In den vergangenen Jahren sind Elektroautohersteller wie Pilze aus dem Boden geschossen: NIO, Nikola oder Rivian, um nur einige zu nennen. Tesla war plötzlich das Maß aller Dinge und der Abgesang auf die deutsche Autoindustrie wurde gesungen. Doch sie lebt! Wir werfen einen Blick auf die Aktien der deutschen Autobauer.
Sprechen wir von der deutschen Autoindustrie, dann sprechen wir von Deutschlands wichtigstem Industriezweig mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von rund 411 Mrd. Euro und fast 800.000 Beschäftigten. Und die Branche befindet sich im Umbruch.
Inhaltsverzeichnis
Das Europäische Parlament hat 2020 den CO2-Ausstoß bei Neuwagen auf 95 Gramm/km begrenzt. Schon das bereitete einigen Autobauern Schwierigkeiten. Für 2030 liegt der Grenzwert bei 43 Gramm. Und 2035 erhalten dann lediglich emissionsfreie Autos eine Neuzulassung.
In China spielt die Musik
Natürlich wird das die E-Mobilität befeuern. Gemäß dem Datenportal Statista soll der Marktanteil von E-Autos in Deutschland von 5 % 2020 bis 2030 auf 28 % steigen. Auf chinesischen Straßen soll bereits jedes dritte Auto einen Elektroantrieb haben.
Apropos China: Das Reich der Mitte nimmt für deutsche Autobauer einen hohen Stellenwert ein. Zum einen haben mit BYD, Geely, NIO und XPENG ernstzunehmende Konkurrenten ihren Sitz in China. Darüber hinaus ist das Land der wichtigste Absatzmarkt für BMW, Mercedes, Volkswagen & Co. Erfreulicherweise sind alle drei Konzerne im Top-Ten-Ranking der weltweit meistverkauften Elektroautos zu finden. Was möglicherweise nicht in Zahlen messbar, gleichwohl aber ein bedeutender Softfaktor ist, ist die Fanbase deutscher Automarken bei Pkw-Besitzern.
Aktuell vereint alle Autobauer auf der Welt jedoch eines: der Lieferkettenengpass bei Halbleitern und Kabelbäumen. Einige Kunden warten deshalb inzwischen bereits seit einem Jahr auf die Auslieferung ihres Neuwagens.
Üppige Gewinne in Aussicht
Sind die Kinderkrankheiten einmal überwunden, winken Elektroautoherstellern üppige Gewinne. Ein Grund hierbei ist die deutliche Margensteigerung im Zuge von Kosteneinsparungen. Ein klassischer Verbrennungsmotor mit Getriebe setzt sich aus rund 1.400 Teilen zusammen. Im Vergleich dazu besteht ein Elektroantrieb inklusive Batterie aus nur 200 Komponenten.
Des Weiteren dürften Softwareinnovationen für Zusatzeinnahmen sorgen. Doch ungeachtet der Ambitionen sind Aktien der deutschen Autobauer von externen Faktoren abhängig. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur oder die Abhängigkeit von Rohstoffen sind nur zwei Beispiele hierfür.
Ausgewählte Auto-Aktien
Dieser Artikel stammt aus der AnlegerPlus-Ausgabe 3/23.
Foto: © unsplash.com, Christian Wiediger