Columbus (pte005/03.07.2020/06:15) – Kinder und Jugendliche, die in Schulen und Kindergärten oft gefehlt haben, haben als junge Erwachsene in den USA größere wirtschaftliche Schwierigkeiten als ihre konstant beschulten Altersgenossen. Zu diesem Ergebnis kommen Humanwissenschaftler der Ohio State University http://osu.edu , die ihre Studie jüngst im „Journal of Youth and Adolescence“ publiziert haben.
Ärmer und ungebildeter
Für Arya Ansari, den Hauptautor der Studie, belegt dieses Ergebnis, dass Erziehungsberechtigte schulische Abwesenheit auch im frühen Kindesalter ernster nehmen sollten. „Es gibt die Fehleinschätzung, vor allem bei Eltern, dass es kein Problem sei, wenn die Kinder als junge Schüler den Unterricht verpassen und dass dies erst in weiterführenden Schulen wichtig ist“, führt Ansari aus. Die Studie zeige, dass frühe Schulabsenz sehr wohl eine wichtige Rolle für späteren Erfolg oder Misserfolg im Leben spiele, was den meisten Menschen nicht bewusst sei.
Das Forscherteam nutzte Daten und Angaben von 648 Studierenden aus zehn US-amerikanischen Städten, die im Zeitraum von der Geburt an bis zum 23. Lebensjahr erhoben wurden – inklusive aller Fehlzeiten vom Kindergarten bis zur achten Klasse. Die untersuchten Studierenden kamen überwiegend aus Mittelklassefamilien.
Weniger Verantwortungsgefühl
Es zeigte sich, dass diejenigen, die häufig abwesend waren, im Alter von 22 und 23 Jahren sowohl über weniger Bildung verfügen als auch wirtschaftlich schlechter aufgestellt sind als ihre gleichaltrigen Studenten. Außerdem gehen sie im Vergleich um einige Prozentpunkte weniger häufig zu Wahlen.
Die Studienautoren vermuten, dass ähnliche Resultate bei Erwachsenen aus sozial schwächeren Milieus verstärkt zu beobachten wären. Auch halten es Ansari und seine Kollegen für naheliegend, dass diejenigen, die sich im jungen Alter aus schulischen Zusammenhängen ausklinken, auch später weniger gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
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