Baufehler: Akteure spielen Schwarzer Peter

Börsenbär und Bulle

Architekt am Bau: Kosten explodieren häufig (Foto: unsplash.com, rawpixel)pressetext.redaktion

Düsseldorf (pte022/31.10.2018/12:30) – Geht es um zusätzliche Kosten durch gemachte Fehler am Bau, zeigen die Akteure der beteiligten Berufssparten oft lieber mit dem Finger auf die anderen. So sehen 35 Prozent der Bauunternehmer die Arbeit der Architekten als primäre Fehlerkostenquelle an. Allerdings fassen sich immerhin 31 Prozent der Bauunternehmer bei dieser ärgerlichen Thematik auch an die eigene Nase, wie die „Jahresanalyse 2018/2019“ von BauInfoConsult http://bauinfoconsult.de , ein auf die Bau-, Installations- und die Immobilienbranche spezialisiertes Unternehmen, zeigt.

14,9 Mrd. Euro Mehrkosten

Eine genauere Betrachtung der Fehlerquellen am Bau zahlt sich buchstäblich aus. Denn allein 2017 haben sich die Kosten durch Fehler auf deutschen Baustellen auf 14,9 Mrd. Euro vervielfacht. Die Experten von BauInfoConsult haben über 600 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Malern und Trockenbauern, SHK-Installateuren sowie Herstellern durchgeführt und zeichnen ein aktuelles Stimmungsbild.

Laut der Studie sieht jeder vierte Bauprofi auch die Behörden sowie die öffentlichen Bauherren als ausschlaggebende Fehlerkostenquelle an. Überraschenderweise kommen die Kollegen aus den anderen Handwerksgewerken eher gut in dieser Frage weg: Nur jeder zehnte Bauunternehmer (elf Prozent) identifiziert die Fachhandwerker als primäre Fehlerkostenverursacher.

Firmen versus Architekten

Ein anderes Bild zeichnen die Architekten. Die Mehrheit von ihnen schiebt die Entstehung von Fehlerkosten ausgerechnet den Bauunternehmen in die Schuhe. Die Maler und Trockenbauer sehen hingegen insbesondere die Architekten als Hauptverursacher von Fehlerkosten, während viele SHK-Installateure mit dem Finger auf die Bauunternehmen zeigen.

„Hier entsteht der Eindruck, dass viele Bauakteure beim Thema Fehlerkosten die eigene Verantwortung gerne auf die anderen am Bau beteiligten Parteien schieben. Jedoch gibt es hier eine Ausnahme: Behörden und Aufsichtsorgane. Diese beiden Akteure schneiden bei keinem befragten Bauakteur positiv ab“, schreiben die Studienautoren abschließend.

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