Die jüngsten Auslieferungszahlen von Airbus lassen Analysten zweifeln, ob der Flugzeugbauer seine Jahresziele erreichen wird. Zusätzlich belastet ein Triebwerksbrand die Aktie.
Airbus hat im August 47 Verkehrsflugzeuge an 31 Kunden ausgeliefert, das teilte das Unternehmen am Freitag in Toulouse mit. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vormonat, im Juli hatte der DAX-Konzern 77 Flugzeuge ausgeliefert. Im August konnten 46 Bestellungen brutto neu verbucht werden.
Im bisherigen Geschäftsjahr hat Airbus damit insgesamt 447 Flugzeuge an 447 ausgeliefert. Ursprünglich hatte Airbus-Chef Guillaume Faury für das Jahr 2024 800 Auslieferungen als Zielmarke gesetzt. Diesen Wert hat man bereits auf 770 nach unten korrigiert. Inzwischen gehen einige Analysten davon aus, dass der Konzern auch dieses Ziel nicht erreichen wird.
Triebwerksprobleme belasten die Airbus-Aktie
Für Verstimmung an der Börse sorgte zudem ein technischer Defekt. Am Sonntag war am Triebwerk an einem Airbus A350-1000 der Fluggesellschaft Cathay Pacific ein Triebwerksbrand ausgebrochen. Jetzt müssen alle Maschinen dieses Typs vorzeitig zur Wartung. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat dazu eine entsprechende Anweisung für 86 Flugzeuge des Modells veröffentlicht. Auch andere Jets der A350-Reihe könnten betroffen sein, Malaysia Airlines meldete ein Problem mit einem Treibstoffschlauch an einem A350-900-Triebwerk.
Die Triebwerke vom Typ Trent XWB-97 stammen von Rolls-Royce, das bereits wegen technischer Probleme mit seinem Trent 1000 in der Kritik steht, das bei Boeings 787 „Dreamliner“ verwendet wird. Auch Emirates hatte sich kürzlich gegen eine Bestellung von A350-1000-Jets entschieden, wegen der wartungsintensiven Triebwerke.
Für die Aktie ging es am Freitag nach unten, zuletzt notierte sie 1,67 % im Minus. In den letzten sechs Monaten hat das Papier bereits gut 15 % an Wert verloren.
RBC Capital Markets bestätigt „Outperform“
RBC-Analyst Ken Herbert blickt dennoch optimistisch auf den Titel. Die schwachen Auslieferungszahlen der A320neo-Reihe seien keine Überraschung, der September werde darüber entscheiden, ob die Jahresziele erreicht werden. Er belässt die Airbus-Aktie mit einem Kursziel von 180 Euro auf „Outperform“.
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