Laxenburg (pte002/29.09.2021/06:05) – Befürchtungen, dass China aufgrund sinkender Geburtenraten und einer alternden Bevölkerung ein ökonomischer Abschwung bevorsteht, sind wahrscheinlich unbegründet. Das zeigt eine Studie des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) http://iiasa.ac.at . Denn die zugrunde liegenden Annahmen über die Effekte von Altersstrukturen sind den Forschern zufolge veraltet. Berücksichtigt man, dass neue, junge Arbeitskräfte deutlich bessere Bildung haben, ergibt sich ein viel optimistischerer Ausblick.
Übertriebene Alterssorge
China überaltert, weshalb mittlerweile die langjährige Ein-Kind-Politik einer Drei-Kind-Politik weichen musste. Wie auch in anderen Ländern, wurde spekuliert, dass dies Wachstum und künftigen Wohlstand gefährden könnte. Doch das liegt an veralteten Betrachtungsweisen. „Statt uns nur auf die Altersstruktur der Bevölkerung zu konzentrieren, haben wir bei der Bewertung der Herausforderungen, die geringe Fertilität und alternde Bevölkerung mit sich bringen, die massive Ausweitung der Bildung in China berücksichtigt“, sagt Studienleiter Guillaume Marois, IIASA-Forscher und Professor am Asian Demographic Research Institute der Shanghai University http://adri.shu.edu.cn .
Statt sich klassisch einfach am Altersabhängigkeitsquotienten zu orientieren, hat das Team in seiner Analyse insbesondere die Auswirkungen einer immer besseren Bildung berücksichtigt. Denn einerseits sind gebildetere Arbeitskräfte produktiver. Andererseits führt ein höheres Bildungsniveau auch dazu, dass mehr Frauen aktiv am Arbeitsleben teilnehmen. Beides sind Faktoren, die den negativen Folgen einer alternden Bevölkerung entgegenwirken und somit zu einer insgesamt positiveren Zukunftsperspektive für Chinas Wirtschaft führen.
Bildung bleibt ein Heilmittel
Die Studie hat ergeben, dass die Gesamtzahl der Arbeitskräfte in China noch vor 2025 anfangen wird zu sinken. Allerdings wird die Zahl der höher gebildeten Arbeitskräfte weiter steigen, da die jetzt nachrückende Jugend viel bessere Bildung genossen hat als die jetzt in Pension gehende Generation. Eben das erlaubt einen optimistischeren Ausblick – aber nur, wenn dieser Trend auch anhält. „Mehr als gesteigerte Fertilität ist sicherzustellen, dass heutige und künftige Generationen eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten, der Schlüssel, um die Herausforderungen der Bevölkerungsalterung zu bewältigen“, meint IIASA-Demografie-Experte Wolfgang Lutz.
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