Commerzbank-Aktie bricht nach Quartalszahlen ein

Der DAX drehte am Mittwoch trotz der schwierigen Gesamtlage leicht ins Plus. Für die Commerzbank-Aktie ging es deutlich nach unten, obwohl das Institut erfreuliche Quartalszahlen vorlegte.

Das Marktumfeld ist weiterhin schwierig: Zum einen rechnen viele Anleger damit, dass die EZB den Leitzins für die Eurozone weiter anheben wird. Zum anderen belastet der Streit um die Anhebung der Schuldengrenze in den Vereinigten Staaten die Weltwirtschaft. Für Bewegung sorgten vor allem Quartalsberichte großer DAX-Unternehmen.

Die deutschen Anleger zeigten sich trotz der schwierigen Gemengelage zumindest verhalten optimistisch, der deutsche Leitindex notierte zuletzt mit einem Plus von 0,31 % bei 15.946 Punkten. Der MDAX stand mit +0,18 % bei 27.369 Zählern.

Commerzbank profitiert von Zinswende

Die Commerzbank hat auf Grund der Zinswende im vergangenen Quartal fast 580 Mio. Euro Gewinn gemacht, fast doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Auch die durchschnittliche Analystenprognose hat das Finanzinstitut damit um rund 100 Mio. Euro übertroffen. Der Zinsüberschuss kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 39 % auf rund 1,95 Mrd. Euro.

In den kommenden Quartalen wird der Zinsüberschuss allerdings geringer ausfallen, da die Commerzbank ihren Kunden mehr Zinsen auf Einlagen bezahlen wird. Lediglich 15 % der Notenbankzinsen gab das Geldhaus im ersten Quartal an seine Kunden weiter, in den folgenden Quartalen werden es bis zu 35 % sein. Das ist für Commerzbank-Kunden zwar erfreulich, wird aber auch den Gewinn im Einlagengeschäft drücken. Würde die Commerzbank die Zinsen aber nicht anheben, würden vermutlich viele Kunden zu einer anderen Bank wechseln. Für das Gesamtjahr erwartet das Institut einen Zinsüberschuss von 7 Mrd. Euro.

Die Marktteilnehmer waren mit diesem Ausblick nicht zufrieden. Zuletzt notierte die Commerzbank-Aktie -4,96 % im Minus.

Siemens will sich von Energie-Tochter trennen

Siemens in seinen beiden Kernsparten –Digital Industries und Smart Infrastructure – erzielte im zweiten Quartal 2022/23 Rekordgewinne. Im ersten Halbjahr lag der Konzerngewinn bei 5,2 Mrd. Euro und damit höher als im gesamten vergangenen Geschäftsquartal. Siemens profitierte auch von der Kursentwicklung der Siemens-Energy-Aktie. Noch in diesem Jahr will der Konzern über die nächsten Schritte zum Ausstieg bei der ehemaligen Energietechnik-Tochter entscheiden. Die Siemens-Aktie drehte 2,19 % ins Plus.

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