GESCHÄFTSJAHR 2023

Forbo Holding AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis

05.03.2024 / 06:00 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


MEDIENMITTEILUNG
AD-HOC-mitteilung gemäss artikel 53 DES KOTIERUNGSREGLEMENTS DER SIX EXCHANGE REGULATION

Umsatzwachstum in Lokalwährungen leicht rückläufig – Operatives Ergebnis von Nachfragerückgang und negativen Währungseffekten geprägt – Zweistellige EBIT-Marge – Konzernergebnis leicht über Vorjahr – signifikant höherer Free Cashflow – Dividende CHF 25 pro Aktie

Die Forbo-Gruppe, ein führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie Bändern für Antriebs- und Leichtfördertechnik, erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Nettoumsatz von CHF 1 175,2 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 2,9% in Lokalwährungen sowie aufgrund stark negativer Währungseinflüsse von 9,1% in Konzernwährung. Das Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe reduzierte sich um 2,0% auf CHF 129,9 Mio (Vorjahr: CHF 132,6 Mio). Das Konzernergebnis lag mit CHF 102,3 Mio um 0,9% höher als im Vorjahr (CHF 101,4 Mio). Der Free Cashflow hat sich mit CHF 115,9 Mio mehr als verdoppelt (Vorjahr: CHF 50,5 Mio).

Baar, 5. März 2024

Nachdem sich im ersten Halbjahr 2023 in einem anspruchsvollen Marktumfeld erste Lichtblicke gezeigt hatten und eine leichte Erholung spürbar war, verschlechterte sich die geopolitische und makroökonomische Situation zunehmend ab dem dritten Quartal. Entsprechend war auch für Forbo eine verlangsamte Marktdynamik mit einem daraus resultierenden Nachfragerückgang spürbar, der sich im vierten Quartal weiter verstärkte und sich in tieferen Volumen widerspiegelte. Zudem prägten markant negative Währungseinflüsse das Gesamtjahr sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag.

Forbo hat Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität und Effizienz sowie weitere operative Optimierungen fokussiert umgesetzt. Die Betriebsstrukturen wurden den geringeren Volumen angepasst, die Warenlager reduziert und die notwendigen Verkaufspreiserhöhungen umgesetzt. Diese haben die inflationsbedingt höheren Personalkosten sowie die anhaltend hohen Energiekosten kompensiert. Insgesamt erzielte Forbo einen signifikant höheren Geldzufluss.

Bei der Umrechnung der lokalen Ergebnisse in die Konzernwährung verzeichnete das Unternehmen beträchtliche währungsbedingte Einbussen beim Umsatz (CHF 80 Mio) sowie beim EBIT (CHF 10 Mio).

Deutlicher Nachfragerückgang ab drittem Quartal 2023
Im Berichtsjahr realisierte Forbo mit CHF 1 175,2 Mio (Vorjahr: CHF 1 293,2 Mio) einen um 2,9% tieferen Nettoumsatz in Lokalwährungen. Aufgrund stark negativer Währungseinflüsse entspricht dies einem Umsatzminus von 9,1% in Konzernwährung. In Lokalwährungen trugen die drei Regionen wie folgt dazu bei: Asien/Pazifik +6,6%, Europa –3,3% und Amerikas –8,0%.

Die Investitionstätigkeiten der Forbo-Kunden haben sich aufgrund der zunehmenden globalen Unsicherheiten spürbar verlangsamt. Diese Entwicklung war in beiden Geschäftsbereichen und in allen Regionen festzustellen.

Operatives Ergebnis von Nachfragerückgang und negativen Währungseffekten geprägt
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) reduzierte sich um CHF 13,5 Mio (–7,0%) auf CHF 179,9 Mio (Vorjahr: CHF 193,4 Mio). Das operative Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe lag um CHF 2,7 Mio (–2,0%) tiefer bei CHF 129,9 Mio (Vorjahr: CHF 132,6 Mio, inklusive Einmalbelastungen). Daraus resultierten eine EBITDA-Marge von 15,3% (Vorjahr: 15,0%) sowie eine EBIT-Marge von 11,1% (Vorjahr: 10,3%).

