Trotz wachsendem Optimismus bei Einkommen und Konjunktur bleibt die Kauflaune der Deutschen gedämpft. Die Sparneigung steigt, aber auch die Einkommenserwartung. Insgesamt geht das GfK-Konsumklima leicht nach oben.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im Mai gespalten. Während die Erwartungen an Konjunktur und Einkommen deutlich steigen, bleibt die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen gering. Auch die Sparneigung nimmt wieder zu. Insgesamt ergibt sich laut dem aktuellen GfK-Konsumklima powered by NIM ein moderater Anstieg des Konsumklima-Indikators um 0,9 Punkte auf -19,9 Zähler – der höchste Wert seit November 2024.
Kein nachhaltiger Aufschwung beim GfK-Konsumklima
Allerdings reicht der positive Trend bei Einkommen und Konjunktur nicht aus, um für einen nachhaltigen Aufschwung im Konsumklima zu sorgen. „Die anhaltende Unsicherheit – etwa durch die instabile Handels- und Zollpolitik der USA sowie die Angst vor einer dritten Rezessionsphase – führt dazu, dass viele Menschen lieber sparen“, erklärt Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM).

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Die Einkommenserwartung steigt im Mai um 6,1 Zähler auf 10,4 Punkte. Die Entwicklung wird getragen von zuletzt guten Tarifabschlüssen – etwa im öffentlichen Dienst – sowie einer leicht rückläufigen Inflation, die laut Statistischem Bundesamt im April bei 2,1 Prozent lag. Dennoch bleibt der Indikator im Vorjahresvergleich leicht im Minus.
Kaufzurückhaltung trotz mehr Geld im Portemonnaie
Trotz besserer Einkommensaussichten sinkt die Anschaffungsneigung leicht um 1,5 Punkte auf -6,4 Zähler. Die Verbraucherinnen und Verbraucher zögern weiterhin, größere Investitionen zu tätigen – nicht zuletzt wegen steigender Arbeitslosenzahlen und wirtschaftlicher Unsicherheit.
Deutlich optimistischer blicken die Menschen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Der Konjunkturindikator klettert um 5,9 Punkte auf 13,1 – der höchste Stand seit April 2023. Damit setzt sich der positive Trend nun im vierten Monat in Folge fort. Ob sich daraus jedoch ein realer Aufschwung ableiten lässt, bleibt fraglich. Der Sachverständigenrat erwartet für 2025 kein Wachstum – erst im kommenden Jahr rechnet man mit einem leichten Plus von einem Prozent.
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