Börsenwoche: US-Verbraucherpreise steigen weniger stark

Gute Nachrichten gab es vergangene Woche aus den USA, hier sind die Preise weniger stark gestiegen als erwartet. Der MDAX-Konzern Talanx überzeugte mit starken Zahlen, die Aktie legte deutlich zu.

Die deutsche Wirtschaft steht weiterhin schlecht da: Die ZEW-Konjunkturerwartung ist im August gegenüber dem Vormonat um 22,6 Punkte auf nur noch 19,2 Punkte gefallen. Ähnlich drastisch hat sich die Stimmung zuletzt im Juli 2022 verschlechtert. Das Stimmungsbarometer für die aktuelle Lage verschlechterte sich um 8,4 Punkte auf -77,3 Zähler.

Auf die Börse wirkte sich die schlechte Stimmung in der vergangenen Handelswoche nicht aus. Der DAX verbesserte sich auf Wochensicht um 3,38 % auf 18.325 Punkte. Für den MDAX ging es 1,98 % auf 24.810 Zähler nach oben. Der Dow Jones beendete die Woche mit einem Plus von 2,94 % bei 40.677 Punkten. Der Nasdaq 100 legte 5,40 % zu und landete so bei 19.509 Punkten. Rückenwind kam aus den Vereinigten Staaten.

USA: Inflation unerwartet gesunken

Wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, hat sich der Preisauftrieb im Juli in den USA unerwartet abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 2,9 %, die Inflationsrate ist damit so niedrig wie zuletzt im März 2021. Die Experten hatten eine Rate von 3,0 % – wie im Juni – prognostiziert. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel sank von 3,3 % im Vormonat auf 3,2 % im Juli. Eine baldige Senkung des Leitzinses ist damit wahrscheinlicher geworden.

Auch aus der US-Wirtschaft gibt es gute Nachrichten: Der Einzelhandel hat im Juli mehr Umsatz gemacht als erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Erlöse 1,0 %, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Hier hatten die Ökonomen im Schnitt nur einen Anstieg um 0,4 % erwartet. Getrübt wird das Bild etwas durch einen Rückgang um 0,2 % im Juni. Hier war ursprünglich eine Stagnation ermittelt worden.

Talanx-Aktie dreht nach Zahlen auf

Auch wenn die deutsche Wirtschaft insgesamt mit einigen Problemen zu kämpfen hat, überzeugen dennoch einige Konzerne mit starken Zahlen. So auch der Versicherungskonzern Talanx. Sowohl die Rückversichersicherungstochter Hannover Rück als auch die Erstversicherung HDI entwickelten sich gut. Der Versicherungsumsatz legte um 13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 23,6 Milliarden Euro zu, das Konzernergebnis sogar um 32 % auf 1,09 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 28 % auf 2,5 Milliarden Euro.

„Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Trotz höherer Großschäden im zweiten Quartal haben wir Puffer für die Hurrikan-Saison im dritten Quartal, die laut Expertenprognosen außergewöhnlich stark werden soll. Deshalb sind wir für das Jahr 2024 sehr zuversichtlich, unser Ergebnisziel von mehr als 1,7 Milliarden Euro deutlich zu übertreffen und werden unsere Prognose nach dem dritten Quartal überprüfen.“

Die Talanx-Aktie legte auf Wochensicht 15,03 % zu. Ähnlich stark entwickelten sich die Anteilsscheine des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer, für die es 12,43 % nach oben ging. Nach den jüngsten Quartalszahlen hatte die Aktie zunächst nachgegeben.

Ausblick

In der kommenden Woche wird unter anderem die YOC AG Zahlen vorlegen. Das Adtech-Unternehmen überzeugte in den letzten Jahren mit einem starken Umsatzwachstum. Aus den Vereinigten Staaten kommen Finanzberichte vom Discounter Dollar Tree und dem Softwareunternehmen Workday.