Trotz des schwierigen Marktumfelds mit einer rückläufigen Nachfrage und entsprechend deutlich tieferen Verkaufsvolumen (–9%), markant negativen Währungseinflüssen, inflationsbedingt höheren Personalkosten und weiterhin hohen Energiekosten konnte eine zweistellige EBIT-Marge erzielt werden. Dies wurde erreicht dank angepasster Betriebsstrukturen, Effizienzsteigerungsmassnahmen sowie Verkaufspreiserhöhungen (+6%).

Die im zweiten Halbjahr teilweise gesunkenen Rohmaterialpreise hatten nur einen geringen Einfluss auf die Profitabilität des Gesamtjahrs.

Konzernergebnis leicht über Vorjahr
Basierend auf dem leicht tieferen operativen Betriebsergebnis, einer vergleichbaren Steuerrate von 22,4% (Vorjahr: 22,6%) sowie einem positiven Finanzergebnis von CHF +1,9 Mio aufgrund von Kursgewinnen auf Fremdwährungen und Zinserträgen (Vorjahr: CHF –1,6 Mio), erhöhte sich das Konzernergebnis um 0,9% respektive um CHF 0,9 Mio auf CHF  102,3 Mio (Vorjahr: CHF 101,4 Mio).

Entwicklung der Geschäftsbereiche
Der Geschäftsbereich Forbo Flooring Systems erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Nettoumsatz von CHF 796,5 Mio (Vorjahr: CHF 878,0 Mio), was in Lokalwährungen einem Rückgang von 3,1% entspricht und aufgrund stark negativer Währungseinflüsse ein Umsatzminus von 9,3% in Konzernwährung repräsentiert. In Lokalwährungen zeigte sich das Umsatzbild wie folgt: Europa –3,4%, Amerikas –7,0% und Asien/Pazifik +6,6%.
Die Nachfrage war stark beeinflusst von einer reduzierten Bautätigkeit aufgrund inflationär gestiegener Baukosten und höherer Zinsen. Zusätzlich haben Kunden ihre Ausgaben bei Renovationsprojekten in energiesparende Investitionen verlagert. Der Anteil am Konzernumsatz 2023 betrug 67,8%. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 7,4% auf CHF 94,9 Mio (Vorjahr: CHF 88,4 Mio, inklusive Einmalbelastungen). Die marktgetriebene, negative Volumenentwicklung und die entsprechend tiefere Produktionsauslastung, die inflationsbedingt höheren Personalkosten sowie stark negative Währungseinflüsse haben das operative Ergebnis massgeblich geprägt. Dem haben Verkaufspreisanpassungen und eine leichte Entspannung bei den Rohmaterialpreisen ab dem zweiten Halbjahr teilweise entgegengewirkt. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 11,9% (Vorjahr: 10,1%).

Der Geschäftsbereich Forbo Movement Systems erzielte im Berichtsjahr einen Nettoumsatz von CHF 378,7 Mio (Vorjahr: CHF 415,2 Mio), was in Lokalwährungen gegenüber dem Vorjahr einer Reduktion von 2,6% entspricht. Die stark negativen Währungseinflüsse führten zu einem Rückgang von 8,8% in Konzernwährung. In Lokalwährungen zeigte sich das Umsatzbild wie folgt: Europa –2,9%, Amerikas –9,0% und Asien/Pazifik +6,6%. Nach wachstumsgeprägten Vorjahren war die Nachfrage im global wichtigen Kundensegment Logistik weiter sehr verhalten. Zudem zeigte sich in dem für Movement Systems sehr wichtigen Markt China keine wirtschaftliche Erholung. Der Anteil am Konzernumsatz 2023 betrug 32,2%. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 18,0% auf CHF 44,3 Mio (Vorjahr: CHF 54,0 Mio), was auf die Umsatzminderung, die mit dem Volumenrückgang einhergehende Unterauslastung der Werke, stark negative Währungseinflüsse, inflationsbedingt höhere Personalkosten sowie weiterhin hohe Energiekosten zurückzuführen ist. Verkaufspreisanpassungen haben diesen Effekten teilweise entgegengewirkt. Die EBIT-Marge reduzierte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 11,7% (Vorjahr: 13,0%).

