Ein starker US-Arbeitsmarkt hat allzu optimistischen Zinssenkungsfantasien einen Dämpfer verpasst. Ungebremst nach oben ging es hingegen für die Lockheed-Martin-Aktie.
Die vergangenen Handelswoche verlief angesichts der neuerlichen Eskalation im Nahen Osten eher durchwachsen. Der DAX erreichte sein Wochenhoch bereits am Dienstag bei 19.440 Punkten, rutschte danach aber wieder ab. Er beendete die Woche mit einem Minus von 1,81 % bei 19,173 Zählern. Für den MDAX ging es um 0,56 % nach unten auf 26.968 Punkte. Der SDAX legte minimal zu und kam mit einem Plus von 0,37 % auf 14.184 Punkte.
Auch an der Wall Street zeigten sich Anleger zurückhaltender. Der Dow Jones verabschiedete sich nahezu unverändert bei 42.351 Zählern ins Wochenende. Auch der Nasdaq 100 machte mit einem Wochenplus von 0,13 % keine großen Sprünge.
US-Wirtschaft schafft mehr Stellen
Wie an jedem ersten Freitag im Monat veröffentlichte das US-Arbeitsministerium auch diese Woche aktuelle Daten zum Arbeitsmarkt. Diese fielen unerwartet stark aus, im September wurden deutlich mehr Arbeitsplätze als zuvor prognostiziert geschaffen. Außerhalb des Agrarsektors kamen 254.000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Die Experten hatten im Vorfeld nur ein Plus von 150.000 neuen Stellen prognostiziert. Die Zahlen aus den beiden Vormonaten wurde zudem nach oben korrigiert.
Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 %. Hier hatten die Ökonomen keine Veränderung erwartet. Die Löhne stiegen überraschend stark. Das könnte sich negativ auf die Inflationsentwicklung auswirken und die Fed veranlassen, die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung weniger deutlich zu senken als bisher angenommen. Laut CME Fed Watch Tool gehen derzeit 97,4 % der gelisteten Experten von einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte aus. Mit einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte rechnet hier derzeit niemand mehr.
Lockheed Martin: Aktie profitiert von globalen Krisen
Profiteure der angespannten Lage im Nahen Osten, aber auch in Osteuropa und Asien, sind die Rüstungskonzerne. So markierte die Lockheed-Martin-Aktie vergangene Woche ein neues Allzeithoch. Als am Freitag die Schlussglocke ertönte, wurde das Papier für 605 Dollar gehandelt. Auf Jahressicht hat es damit bereits mehr als 50 % zugelegt.
Die Experten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass dennoch Luft nach oben bleibt. Sie bestätigten am Donnerstag ihre Kaufempfehlung für das Papier und hoben das Kursziel von 600 auf 620 Dollar. Die Analysten glauben, dass der Gewinn je Aktie im dritten Quartal über der aktuellen Markterwartung liegen könnte.
Außerdem gehen die Analysten davon aus, dass der Umsatz des Unternehmens weiter konstant wachsen wird. Sie erwarten ein Umsatzwachstum von 3 %.
Ausblick
In der kommenden Woche werden in den USA einige namhafte Unternehmen ihre Bücher öffnen. Neben dem Getränkegiganten PepsiCo und der Fast-Food-Kette Domino’s Pizza werden auch die Großbanken JPMorgan und Wells Fargo Finanzberichte vorlegen. Aus Deutschland kommen Zahlen vom Verpackungsspezialisten Gerresheimer. Das Unternehmen hatte kürzlich mit einer Gewinnwarnung für Unmut gesorgt.
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