Investieren ist die beste Medizin

Algorithmen, Cloud-Anwendungen und künstliche Intelligenz spielen für eine immer bessere und effizientere Gesundheitsversorgung eine Schlüsselrolle. Anleger sollten auf krisenresistente Branchenchampions setzen, wenn sie in Medizin investieren wollen.

Aktien von vielen Unternehmen aus dem Gesundheitssektor gelten als kerngesundes Investment. Befeuert von der demografischen Entwicklung hängt das Wachstum der Branche nicht an Konjunkturzyklen. Und die Wachstumsraten selbst liegen regelmäßig über denen der Weltwirtschaft. Darüber hinaus schütten vor allem Pharmakonzerne hohe Dividenden aus. Gerade in Marktphasen mit höherer Inflation ergibt sich daraus ein stabilisierender Faktor für das Depot.

Biotechfirmen wiederum haben sich als Innovationslabor etabliert. Mehr als 60 % aller neu zugelassenen Arzneien stammen mittlerweile aus Biotechlaboren. Gerade hier sind aber spezielle Innovationszyklen zu beachten. In der Medikamentenentwicklung wurde ein solcher Zyklus von der Coronapandemie angestoßen, als Impfstoffe auf Basis der neuen mRNA-Technologie den kommerziellen Durchbruch schafften. Plötzlich boomte die Branche. Doch schon bald löste die steigende Inflation eine Verkaufswelle insbesondere bei den kleinen und mittelgroßen Biotechs aus, die noch fremdfinanziert sind und keine eigenen Umsätze erzielen.

Vom technologischen Fortschritt profitieren insbesondere auch Unternehmen, die innovative Medizintechnik entwickeln und vertreiben. Im Rahmen dieses Beitrags stellen wir einige Vertreter dieser Branche vor, die die Zukunft des Gesundheitswesens mitgestalten und interessante Anlagechancen bieten.

KI revolutioniert die Branche

Vor allem zwei Bereiche der Medizin sind derzeit die großen Gewinner. In der Pharmabranche haben die Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly zu einem Höhenflug angesetzt, der von rasant steigenden Umsätzen der Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Übergewicht beflügelt wird.

Das zweite große Thema im Gesundheitswesen sind die Digitalisierung im Allgemeinen und die künstliche Intelligenz (KI) im Besonderen. Es geht dabei längst nicht mehr ausschließlich um die Behandlung und Heilung von Patienten. In den Mittelpunkt rückt immer mehr die Prävention und Früherkennung von Krankheiten.

Nach einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung PwC wird das Gesundheitssystem zu einem der größten Nutznießer der generativen KI. Beispielsweise kann sie beim Management der Kliniken dazu beitragen, die Auslastung besser zu steuern, und Routineabläufe übernehmen.

Profiteur ist der Patient

Und die Patienten selbst können über tragbare Geräte, die mit Algorithmen arbeiten, ihren Zustand bei chronischen Erkrankungen kontinuierlich überwachen, beispielsweise bei der Volkskrankheit Diabetes. Das Zusammenspiel von Sensoren für die kontinuierliche Messung des Blutzuckers mit Insulinpumpen ermöglicht die automatisierte Freigabe von Insulin bei akuter Unterzuckerung. Die Firmen Dexcom und Abbott haben Zulassungen für neue Sensoren zur Messung des Blutzuckers erhalten, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass beide Firmen zusammen einen globalen Anteil von 90 % in einem Markt halten werden, dessen Umsatz bis 2028 über 20 Mrd. US-Dollar erreichen soll.

Die minimalinvasive Chirurgie ist dagegen ein Musterbeispiel für das Verknüpfen von digitaler Datenverarbeitung und effektiver Behandlung. Anhand der Auswertung von Gewebebiopsien in Echtzeit lassen sich zeitnahe Entscheidungen für chirurgische Eingriffe treffen. OP-Roboter übernehmen dann die Arbeit der Chirurgen und werden dabei unterstützt von digitalen bildgebenden Verfahren, mit denen Gewebe, Blutgefäße und Organe dargestellt werden. KI wird mittlerweile aber auch auch bei Ultraschalluntersuchungen und der Früherkennung von Herzversagen eingesetzt.

Mit ausgewählten Einzelwerten können Anleger an diesen Trends mitverdienen. Das beste Risiko-Rendite-Profil werfen Unternehmen ab, die technologisch führend in einzelnen Produktgruppen sind und mit einem neuen Produktzyklus vor einem Wachstumsschub stehen. Langfristig stabile Wachstumsraten bei Gewinn und Cashflow sind das zweite wichtige Qualitätssiegel. Bringen Unternehmen diese Eigenschaften mit, rechtfertigt das auch eine über dem Branchenschnitt liegende Aktienbewertung.

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