigere „Business Rates“ vorgesehen, was die laufenden Ausgaben reduziert. Das Ziel dahinter ist es, den stationären Handel wieder attraktiver zu machen und ihm gegenüber großflächigen Logistikstandorten mehr Wettbewerbskraft zu verschaffen. Die Politik will gegen Leerstand vorgehen und die Innenstädte neu beleben. Auch die Kreativwirtschaft profitiert von neuen steuerlichen Anreizen. Produktionen mit visuellen Effekten sollen stärker gefördert werden, außerdem werden für Filmstudios die bestehenden Vergünstigungen verlängert. Investitionen sind daher für diese Branchen besser planbar. Kleine und unabhängige Produktionen können sich über geplante Gutschriften freuen. Orchester, Theater und Museen gehören zu diesen Programmen dazu und können Förderungen beantragen, um ihr Angebot stabil zu halten. Förderungsbereitschaft zeigt das Land auch gegenüber den „Treiber-Branchen“ der nächsten Jahre. Grüne Technologien wie Offshore-Wind, medizinische Forschung, Luft- und Raumfahrt sowie die Automobilindustrie werden durch Investitionsmittel über einen nationalen Fonds unterstützt. Ergänzend sind steuerliche Vorteile zur Stärkung der Forschung geplant. Ende der Pressemitteilung Emittent/Herausgeber: United Newswire
17.12.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch EQS News – ein Service der EQS Group. Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. |
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