Großeinkäufe erhöhen Spendebereitschaft

Börsenbär und Bulle

Shopping: Schuldgefühle treiben Spenden hoch (Foto: pixabay.com, JillWellington)pressetext.redaktion

Boston/Wien/Innsbruck (pte004/05.12.2019/06:15) – Große Shopping-Events wie der Black Friday lösen bei Menschen oft Schuldgefühle aus, die sie mit wohltätigen Spenden unterdrücken. Je mehr sie für Einkäufe ausgeben, desto mehr spenden sie, meint Alexander DePaoli, ein außerordentlicher Professor an der Northeastern University http://northeastern.edu . Durch ihre Wohltätigkeit erhalten Konsumenten ein „moralisches Gleichgewicht“, so der Forscher.

Menschen wollen „Glück teilen“

„Grundsätzlich wird definitiv zur Vorweihnachtszeit mehr gespendet. Viele Menschen sind zur Adventszeit besinnlich und nachdenklich gestimmt. Sie sehen, dass sie es vergleichsweise sehr gut getroffen haben und andere nicht, deswegen wollen sie ein bisschen von ihrem Glück teilen. Wenn es im Winter draußen kalt wird, sehen sie außerdem eher, wie wichtig Spenden für Menschen in Not sind“, meint Anna Koppitsch, Leiterin des Bereichs Private Fundraising & Online bei der Caritas Österreich http://caritas.at , im Gespräch mit pressetext.

De Paoli nennt den sogenannten „Giving Tuesday“ als perfektes Beispiel dafür, zum richtigen Zeitpunkt um Spenden zu bitten. Dabei handelt es sich um den ersten Dienstag nach Thanksgiving beziehungsweise nach dem Black Friday. Seit dem Jahr 2012 nutzen viele Menschen diesen Tag als Anlass, um nach den Vorweihnachtseinkäufen ihr Geld für wohltätige Zwecke auszugeben.

Effekt funktioniert auch umgekehrt

Die gemeinnützige Organisation SOS-Kinderdorf http://sos-kinderdorf.at organisiert seit 2018 einen „Giving Tuesday“: „Seit 2012 mobilisiert diese Idee weltweit Millionen Menschen, in dieser Zeit auch an jene zu denken, die davon ausgeschlossen sind, weil sie arm, benachteiligt, krank oder behindert sind. Nach dem Erfolg des ersten Jahres wendete sich SOS-Kinderdorf daher auch 2019 wieder mit der Bitte um eine Spende an die Österreicher“, so die Organisation auf Nachfrage von pressetext.

„Die Konsumenten reagieren beim Giving Tuesday besonders stark auf die Möglichkeit, sowohl der Welt als auch sich selbst zu beweisen, wie gut sie wirklich sind. Dieses Bedürfnis ist besonders stark, nachdem sie etwas Aussschweifendes getan haben“, sagt De Paoli. Der Forscher gibt jedoch zu bedenken, dass dieser Effekt auch umgekehrt funktioniert. Wenn Menschen viel gespendet haben, fühlen sie sich moralisch berechtigt, beim Shopping auch mehr Geld auszugeben.

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