Solide Bilanz
Aufgrund der strikten Bewirtschaftung des Warenlagers sowie der optimierten Absatz- und Produktionsplanung wurden die Vorräte um 16,4% oder CHF 52,0 Mio auf CHF 264,2 Mio (Vorjahr: CHF 316,2 Mio) reduziert. Der Nettobestand an flüssigen Mitteln betrug per Jahresende 2023 CHF 69,0 Mio (Vorjahr: CHF 21,4 Mio). Diese Zunahme ist hauptsächlich auf das deutlich reduzierte Umlaufvermögen zurückzuführen. Zusätzlich hielt Forbo per 31. Dezember 2023 eigene Aktien, zum Jahresendkurs 2023 bewertet, von CHF 81,8 Mio. Der Free Cashflow von CHF 115,9 Mio hat sich durch die gezielten Optimierungen des Warenlagers mehr als verdoppelt (Vorjahr: CHF 50,5 Mio).

Die Eigenkapitalquote ist sehr solide und hat sich auf 61,4% erhöht (Vorjahr: 57,3%). Der unverwässerte Gewinn pro Aktie reflektiert die leichte Ertragsverbesserung und erhöhte sich um 1,1% auf CHF 72,55 (Vorjahr: CHF 71,76).

Kontinuierliche Reduktion des CO2-Fussabdrucks
Forbos Ziel ist es, in beiden Geschäftsbereichen den CO2-Ausstoss weiter zu verringern, indem der Anteil nachwachsender oder rezyklierter Rohmaterialien bei der Herstellung des Produktportfolios fortlaufend erhöht wird. Weitere Massnahmen beinhalten den Ausbau lokaler Rücknahmeprogramme für Produkte am Ende ihres Lebenszyklus sowie die Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Energien. Forbo hat im Berichtsjahr die Voraussetzungen für eine den heutigen Anforderungen entsprechende Scope 1, 2 und 3 Emissionsmessung geschaffen, die über die gesamte Gruppe erstmalig für 2023 ausgewiesen wird.

Informationen und Anträge an die Generalversammlung
Dr. Peter Altorfer wird sich nach fast 20 Jahren Zugehörigkeit nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Mit seinem juristischen Know-how, seinem profunden Finanzwissen und seiner langjährigen beruflichen Erfahrung hat er einen grossen und zentralen Beitrag für die Weiterentwicklung der Forbo-Gruppe geleistet. Der Verwaltungsrat ist ihm für sein ausserordentliches Engagement und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu sehr grossem Dank verpflichtet und wünscht ihm alles Gute.

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung Jörg Kampmeyer und Bernhard Merki neu zur Wahl in den Verwaltungsrat vorschlagen. Bernhard Merki ist seit 2019 selbständiger Unternehmer sowie professioneller und unabhängiger Verwaltungsrat mit Einsitz in verschiedenen national und international tätigen Unternehmen. Jörg Kampmeyer ist seit 2020 Geschäftsführender Gesellschafter der Gebr. Knauf KG, eines der weltweit grössten Baustoffproduzenten.

Forbo hat mit Bernhard Merki einen Verwaltungsrat mit breiter Industrieerfahrung in beiden Geschäftsbereichen von Forbo und mit Jörg Kampmeyer eine Führungspersönlichkeit mit Expertise im globalen Bauzuliefergeschäft sowie in den Bereichen Marketing und Digitalisierung für seinen Verwaltungsrat gewinnen können.

Aufgrund des deutlich erhöhten Free Cashflows und der soliden Eigenkapitalbasis wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung beantragen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von CHF 25 pro Aktie (Vorjahr: CHF 23 pro Aktie) auszuschütten, was einer Erhöhung von 9% sowie einer Ausschüttungsquote von 34% entspricht.

