Die hohe Inflation und die internationalen Krisen treffen nicht nur die deutsche Wirtschaft hart. Auch im Rest der EU sieht es schlecht aus, die EU-Kommission hat deshalb ihre Konjunkturprognose erneut nach unten angepasst.
Laut der Herbstprognose der Europäischen Kommission wird die Wirtschaft in der EU langsamer wachsen als bisher angenommen. Damit senkt die Behörde ihre Schätzung zum zweiten Mal in Folge. Im September war sie noch davon ausgegangen, dass die Wirtschaft in der Europäischen Union und der Eurozone im Jahre 2023 um 0,8 % wachsen werden. Jetzt geht man in Brüssel nur noch von einem Plus von jeweils 0,6 % aus.
Wirtschaftswachstum: trübe Aussichten für die EU
Im Jahr 2021 war das reale BIP in der EU und der Eurozone noch um 5,2 %, 2022 um 3,5 % gewachsen. Im vierten Quartal des Jahres vergangenen Jahres war es leicht geschrumpft, in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres gab es kaum Wachstum. Die EU-Kommission begründete die schwache Entwicklung mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten und die straffere Geldpolitik. Zudem habe es kaum Unterstützung aus dem internationalen Handel gegeben.
Danach soll es etwas besser weitergehen: Für die EU prognostiziert die Kommission ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % im Jahre 2024. 2025 soll es um 1,7 % nach oben. Man gehe davon aus, dass der Konsum mit steigenden Reallöhnen wieder anzieht, die Nachfrage aus dem Ausland zunimmt und Investitionen eine stützende Wirkung entfalten. Im Euroraum werde das BIP-Wachstum mit 1,2 % im Jahre 2024 und 1,6 % im Jahre 2025 etwas niedriger ausfallen. Die Inflation soll in der EU bis 2025 auf 2,5 %, im Euroraum auf 2,2 % absinken.
Deutsche Wirtschaft soll schrumpfen
Gemäß der Europäischen Kommission soll sich die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich entwickeln. Das laufende Jahr soll mit einem Minus von 0,8 % enden. Für 2024 wird ein Wachstum um 0,8 % erwartet, für 2025 um 1,2 %.
Etwas optimistischer ist das ifo-Institut. Die Experten nennen ihrer Herbstprognose eine BIP-Rückgang von 0,4 % für das Jahr 2023. 2024 soll die Wirtschaftsleistung um 1,4 steigen. Für 2025 gibt das Institut ebenfalls ein Plus von 1,2 % an.
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: © unsplash.com, Christian Lue