Börsenwoche: US-Wirtschaft schrumpft – Apple-Aktie verliert

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Die US-Wirtschaft ist im vergangenen Quartal unerwartet geschrumpft. Viele Experten machen dafür Donald Trumps Zollpolitik verantwortlich. Der wiederum sieht die Schuld bei seinem Amtsvorgänger. Die Aussicht auf zusätzliche Kosten drückten auch die Apple-Aktie ins Minus. 

Der DAX hat in der vergangenen Woche wieder deutlich zugelegt. Mit einem Plus von 4,63 % auf Wochensicht kam der deutsche Leitindex auf 23.057 Punkte. Der MDAX verbesserte sich um 5,09 % auf 29.327 Zähler. Für den SDAX ging es um 4,09 % auf 16.124 Punkte nach oben. 

Auch in den USA verlief die Handelswoche erfreulich. Der Dow Jones erreichte bis zur Schlussglocke am Freitag ein Plus von 3,00 % und kam so auf 41.317 Punkte. Der Nasdaq 100 verabschiedete sich mit einem Plus von 3,45 % bei 20.102 Punkten ins Wochenende. Der S&P 500 legte 2,92 % auf 5.686 Punkte zu.  

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US-Wirtschaft schrumpft überraschend

Während es an der Börse noch nach oben geht, zeigt die US-Wirtschaft überraschend Schwächen. Laut einer ersten Schätzung des US-Handelsministeriums sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal des Jahres 2025 annualisiert um 0,3 %, nachdem im Vorquartal noch ein Wachstum von 2,4 % verzeichnet wurde. Ökonomen hatten ursprünglich mit einem Wachstum von 0,3 % gerechnet.

Als Hauptursache für den Rückgang gelten stark gestiegene Importe. Viele Unternehmen und Verbraucher stockten ihre Lagerbestände auf, um sich vor den neu eingeführten Zöllen der Trump-Regierung abzusichern. Dieser Importanstieg belastete die Handelsbilanz erheblich und trug maßgeblich zum BIP-Rückgang bei. 

Präsident Donald Trump wies die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung von sich und machte die Politik seines Vorgängers Joe Biden verantwortlich. Ökonomen hingegen sehen die neuen Zölle als zentralen Belastungsfaktor. Die Einführung von Zöllen auf Importe aus Ländern wie China, Kanada und Mexiko führte zu Unsicherheiten bei Unternehmen und Verbrauchern.

Apple: Aktie schwächelt nach durchwachsenen Quartalszahlen

Auch auf die Technologiebranche haben die Zölle Auswirkungen. Das trübte den grundsätzlichen soliden Quartalsbericht von Apple. Der iPhone-Konzern erzielte im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2025 einen Umsatz von 95,4 Milliarden Dollar, 5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie stieg um 8 % auf 1,65 Dollar, ein Rekordwert für das Märzquartal. Auch das Services-Segment erreichte ein neues Allzeithoch beim Umsatz. Finanzchef Kevan Parekh betonte einen operativen Cashflow von 24 Milliarden Dollar und die Rückführung von 29 Milliarden Dollar an Aktionäre. Zudem beschloss der Aufsichtsrat eine Dividendenerhöhung auf 0,26 Dollar sowie ein neues Rückkaufprogramm über bis zu 100 Milliarden Dollar.

Trotz dieser Zahlen ging es für die Apple-Aktie nach der Veröffentlichung nach unten. Auf Wochensicht verlor das Papier 1,88 %. Für Unruhe sorgte die Aussage, dass man allein im laufenden Quartal mit zusätzlichen Kosten von rund 900 Millionen Dollar aufgrund neuer US-Zölle rechne. Edison Lee vom Analysehaus Jefferies äußerte sich skeptisch und stufte Apple von „Hold“ auf „Underperform“ ab, wenngleich das Kursziel leicht von 167,88 auf 170,62 US-Dollar erhöht wurde.

Goldman Sachs hingegen beließ die Einstufung auf „Buy“, senkte aber das Kursziel von 259 auf 253 US-Dollar. Analyst Michael Ng begründete dies mit einem soliden Quartalsergebnis dank des Servicegeschäfts, schränkte jedoch ein, dass die Zollbelastungen künftig die Produktmargen beeinträchtigen könnten.

Ausblick

Auch die Automobilbranche leidet unter den Zöllen. General Motors hat deshalb bereits seine Prognose gesenkt. In der kommenden Woche wird Ford Einblick in die Bücher gewähren. Auch hier könnten die Ziele nach unten angepasst werden. Die Analysten warnen zudem vor eine massiven Gewinneinbruch. Die Elektroauto-Sparte wird für den Konzern zunehmend zum Hemmschuh. 

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