Prioritäten im 2024
Attraktive Produkt- und Dienstleistungsangebote, eine hohe Produktverfügbarkeit und zuverlässige Lieferqualität sowie die Nähe zum Kunden werden insbesondere im aktuellen Marktumfeld wichtige Erfolgsfaktoren sein. Entsprechend sind beide Geschäftsbereiche aktiv an der Umsetzung der definierten Sales- und Marketingaktivitäten sowie wichtiger Operational-Excellence-Initiativen. In einem weiterhin angespannten, geopolitisch volatilen Umfeld ist es darüber hinaus entscheidend, die Mittel und Ressourcen unternehmerisch und fokussiert einzusetzen.

Forbo wird die erfolgreiche Strategie der vergangenen Jahre beibehalten. Das Unternehmen hat in beiden Geschäftsbereichen ein attraktives Produktportfolio und investiert auch weiterhin in sein nachhaltiges Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie in Wachstumsmärkte. Mittels Digitalisierung sowie neuer Produktionstechnologien und -erweiterungen fokussieren sich beide Geschäftsbereiche auf weitere Effizienzsteigerungen und Fortschritte in allen Nachhaltigkeitsthemen. Externe Wachstumsmöglichkeiten werden wahrgenommen, wenn dadurch ein langfristiger Mehrwert geschaffen wird.

Ausblick für 2024
Die Aussicht auf eine baldige Erholung des Marktumfelds ist aktuell nicht gegeben, was Forbo entsprechend im Jahr 2024 nochmals in allen Bereichen der Organisation fordern wird.

Angesichts des soliden, gesunden und schuldenfreien finanziellen Fundaments, der bewährten Strategie und der führenden Marktpositionen ist das Unternehmen gut gewappnet, um dem gegenwärtig sehr anspruchsvollen Marktumfeld zu begegnen. Dank gezielter Investitionen und strategischer Initiativen wird Forbo seine Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken und die notwendige Basis schaffen, um von einer anziehenden Nachfrage zu profitieren.

Sofern sich das geopolitische und das wirtschaftliche Umfeld nicht wesentlich verändern, geht Forbo von einem Wachstum in Lokalwährungen beim Umsatz und dem Konzernergebnis aus. Bei Wechselkursen auf dem aktuellen Niveau, erwartet Forbo einen Umsatz von rund CHF 1,2 Mia und ein Konzernergebnis von gegen CHF 110 Mio.

Weitere Informationen finden Sie im seit heute Morgen im Internet publizierten Geschäftsbericht 2023:
www.forbo.com –> Investoren

Forbo ist ein führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie Bändern für Antriebs- und Leichtfördertechnik. Die nachhaltige Produktion umweltfreundlicher Produkte ist schon lange fester Bestandteil der Strategie. Die Linoleum-Bodenbeläge von Forbo sind aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, biologisch abbaubar und CO2-negativ (cradle to gate) ohne Kompensation. Für die Herstellung heterogener Vinylbeläge verwendet Forbo phthalatfreie Weichmacher der neuesten Generation. Textile Bodenbeläge enthalten im Verhältnis zum Gesamtproduktgewicht bis zu 45% rezykliertes Material. Der BioBelt ist ein Transportband, das aus mindestens 20% erneuerbaren Rohmaterialien besteht. Das AmpMiser-Transportband ermöglicht Energie-Einsparungen von bis zu 50%.

Das Unternehmen beschäftigt rund 5 200 Mitarbeitende und verfügt über ein internationales Netz von 25 Standorten mit Produktion und Vertrieb, 6 Konfektionierungszentren sowie 47 reinen Vertriebsgesellschaften in insgesamt 39 Ländern weltweit. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Baar im Kanton Zug, Schweiz.
Die Konzerngesellschaft Forbo Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (Valorennummer 354151, ISIN CH0003541510, Bloomberg FORN SW, Reuters FORN.S).

Kontaktperson:
Karin Marti
Head Corporate Communications
Telefon +41 58 787 25 41
www.forbo.com
www.forbo.com –> Nachhaltigkeit


Ende der Adhoc-Mitteilung


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