Frankfurt am Main (pts014/02.10.2017/10:30) – Fintech-Firmen, die innovative Technologien mit Finanzdienstleistungen verbinden, erfreuen sich weltweit wachsender Aufmerksamkeit und Beliebtheit. „Der technologische Fortschritt, der dahinter steckt, ist zwar zu begrüßen“, meint Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Soweit es die konkrete Geldanlage betrifft, sind eigenes Finanzwissen der Menschen und eine kompetente und ganzheitliche Finanzplanung jedoch nicht durch einen Algorithmus zu ersetzen.“ Um einen Beitrag zu besserem Finanzwissen und mehr Anlegerschutz zu leisten, veranstaltet der internationale Dachverband der Certified Financial Planner (CFP®), der Financial Planning Standards Board Ltd. (FPSB Ltd.), im Rahmen einer Themenwoche des internationalen Verbandes der Börsenaufsichtsbehörden, IOSCO, am 4. Oktober den ersten weltweiten „Financial Planning Day“. Dabei soll auch das Bewusstsein der Anleger dafür geschärft werden, wie wichtig das Thema Geldanlage ist und inwieweit die vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals sie bei einer umfassenden Finanzplanung unterstützen können.
Die Zahlen sprechen für sich: Das von Social-Trading-Plattformen, Robo-Advice-Anbietern sowie Fintechs im Teilsegment Anlage und Banking hierzulande verwaltete Vermögen hat sich laut einer Untersuchung des Bundesfinanzministeriums (BFM) seit 2013 pro Jahr mehr als verzehnfacht. Im Jahr 2015 betrug es insgesamt 1,36 Milliarden Euro. Das entspricht zwar nur einem Marktanteil von 0,1 Prozent, doch laut der BFM-Studie wird dies nicht so bleiben. Bis 2025 soll das Marktvolumen der Fintechs laut dem Basisszenario des BFM auf 68 Milliarden Euro anwachsen, bis 2035 gar auf 105 Milliarden Euro. Im optimistischen Szenario könnten es dann sogar 600 Milliarden Euro werden. Aber auch andere Fintech-Segmente wie Crowdlending oder -funding sollen bis dahin rasant wachsen.
Umfassende Beratung ist für eine durchdachte Finanzplanung unerlässlich
„Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Robo-Advice eine spannende neue Entwicklung ist“, meint Prof. Tilmes. Und dass es für Verbraucher triftige Gründe, wie niedrige Kosten und die Einfachheit der Umsetzung, gibt, diesen Weg zu wählen.
Schließlich reicht es, ein Online-Formular auszufüllen, und schon können Anleger mit ein paar Klicks bequem von Zuhause aus ihr Geld langfristig anlegen. „Für Anleger zum Beispiel, die nur eine geringe Anlagesumme zur Verfügung haben, kann es deshalb als Einstieg interessant sein, das eine oder andere Fintech-Angebot zu nutzen“, sagt der Finanzexperte. „Zumal 2.000 Milliarden Euro unverzinslich auf Sparbüchern liegen.“
Sobald es aber komplexer wird, stoßen Roboter-Berater an ihre Grenzen. „Schließlich ist Finanzplanung Lebensplanung und deshalb gehört es dazu, einen umfassenden Blick auf die gesamten Vermögensverhältnisse, die Risikoneigung, die kurz- wie mittelfristigen Anlageziele und die Lebensumstände des einzelnen Anlegers zu werfen, und diesen individuell und maßgeschneidert zu beraten“, erklärt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. „Sonst kann es beispielsweise zu Fehlallokationen und entsprechenden Verlustrisiken im Portfolio kommen. Und ergänzt: „Schon die Ermittlung der Risikotoleranz per elektronischem Fragebogen durch den Robo-Advisor kann die vertrauliche Diskussion zwischen Berater und Kunden über das Ergebnis der Risikotragfähigkeit und dessen Konsequenzen nach unserer Erfahrung nicht ersetzen.“
CFP®-Finanzplaner: Der Kunde steht im Vordergrund
Für eine gut durchdachte und langfristige Finanzplanung ist es deshalb wichtig, dass unabhängige CFP®-Professionals immer das Kundeninteresse bzw. den Kunden selbst in den Vordergrund stellen und dazu verpflichtet sind, nach strengen ethischen Standards, den Standesregeln des FPSB, vorzugehen. Zudem genießen CFP®-Finanzplaner die anerkannt beste Ausbildung und müssen laufend an Weiterschulungsmaßnahmen teilnehmen. Und sie nutzen ferner die technischen Möglichkeiten, die die hinter den Fintechs stehende Technologie bietet, zum Vorteil der Kunden. „Auf diese Weise bekommen Finanzplanungskunden beides: die Vorzüge von Fintechs und die vertrauensvolle und umfassende Beratung durch einen echten Finanzplaner“, fasst Tilmes zusammen.
Grundlage dafür, dass die Menschen aber überhaupt dazu bereit sind, sich stärker mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen, sind eine bessere Finanzbildung, ein verbesserter Anlegerschutz und ein guter und einfacher Zugang zu unabhängigen Finanzplanern. Und genau diese Ziele verfolgen der FPSB Deutschland und der internationale Dachverband FPSB Ltd., unter anderem mit dem ersten weltweiten „Financial Planning Day“, der im Rahmen der derzeitigen IOSCO World Investor Week am 4. Oktober stattfinden wird.
Über den FPSB Deutschland e.V.
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 170.000 CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. Nach dem Zusammenschluss mit der European Financial Planning Association Deutschland (EFPA Deutschland) e. V. halten hierzulande rund 2.000 Professionals 3.556 Zertifikate als CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger), European Financial Advisor (EFA) und Certified Foundation and Estate Planner (CFEP).
Die CFP®-Zertifikatsträger zählen in Deutschland mit ihrem umfassenden und ständig aktualisierten Fachwissen zur Elite in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie sind im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt. Knapp 20 Prozent der CFP®- und CFEP®-Zertifikatsträger sind weiblichen Geschlechts. Rund 60 Prozent der Zertifikatsträger sind als Finanz- und Nachlassplaner bei Banken tätig, die restlichen 40 Prozent sind freie Berater.
Der FPSB steht weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung. Erklärtes Ziel ist die Etablierung und Sicherstellung der Beratungsqualität auf hohem Niveau mittels national und international anerkannter Zertifizierungsstandards zum Nutzen der Verbraucher. Diese Standards werden durch die Akkreditierung von Qualifizierungsprogrammen sowie durch die Lizenzierung von Finanzberatern, die die akkreditierten Weiterbildungsprogramme und entsprechende Prüfungen erfolgreich absolviert haben, sichergestellt. Außerdem bietet der FPSB Deutschland den European Financial Advisor (EFA) als europaweit normierte Zertifizierung neben dem weweit anerkannten CFP®-Zertifikat an.
Darüber hinaus hat der FPSB Deutschland als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus 1.493 Personen nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de
(Ende)
Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.
Ansprechpartner: Iris Albrecht
Tel.: +49 (0)681 410 98 06 10
E-Mail: presse@fpsb.de
Website: www.fpsb.de