Corona-Hilfen verschleiern Kreditausfälle

Börsenbär und Bulle

Insolvenz: Viele Unternehmen drohen pleitezugehen (Foto: pixabay.com, geralt)pressetext.redaktion

Berlin (pte017/26.03.2021/12:30) – Die staatlichen Hilfsmaßnahmen vor dem Hintergrund der der Corona-Krise verschleiern das wahre Ausmaß möglicher Kreditausfälle bei deutschen Banken, wie die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) http://bks-ev.de heute, Freitag, warnt. Rund 40,6 Mrd. Euro an notleidenden Krediten oder Non-performing Loans (NPLs) erwarten die von der BKS befragten Kreditinstitute für das laufende Jahr. Dieser Wert könnte 2022 dann auf bis zu 46,7 Mrd. Euro steigen.

Insolvenzen hinausgezögert

Die Lage bleibt angesichts der Wirtschaftshilfen der Bundesregierung schwer einzuschätzen. Im vergangenen NPL-Barometer rechneten die befragten Risikomanager noch mit einem Anstieg auf 59 Mrd. Euro allein bis Ende 2021. Zum Vergleich: 2020 waren rund 33 Mrd. Euro an NPL-Beständen zu verzeichnen.

„Die Teilnehmer unserer Umfrage waren in diesem Jahr wesentlich konservativer in ihrer Einschätzung. Während im vergangenen Jahr unter dem Eindruck des ersten Lockdowns noch erhebliche Ausfälle erwartet worden waren, zeigte sich, dass aufgrund der Hilfsmaßnahmen Insolvenzen hinausgezögert wurden und Kreditausfälle 2020 zu keinen Verwerfungen geführt hatten“, so BKS-Präsident Jürgen Sonder.

Wahres Ausmaß noch unklar

Zu den Maßnahmen, die Kreditausfälle aktuell verhindern, zählen unter anderem die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, Liquiditäts- und Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau und das Kurzarbeitergeld. „Erst wenn die Politik sich dazu entscheidet, keine weiteren Hilfen zu leisten, wird das wahre Ausmaß deutlich werden“, sagt Sonder.

Besonders betroffen von möglichen Kreditausfällen seien der (Offline-) Einzelhandel, die Tourismusbranche und die Gastronomie. So werden NPL-Quoten von rund 3,3 Prozent bei KMU für 2021 erwartet. 2020 lag die Ausfallquote noch bei 2,5 Prozent. Für 2022 könnte dieser Wert auf 3,8 Prozent steigen. „Das ist auch in der zweiten Erhebung des NPL-Barometers in der Corona-Krise der höchste erwartete Ausfallwert aller Assetklassen“, erklärt Sonder.

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