EZB beschließt weitere Leitzinssenkung

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Die EZB hat eine weitere Leitzinssenkung beschlossen. Damit soll auch die schwächelnde Konjunktur im Euroraum gestützt werden. 

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute eine weitere Zinssenkung beschlossen, die vierte in diesem Jahr. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte. Diese Entscheidung kommt inmitten wachsender Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung in der Eurozone und soll die Konjunktur beleben.

Den am Finanzmarkt richtungsweisenden Einlagezins hat der EZB-Rat auf 3,0 % gesenkt. Diesen Zins bekommen Geschäftsbanken, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Für Sparer bedeutet die Zinssenkung erneut eine Verschlechterung der Ertragsaussichten für ihre Bankeinlagen. Banken geben den Einlagezins oft in Form niedrigerer Tages- und Festgeldzinsen an ihre Kunden weiter.

Warum die EZB handelt

Die Inflation in der Eurozone ist in den letzten Monaten stark gesunken. Zwar ist sie zuletzt wieder leicht gestiegen, von dem Rekordhoch von 10,7 % aus dem Herbst 2022 ist sie aber weit entfernt. Gleichzeitig haben sich aber die Konjunkturaussichten verschlechtert: Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone stagnierte im letzten Quartal, und viele Unternehmen klagen über eine schwächere Nachfrage.

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    Vor diesem Hintergrund hat die EZB entschieden, mit einer Zinssenkung gegenzusteuern. „Wir müssen sicherstellen, dass die Wirtschaft in der Eurozone ausreichend unterstützt wird, um eine Rezession zu vermeiden“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einer Pressekonferenz.

    Ein Balanceakt

    Nicht alle Experten begrüßen die Entscheidung der EZB. Kritiker warnen, dass eine zu lockere Geldpolitik das Risiko einer erneuten Inflationssteigerung birgt. Zudem könnten die Anreize zum Sparen weiter sinken, was langfristig die Vermögensbildung erschwert.

    Die heutige Entscheidung der EZB zeigt einmal mehr die schwierige Gratwanderung, die sie angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen der Eurozone bewältigen muss. Die Zinssenkung mag kurzfristig Erleichterung bringen, doch ihre langfristigen Folgen bleiben abzuwarten.

    Hinzu kommen politische Unsicherheiten. Donald Trump hat angekündigt, in seiner zweiten Amtszeit Strafzölle gegen Europa und China zu verhängen. Ein Handelskrieg könnte die Wirtschaft in Deutschland und anderen EU-Staaten weiter schwächen. 

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    Foto: © EZB

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