Apps: Schlechte Klone sind gut fürs Geschäft

Börsenbär und Bulle

App Store: Viele Apps sind Nachahmer (Foto: Parampreet Chanana, pixabay.com)pressetext.redaktion

Pittsburgh/Cantonsville (pte004/11.04.2018/06:15) – Innovative App-Entwickler sehen sich oft damit konfrontiert, dass andere ihre Ideen kopieren und ihnen mit Klon-Apps Konkurrenz machen. Doch das ist nicht notwendigerweise schlecht fürs Geschäft, wie eine Studie von Forschern der Carnegie Mellon University (CMU) http://cmu.edu zeigt. Wirklich gute, ehrliche Alternativen drücken demnach zwar die Download-Zahlen des Originals. Doch schlechte Klone, die User täuschen wollen, lassen die Nachfrage nach dem Original sogar ansteigen.

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Immer mehr Kopien

Zwar erscheinen immer mehr Apps, doch wirklich Neues findet sich in der Flut immer seltener. 2017 waren nur noch 45 Prozent der neuen Apps auch echte Originale, so das Institute for Operations Research and the Management Sciences https://informs.org . Der Rest sind Kopien, die Ideen stehlen und mehr oder weniger gut nachbauen. Um zu ermitteln, wie sich das auf den Absatz der ursprünglichen App auswirkt, haben die CMU-Forscher über fünf Jahre insgesamt 10.100 Actionspiele von 5.141 Entwicklern im iOS App Store untersucht und dabei Funktionalität und Erscheinungsbild von Klonen im Vergleich zum Original erfasst.

„Eine Nachahmer-App kann sowohl Freund als auch Feind des Originals sein“, sagt nun Beibei Li, CMU-Professorin für IT und Management. Wie sie sich tatsächlich auswirkt, hängt davon ab, wie gut die Kopie ist und wie ehrlich sie um User wirbt. Schlecht fürs Geschäft des Original-Entwicklers sind dabei insbesondere Nachahmer, die sich ehrlich als Alternative positionieren und selbst wirklich gute Apps sind. Ein zehnprozentiger Anstieg der Downloads einer solch guten Kopie senkt nämlich die Download-Zahlen des Originals um fünf Prozent.

Miese Masche hilft Original

Schlechte Klone, die noch dazu versuchen, Nutzer zu täuschen, indem sie beispielsweise dem Original sehr ähnlich sehen, sind für das Original letztendlich sogar gut. Denn sie werden praktisch zum Werbeträger, sind aber aufgrund der mangelnden Qualität keine tatsächliche Konkurrenz. Zehn Prozent mehr Downloads eines miesen Klons bringen dem Original daher letztlich sogar ein Download-Plus von mehr als neun Prozent.

Die Forscher haben zudem festgestellt, dass die von ihnen genutzte Methode zur Klon-Erkennung sehr gut funktioniert. Sie hat Nachahmer-Apps mit annähernd 92-prozentiger Genauigkeit richtig erkannt. Damit hat sie selbst echtes Anwendungspotenzial. „Für App-Entwickler kann unser Zugang eine effiziente, skalierbare Art bieten, automatisch mögliche Nachahmer-Produkte auf dem Markt zu erkennen“, erklärt Param Vir Singh, CMU-Professor für Business-Technologien.

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