Der heimischen Wirtschaft machen weiterhin Bürokratie, hohe Kosten und internationale Konkurrenz zu schaffen. Auch die Übernahme Covestros durch XRG ist ein Anzeichen dafür. Jetzt muss der Kunststoffhersteller seinen Platz im DAX räumen, dafür rückt Fresenius Medical Care auf.
Die letzte Handelswoche des Jahres 2024 ist erwartungsgemäß eher ruhig verlaufen. Bereits am 23. Dezember hatten sich viele Marktteilnehmer in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. Der DAX legte auf Wochensicht 0,50 % zu und beendete das alte Jahr somit bei 19.946 Zählern – knapp unter der psychologisch wichtigen 20.000-Punkte-Marke. Für den MDAX ging es um 0,57 % auf 25.685 Punkte nach oben.
Auch in den Vereinigten Staaten gab es keine großen Kursveränderungen. Der Dow Jones notierte zum Wochenende 0,35 % fester und schloss bei 42.991 Zählern. Der Nasdaq 100 kam mit einem Wochenplus von 0,86 % auf 21.472 Punkte.
Wirtschaftsverbände sehen auch 2025 kein Ende der Krise
Zum Jahreswechsel befragt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) traditionell Branchenverbände nach der aktuellen Lage, den Aussichten, nach geplanten Investitionen und Jobchancen. Diesmal ist die Stimmung in den meisten Branchen schlecht – und auch für 2025 gibt es wenig Hoffnung.
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Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise: 31 von 49 Wirtschaftsverbänden beschreiben die aktuelle Lage schlechter als noch vor einem Jahr. Die Gründe sind vielfältig: Hohe Kosten für Energie, Arbeit, Material und überbordende Bürokratie belasten die Unternehmen und sorgen dafür, dass sie im internationalen Vergleich kaum noch mithalten können. Die unsichere Weltlage hemmt Exporte, das politische Chaos im eigenen Land die Investitionen – wer nicht weiß, wohin die Politik die nächsten Jahre steuert, investiert seltener in neue Maschinen, Technologien oder Fahrzeuge.
Beim Blick auf das kommende Jahr bleiben die Verbände pessimistisch. 20 von 49 befragten Branchenvertretern rechnen mit einer geringeren Produktion, nur 16 mit einem Anstieg. Unter den Optimisten sind Unternehmen aus der Energie- und Wasserwirtschaft, aus der Pharmaindustrie, die Papierfabriken und die Logistik.
Fresenius Medicare Care steigt in den DAX auf
Zum Jahresabschluss gab es zudem noch eine Verschiebung in der deutschen Indexlandschaft. Der Medizintechnikkonzern Fresenius Medical Care ist zurück im deutschen Leitindex. Seit März 2023 war Fresenius Medical Care im MDAX notiert, der die 50 größten Unternehmen unterhalb des DAX 40 abbildet. Zuvor war das Unternehmen bereits seit September 1999 Mitglied im DAX.
„Wir freuen uns über die Rückkehr in den DAX 40. Der Index ist in Deutschland und weltweit das Synonym für deutsche Innovationskraft und unternehmerisches Wachstum“, sagte Helen Giza, Vorstandsvorsitzende der Fresenius Medical Care AG. „Diese Bestätigung unterstreicht den Einsatz unserer Mitarbeiter für unsere Patienten und Aktionäre und ist ein Beleg für unsere Leistungsfähigkeit. Unser Weg war immer klar definiert, nämlich durch eine Trendwende bei der Performance und durch die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie in den Large-Cap-Index zurückzukehren. Wir haben geliefert, was wir versprochen haben, und sind sehr zufrieden, wieder dabei zu sein.“
Grund für den außerplanmäßigen Wechsel sei die der zu geringe Streubesitz von Covestro von weniger als 10 %, das hatte Stoxx, die Indextocher der Deutschen Börse am 19. Dezember mitgeteilt. Der Kunststoffkonzern steht vor der Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern XRG (ehemals Adnoc) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ersetzen wird Fresenius Medical Care im MDAX Deutsche Wohnen, LPKF Laser wird in den SDAX aufgenommen.
Erwähnte Werte
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Foto: © Fresenius Medical Care