In Deutschland und der Eurozone hat die Inflation wieder angezogen, in den USA schwächelt der Arbeitsmarkt. Beides könnte Auswirkungen auf die Geldpolitik der Zentralbanken haben. Die Apple-Aktie gab trotz erfreulicher Quartalszahlen nach.
In Frankfurt hatten in der abgelaufenen Handelswoche die Bären das Sagen. Der DAX verschlechterte sich auf Wochensicht um 1,07 % auf 19.228 Punkte. Der MDAX gab 2,54 % nach. Für den SDAX ging es um 3,66 % nach unten.
In den USA sorgten zum Ende der Woche die Arbeitsmarktdaten für Optimismus. Der Dow Jones verabschiedete sich dennoch nahezu unverändert bei 42.056 Punkten ins Wochenende. Der Nasdaq 100 drehte 2,27 % ins Minus.
Deutschland: enttäuschende Inflationsdaten
Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Inflationsrate in Deutschland im Oktober 2024 auf 2,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im September hatte sie noch bei 1,6 % gelegen. Besonders Dienstleistungen verteuerten sich um 4,0 %, während die Preise für Nahrungsmittel um 2,3 % stiegen. Demgegenüber sanken die Energiepreise um 5,5 %. Die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausschließt, lag bei 2,9 %. In der Eurozone erhöhte sich die jährliche Inflationsrate im Oktober 2024 auf 2,0 %, nachdem 1,7 % im September. Für diesen Anstieg waren vor allem höhere Preise für Dienstleistungen und Nahrungsmittel verantwortlich.
Diese Entwicklungen könnten Auswirkungen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank haben. Analysten gehen davon aus, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember vorsichtig agieren wird, um die Preisstabilität nicht zu gefährden.
IMMER TOP INFORMIERT ...
... mit unserem kostenlosen Newsletter. Melden Sie sich noch heute an - Wir freuen uns auf Sie und halten in unserer Begrüßungsmail ein Rabattangebot für Sie bereit!
US-Arbeitsmarktdaten sorgen für gute Stimmung
Laut dem U.S. Bureau of Labor Statistics wurden im Oktober 2024 lediglich 12.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, was deutlich unter den Erwartungen liegt. Besonders auffällig ist, dass in der Privatwirtschaft 28.000 Stellen verloren gingen, während der öffentliche Sektor um 40.000 Stellen wuchs. Ohne diesen Zuwachs im öffentlichen Bereich wäre die Gesamtbeschäftigung gesunken. Zudem wurden die Beschäftigungszahlen für August und September um insgesamt 112.000 nach unten korrigiert.
Diese Entwicklungen deuten auf eine nachlassende Dynamik am US-Arbeitsmarkt hin. Das dürfte auch die Verantwortlichen bei der amerikanischen Notenbank Fed interessieren. Am kommenden Dienstag werden die Währungshüter über den Leitzins entscheiden. Viele Marktteilnehmer hoffen auf eine weitere Zinssenkung, die schwachen Arbeitsmarktdaten stützen diese Hoffnung.
Apple-Aktie verliert trotz solider Quartalszahlen
Nach Microsoft und Intel hat mit Apple ein weiterer Tech-Gigant seine Bücher geöffnet. Am Donnerstag nach Handelsschluss hat der iPhone-Hersteller Zahlen für das vierte Quartal des Fiskaljahres 2024 veröffentlicht. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 94,93 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Nettogewinn lag bei 14,74 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 36 % entspricht, hauptsächlich bedingt durch eine einmalige Steuernachzahlung in Höhe von 10,2 Milliarden US-Dollar an Irland.
Für das kommende Quartal prognostiziert Apple ein moderates Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Analysten zeigen sich besorgt über die verhaltenen Erwartungen für das wichtige Weihnachtsquartal.
Trotz der soliden Umsatzzahlen reagierte die Aktie von Apple negativ auf die Prognosen und verzeichnete nachbörslich einen Kursrückgang. Am Freitag verlor das Papier noch einmal 1,16 %.
Ausblick
Neben dem Fed-Zinsentscheid sind in der kommenden Woche die Zahlen von Palantir interessant. Das Unternehmen bietet Software an, mit der große Datenmengen analysiert werden könne. Auch die Hotel- und Ressortkette Marriott und die Billig-Airline Ryanair werden ihre Bücher öffnen.
Erwähnte Werte
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: © Jonathan Kemper auf Unsplash