Die KATEK SE startete im vergangenen Jahr furios an der Börse, doch jüngst ging dem Aktienkurs die Puste aus. Dabei laufen die Geschäfte derzeit rund, es drohen jedoch Probleme im Bereich der Lieferketten.
Die KATEK-Gruppe zählt nach eigenen Angaben zu den führenden europäischen Unternehmen im Bereich der hochwertigen Elektronik und Elektronikdienstleistungen. Dabei bietet das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette von der Hard- und Softwareentwicklung über das Prototyping bis hin zu Logistik und After Sales an.
KATEK gelang Anfang Mai 2021 der Sprung an die Börse. Bei einem Ausgabekurs von 23 Euro erreichte das Papier am ersten Handelstag ein Niveau von über 30 Euro. Allerdings kennt der Aktienkurs in den vergangenen Monaten nur noch den Weg nach unten und notiert aktuell lediglich noch bei rund 15 Euro.
Großaktionär ist weiterhin PRIMEPULSE mit knapp 59 % der Anteile. Mit dem Großaktionär bestehen noch geschäftliche Verflechtungen, die im SdK-Videogespräch mit Sprecher Björn Janke durchaus kritisch gesehen wurden. Dagegen fand die gut 3-prozentige Beteiligung des CEO Rainer Koppitz breite Zustimmung.
Weitere Zukäufe geplant
KATEK belegt in ihrem Segment in Deutschland Platz 2 und in Europa Platz 3. Mit einer Buy-and-Build-Strategie strebt die Gesellschaft nun den Platz an der Sonne an. Durch die Mittel aus dem IPO zeigte sich KATEK im vergangenen Jahr auf der M&A-Seite bereits sehr aktiv. Für die Zukunft plant das Management eine Kombination aus organischem und anorganischem Wachstum.
Ende Mai gelang dem Unternehmen ein wichtiger Schritt mit dem Erwerb der kanadischen SigmaPoint. Denn einerseits deckt KATEK nun den nordamerikanischen Raum ab und kann dadurch die europäischen Kunden lokal versorgen und andererseits erweitert sich die Branchenpräsenz durch die Übernahme von SigmaPoint um den Bereich Homeland Security & Defense.
Gut gefüllte Bücher bei KATEK
Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete KATEK ein kräftiges Umsatzplus. Vor allem wichtige Zukunftsmärkte wie Tele-Care, Elektromobilität und Solar/Renewables entwickelten sich erfreulich. Insgesamt erhöhten sich die Erlöse um gut 30 % auf 540,1 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich deutlich auf 30,3 Mio. Euro entsprechend einer Marge von 5,6 %. Nach Steuern und Anteilen Dritter verblieb ein Gewinn von 8,5 Mio. Euro gleichbedeutend mit einem Ergebnis je Aktie von 0,70 Euro.
Das erste Quartal 2022 brachte eine Umsatzsteigerung um 15,2 % auf 158,4 Mio. Euro. Vor allem der hohe Vorratsaufbau im Zuge der Lieferkettenproblematik belastete den Ergebnisausweis, was zu einem Verlust von 0,6 Mio. Euro führte. Im Gesamtjahr soll das organische Umsatzwachstum bei mindestens 8 % liegen und das bereinigte EBITDA um zumindest 10 % steigen. Nach dem deutlichen Kursrückgang dürften sich angesichts des Wachstums mittelfristig wieder Potenziale für die Aktie eröffnen.
Hier können Sie das Videogespräch über KATEK mit SdK Sprecher Björn Janke bequem ansehen:
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Foto: © SdK